Fachkräftemangel und Nachwuchsförderung : Warum Beckhoff sein Angebot für junge Technik-Talente sogar noch ausweitet

Heuer gibt es in Österreich erstmals 12 Kurswochen im Rahmen der schon traditionellen Summer School des Automatisierungsspezialisten: Neu hinzukommen werden High-Level-Kurse für Vision und Kinematics, Motion und Transportsysteme sowie IIoT, Analytics, Machine Learning und Virtualisierung. Verantwortlich dafür ist Clemens Maier, der auch eine ganze Reihe an anderen Fördermaßnahmen für den Technik-Nachwuchs im Köcher hat. Im Gespräch mit AUTlook erzählt der AUTstanding-Unterstützer der ersten Stunde, warum das Unternehmen gegen den allgemeinen Spartrend jungen Menschen noch mehr Angebote als bisher macht, welche theoretischen Grundlagen dabei für ihn wichtig sind, was work-life-balance bei Beckhoff bedeutet und warum die Nachhaltigkeitsziele ohne Automatisierung und ohne das Engagement der jungen Techniker*innen keine Chance haben.

Clemens Maier, Beckhoff Automation
Clemens Maier, Beckhoff Automation - © © 2011 Weissengruber Fotografie

Unterstützung über das ganze Berufsleben hinweg

Beckhoff weitet sein Angebot für zukünftige Fachkräfte mit zusätzlichen Standorten und neuen Kursen im Rahmen der „Summer School“ deutlich aus. Warum setzen Sie so sehr auf die Nachwuchsförderung?

Clemens Maier: Für uns ist das eine Investition in die Zukunft! Beckhoff verzeichnet derzeit dynamisches Wachstum, sowohl wegen der neuen Robotik-Abteilungen in Wien und Vorarlberg, aber auch im täglichen Geschäft. Für uns ist qualifizierter Fachkräftenachwuchs daher sehr wichtig. Aber es ist uns auch selbstverständlich, Technikerinnen und Techniker über ihr gesamtes Berufsleben hin zu unterstützen – und mit der Summer School eben schon ganz am Anfang, damit sie richtig auf spätere Aufgaben vorbereitet sind.

Was bieten Sie über die Summer School hinaus noch an Möglichkeiten für junge Techniker*nnen?

Maier: Wir ermöglichen viele Praktika bei uns, beginnend bei HTL-Schülern bis zu fertigen Bachelors im Masterstudium. Das ist sowohl in den Ferien als auch berufsbegleitend möglich. Unser besonderer Vorteil dabei ist, dass wir neben der Betreuung im Betrieb auch Betreuung im Rahmen des Studiums auf verschiedenen Hochschulen anbieten können: Insgesamt vier Mitarbeiter von Beckhoff sind auf verschiedenen Universitäten und Fachhochschulen als Vortragende aktiv. TU Wien, FH Technikum Wien, MCI Innsbruck, FH Vorarlberg, Aufbaukolleg IKT Reutte – bei uns bekommen Studierende sozusagen Rundumbetreuung!

Berufsbegleitendes Studieren stellt hohe Anforderungen. Werden die Studierenden dabei auch unterstützt?

Maier: Wir bieten als Unternehmen generell extrem viel Freiraum. Flexibilität, die Möglichkeit sich die Zeit selbst einzuteilen, das Ausprobieren von Arbeitszeitmodellen wie etwa der 4-Tage-Woche, mobiles Arbeiten oder verstärktes Home-Office: Wir sind da sehr aufgeschlossen. Uns ist sehr bewusst, dass wir als Arbeitgeber auch danach bewertet werden, und zeigen da eindeutig Flagge für mehr Flexibilität.


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Eine Welt gestalten, an der andere teilhaben wollen

Gibt es auch Leitbilder, denen sie dabei folgen?

Maier: Der Führungskräftecoach Daniel F. Pinnow hat den Satz geprägt „Die Kunst der Führung ist es, eine Welt zu gestalten, an der andere teilhaben wollen“. So versuchen wir das auch umzusetzen. Bei uns erleben die jungen Leute, dass sie in dem sozialen System von Beckhoff ihren Platz finden können. Je einfacher und flexibler das gestaltet ist, desto leichter fällt die Identifikation mit dem Unternehmen. Hier wird jeder mit offenen Armen empfangen, so habe ich das in den letzten 15 Jahren selbst erlebt. Damals waren wir 14, jetzt sind es über 60 Mitarbeiter*innen.

Gibt es darüber hinaus auch internationale Weiterbildungsprogramme im Rahmen des global tätigen Unternehmens?

Maier: Selbstverständlich gibt es auch internationale Programme, zum Beispiel die Möglichkeit, im Rahmen der Ausbildung zu anderen Länderniederlassungen zu gehen. Wir stellen es aber generell jedem frei, sich auch außerhalb von Beckhoff fortzubilden. Wir sehen das interdisziplinär: Je mehr jemand kann, je mehr unterschiedliches Wissen im Unternehmen vorhanden ist, desto leichter ist es, sich aus anderen Feldern Innovation rauspflücken.

Wie erleben Sie den allseits spürbaren Fachkräftemangel?

Maier: Die Babyboomer beginnen jetzt in Pension zu gehen, die Arbeitskräfte fehlen – und das hat soeben erst angefangen, die Talsohle am Arbeitsmarkt wird in 10 Jahren erreicht sein. Dann wird ein Unternehmen nicht mehr nur fragen, was ein neuer Mitarbeiter verdienen will, sondern zeigen müssen was es als Arbeitgeber anbieten kann. Wir sind alle gefordert, uns daran anzupassen. Auch die Bedürfnisse der jungen Leute ändern sich und so rückt work-life-balance mehr in den Fokus.

Beckhoff Summer School - Mehr Standorte, mehr Kurse

Mit insgesamt 12 Wochen Bildungsangeboten an jetzt vier Standorten für jeweils 9-12 Teilnehmer*innen erreicht die Beckhoff Summer School jetzt noch mehr Fachkräfte der Zukunft.

Einsteigerwoche

PC-based Automation für Schüler*innen und Student*innen
> Termin: 10.-14.7.2023
> 4-Standorte: Bürs (Vbg.), Greinbach (Stmk.), Puch (Sbg.), Wien
> Je 12 Kursplätze

Fortgeschrittenenwoche

PC-based Automation für Schüler*innen und Student*innen
> Termin: 17.-21.7.2023
> 4-Standorte: Bürs (Vbg.), Greinbach (Stmk.), Puch (Sbg.), Wien
> Je 12 Kursplätze
> Extratermin: 28.8.-1.9.2023, Puch (Sbg.)

High-Level-Kurse

Termin: 28.8.-1.9.2023

> Vision und Kinematics (Bürs/Vbg.)
> 9 Kursplätze

> IIoT, Analytics, Machine Learning und Virtualisierung (Wien)
> 9 Kursplätze

> Motion und Transportsysteme (Greinbach/Stmk.)
> 9 Kursplätze

Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeit finden Sie hier

CO2-neutral und wettbewerbsfähig mit Automatisierung

Sehen Sie, wie so viele in der Branche, den Facharbeitermangel auch als Faktor, der den Trend zu mehr Automatisierung unterstützt?

Maier: Das auch, aber wir dürfen nicht vergessen, dass die Automatisierung auch bei der Energiewende und für die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele unverzichtbar wird. Das reicht von der Wärmerückgewinnung in Produktionsbetrieben bis zu den Änderungen im Elektrizitätsnetz durch erneuerbare Stromproduktion, die nur durch weitreichende Automatisierung möglich wird. Bei Energieerzeugung und -speicherung gibt es darüber hinaus noch Zukunftsthemen wie die Brennstoffzelle oder die Kernfusion, die wie alle Energiethemen ganz eng mit Steuer-, Mess- und Regeltechnik zusammenhängen. Außerdem wollen wir in Europa wichtige Teile der Produktion zurückholen, wie etwa Mikroelektronik, Medikamente oder Batterieherstellung. Dazu brauchen wir smarte Produktionsanlagen, um die nötige Effizienz zu erreichen. Wenn wir in Europa CO2-neutral werden und wettbewerbsfähig bleiben wollen, führt kein Weg an Automatisierung vorbei. Wir brauchen die Fachkräfte, die all das Programmieren und mit Intelligenz ausstatten können.

Beckhoff ist in all diesen Zukunftsmärkten stark vertreten …

Maier: Ich sehe Automatisierung generell als die Königsdisziplin der Technik! Der Bedarf an Ingenieuren wird steigen, aber bis jemand in seinem Feld ein echter Experte ist, dauert es schon mal 10-15 Jahre. Wir als Beckhoff unterstützen jeden auf diesem Weg, von Beginn an.