Verbesserung industrieller Automatisierungsprozesse : Siemens präsentiert TIA Portal Version 20

Durch die Darstellung von grafischem Code in natürlicher Sprache möchte Siemens beim TIA Portal Version 20 eine benutzerfreundliche Handhabung garantieren.

Durch die Darstellung von grafischem Code in natürlicher Sprache möchte Siemens beim TIA Portal Version 20 eine benutzerfreundliche Handhabung garantieren.

- © SIEMENS AG / W.Geyer

Siemens stellt auf der Smart Production Solutions (SPS) Messe in Nürnberg die neueste Version des Totally Integrated Automation (TIA) Portals vor. Das Engineering Framework ist darauf ausgelegt, industrielle Automatisierungsprozesse zu verbessern. Durch die Vereinfachung von Arbeitsabläufen und die Steigerung der Effizienz soll es eine schnellere Projektentwicklung ermöglichen.

Die Version 20 des TIA Portals fokussiert sich auf Performance- und Effizienzsteigerungen für Anwender, die von einer verbesserten Time-to-Market, erhöhten Wettbewerbsfähigkeit und einer agilen Anpassung an sich schnell verändernde Märkte profitieren sollen. Die Version 20 integriert neue Steuerungen (PLCs) und möchte die Handhabung für Ingenieurinnen und Ingenieure vereinfachen.

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Rainer Brehm, CEO Factory Automation bei Siemens, erklärt: „Vollintegrierte Automatisierungstechnik, wie sie das TIA-Portfolio bietet, ist die Grundlage für die Erweiterung hin zu einer softwaredefinierten Automatisierung. Mit der TIA Portal Version 20 können Anwender die Performance auf ganzer Linie steigern und modernste Steuerungsfunktionen nutzen – einschließlich KI, integriertes Testen und erweiterte Sicherheit.“

PLC-Integration für mehr Performance und Sicherheit

Mit der TIA Portal V20 adressiert Siemens die Herausforderungen in der industriellen Produktion durchgängig mit mehr Performance im Siemens Simatic Steuerungsportfolio. Die Version 20 bietet erweiterte Funktionen wie die Unterstützung neuer PLCs mit Motion Control- und Sicherheitsfunktionen, darunter die neue S7-1200 G2, der Steigerung der PLC Performance bei S7-1511/S7-1513, die Einführung der neuen modularen S7-1500 CPUs bis hin zur höchsten Performanceklasse der neuen Technologie-CPU und der neuen Software Controller CPU.

Die neue Version des TIA Portal soll die Darstellung von grafischem Code in natürlicher Sprache ermöglichen. Dadurch sollen externe Tools wie GIT oder Beyond Compare einfacher einsetzbar werden. Auch nutzerfreundlicheres Programmieren bzw. das leichtere Generieren von Codes ist ein Ziel. Zudem arbeitet man an der kontinuierlichen Verbesserung der Sicherheitsfunktionen. Mit TIA Portal Version 20 können Simatic PLCs an das zentrale User Management System für den Shopfloor angeschlossen werden.

User Management Access Control (UMAC) soll Servicetechnikerinnen und -technikern einen einfachen Zugriff auf ihre Shopfloor-Geräte unter Verwendung ihrer gewohnten Anmeldedaten – ohne jegliche Sicherheitseinbußen – ermöglichen. UMAC ist wiederum mit dem standardmäßigen Identitätsanbieter-Service von Kunden verbunden, beispielsweise mit Microsoft Active Directory oder Azure ID. So sollen Administratoren die Berechtigungen für Automatisierungsgeräte effizient und standardisiert verwalten können – genau, wie es bei Softwareanwendungen in einer IT-Umgebung der Fall ist.

Optimierter Datenaustausch

Neben der neuen PLC-Kompatibilität wurden laut Siemens verbesserte Möglichkeiten zur Programmoptimierung und eine schnellere Programmlaufzeitanalyse für Service und Wartung implementiert, was zu einer zusätzlichen Leistungssteigerung führt. Auch beim standortübergreifenden Engineering verspricht die neue Version mehr Effizienz: Ein optimierter Datenaustausch zwischen TIA Portal, TIA Portal Cloud und Project Server Cloud soll für eine nahtlose Zusammenarbeit aller Plattformen sorgen. Dazu gehört Siemens zufolge eine benutzerfreundliche Edge App ebenso wie ein automatisiertes Cloud Backup, das die Verfügbarkeit aller aktuellen Änderungen sicherstellt.

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Als weiterer Schritt zur Verbesserung der Performance wird die Testfunktion in der TIA Portal Test Suite beschrieben, bei der kontinuierliche Regressionstests eine zuverlässige Codequalität für alle Maschinen garantieren sollen. TIA Portal Version 20 unterstützt die testgetriebene Entwicklung der neuesten S7-Programme sowie sequenzielles Testen.