Internationale Arbeitsorganisation (ILO) : Generative KI: Gefahr für Frauen mit hohem Einkommen?

Generative KI verspricht eine Zukunft voller Effizienz und Innovation. Wie jeder Technologiesprung bringt sie jedoch auch Herausforderungen mit sich. Eine neue ILO-Studie unterstreicht die entscheidende Rolle des Menschen bei der Steuerung dieses Übergangs zur KI und plädiert für einen auf den Menschen ausgerichteten Ansatz, der sicherstellt, dass die Vorteile der KI allen Teilen der Gesellschaft zugute kommen.

Die Studie zeichnet ein Bild der unterschiedlichen Risiken, denen verschiedene Berufe im Zuge der KI-Automatisierung ausgesetzt sind. Während Managementfunktionen in die mittlere Expositionskategorie fallen, sind Funktionen wie Anlagenbediener und landwirtschaftliche Fachkräfte in der niedrigen Expositionskategorie angesiedelt. Am anderen Ende des Spektrums werden Aufgaben wie Routinekorrespondenz, Ticketausstellung und Lagerhaltung als hoch automatisierbar eingestuft.

Die auffälligste Beobachtung des Berichts betrifft die starken Auswirkungen der Automatisierung auf Frauen in Ländern mit hohem Einkommen. Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass Arbeitsplätze mit hohem Automatisierungspotenzial 8,5 % der weiblichen Beschäftigung in diesen Ländern ausmachen, gegenüber 3,9 % bei den Männern. Die Studie geht auch auf spezifische Berufe wie Sekretärinnen und Buchhalterinnen ein, die überwiegend von Frauen ausgeübt werden und besonders anfällig für die große Automatisierungswelle sind. Dieser Trend verstärkt sich in den wohlhabenden Ländern, wo der Anteil der potenziell betroffenen Frauenarbeitsplätze auf 7,8 % steigt und damit die 2,9 % der Männerarbeitsplätze in den Schatten stellt.

Die ILO weist nicht nur auf die Herausforderungen hin, sondern schlägt auch einen Fahrplan vor. Die Organisation betont, wie wichtig eine solide Politik ist, um durch die stürmischen Gewässer der Automatisierung und des Wachstums zu navigieren. Ein sorgfältig gemanagter Übergang kann eine Ära der Stärkung der Rolle der Frauen einleiten, während ein schlampiger Ansatz sie unverhältnismäßig zurückwerfen könnte. Die Studie plädiert für die Einrichtung robuster Systeme des sozialen Dialogs, für proaktive Konsultationen am Arbeitsplatz und für die Stärkung der Infrastruktur, um das Potenzial dieses technologischen Wunders voll auszuschöpfen.

Die jüngsten Erkenntnisse über die Auswirkungen der generativen KI auf den Arbeitsmarkt, insbesondere auf Frauen mit hohem Einkommen, unterstreichen die Dringlichkeit, die diese Thematik mit sich bringt. Es sei laut ILO unerlässlich, dass wir uns proaktiv mit diesen Veränderungen auseinandersetzen, um sicherzustellen, dass die Integration von KI in den Arbeitsmarkt nicht nur fortschrittlich, sondern auch gerecht ist.