Expansionspläne : Wie Hilscher Österreich neue Märkte erschließen will

Hilscher

Selim Kuljici ist seit zwei Jahren Niederlassungsleiter von Hilscher Österreich.

- © Hilscher

Noch unter dem Eindruck der diesjährigen SPS, auf der Hilscher sein aktuelles Produktportfolio vorgestellt hat, zieht Kuljici Bilanz über das vergangene Jahr: „Das Thema Lieferzeiten hat sich stabilisiert und wir können uns wieder Innovationen, neuen Themen und Herausforderungen widmen.“ Durch den Ausbau der Kapazitäten konnte Hilscher die Lieferzeiten deutlich verkürzen, was der wachsende Kundenkreis der österreichischen Niederlassung zu schätzen weiß – der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um stolze 50 Prozent.

Ambitionierte Pläne

In diesem Jahr wurde mit Slowenien ein neuer Markt ins Visier genommen. Doch schon bald sollen weitere Märkte folgen und Österreich damit zum Dreh- und Angelpunkt der Hilscher-Expansion in Südosteuropa werden. „Unser Plan ist es, 2024 neue Länder anzugehen. Nach Slowenien werden das voraussichtlich Tschechien, die Slowakei und Ungarn sein. Läuft alles nach Plan, können wir uns auch ein Engagement in der Balkanregion vorstellen“, so Kuljici. Die österreichische Niederlassung ist die neueste Auslandstochter von Hilscher. Von Linz aus soll die Expansion nun über die Grenzen der Alpenrepublik weitergehen.

Von unserem Engagement in den verschiedenen Standardisierungsorganisationen profitiert letztendlich die gesamte Branche.

Besonderes Augenmerk auf Cybersecurity

Eines der Top-Themen, das Hilscher auf der SPS 2023 in den Mittelpunkt stellte, war das Thema Cybersecurity. Kein Wunder, denn die neue EU-Richtlinie NIS2 stellt die Unternehmen vor eine große Herausforderung. Passend dazu wurde von Hilscher die nächste Generation von Netzwerk-Controllern entwickelt. Erster Baustein dieser neuen Familie ist der netX 90, der eine höhere Integrationsdichte bei verbesserter Performance ermöglicht und zudem mit einer geringeren Verlustleistung ausgestattet ist. Der Clou dabei ist die Konformität der Lösung mit der Norm IEC 62443. „Das ist für unsere Kunden ein Grund zur Erleichterung: Mit der netX-Familie sollte es kein Problem sein, Security Level 2 zu erreichen.“

Hilscher engagiert sich aktiv in verschiedenen Normungsgremien, wie der Open Industry 4.0 Alliance oder der Single Pair Ethernet System Alliance, um die Zukunft der Branche mitzugestalten. „Von unserem Engagement in den verschiedenen Standardisierungsorganisationen profitiert letztendlich die gesamte Branche“, so Kuljici.

Die Zukunftstrends

Die Nachfrage nach IIot-Lösungen ist derzeit besonders groß. Mit der Produktfamilie netFIELD bietet Hilscher in diesem Bereich ein breites Spektrum an Lösungen an. „Wir haben festgestellt, dass Industrial IoT erst dann seine Wirkung entfaltet, wenn man Daten effektiv nutzbar machen kann“, erklärt Kuljici. Dafür bietet Hilscher in diesem Bereich Edge Gateways, entsprechende containerisierte Applikationen sowie eine Plattform zum Management von Hardware und Software an.

Die IO-Link-Technologie bildet bei Hilscher einen zusätzlichen Pfeiler des Produktportfolios. Komplexe Sensoren oder Aktoren lassen sich mit den netFIELD-IO-Link-Wireless-Master-Lösungen drahtlos in Real-Time-Ethernet-Netzwerke einbinden. „Das Thema Wireless wird hier in Zukunft eine große Rolle spielen. Da haben wir mit IO-Link bereits eine Lösung, wo wir sagen: Drahtlose industrielle Kommunikation ist möglich.“