Kommentar von Andreas Dangl : Use Cases für ein intelligenteres Produktionsumfeld
Ausschreibungen im Bereich großer Anlagen umfassen nicht selten Tausende Dokumente mit jeweils mehr als 100 Seiten. Die Prüfung derartiger Unterlagen durch Mitarbeitende ist äußerst zeit- und ressourcenaufwendig. Unterstützung liefert hier ein professionelles KI-System. Nach der Analyse des Materials ist die KI in der Lage, auf ähnliche Fragestellungen in bereits erledigten Projekten zurückzugreifen sowie auf zusätzliche Angebotsbestandteile hinzuweisen, die unter bestimmten Umständen schlagend werden.
Die Anwendungsmöglichkeiten von künstlicher Intelligenz im Bereich Quality Management sind breit gestreut. In der Qualitätssicherung beispielsweise nutzt die KI eine spezielle Mustererkennung, um Mängel schnell und sicher zu identifizieren. Stellt das System im Ausgangsmaterial einen Defekt fest, kann es Mängel am Endprodukt vorhersagen, was wiederum bei der Vermeidung derartiger Fehler hilft. Zudem bietet die KI eine rasche Unterstützung bei der Spezifizierung eines Mangels.
Der mögliche Einsatz dieser Technologie beginnt schon bei der Produktentwicklung, wo eine tiefgehende Kenntnis über Markt- und Nachfragetrends entscheidende Wettbewerbsvorteile generiert. Automatisierte Analysen von entsprechenden Datensätzen durch ein KI-System helfen Unternehmen dabei, diese Trends zu erkennen und die Produktentwicklung entsprechend anzupassen.
Hohe Integrationsfähigkeit
Eine weitere Stärke von KI ist, dass sie sich sehr gut mit anderen zukunftsweisenden Technologien kombinieren lässt. Dazu gehören smarte Daten- und Dokumentenmanagementsysteme (DMS) sowie Virtual Reality und Augmented Reality. Die produktive Verbindung aus KI und einem DMS unterstützt Unternehmen etwa bei der Verwaltung digitaler Zwillinge – sprich der virtuellen Abbildung von Produkten, Anlagen oder Prozessen. Nutzer setzen diese Digital Twins beispielsweise in VR- oder AR-Anwendungen ein, um eine immersive oder erweiterte Darstellung von realen Objekten zu erhalten. Auf diese Weise ist es etwa möglich, eine Produktionsmaschine aus der Ferne zu warten. Vor Ort vergleichen Mitarbeitende – unterstützt durch KI – die Soll-Werte der virtuellen Maschine mit jenen des realen Pendants und führen die notwendigen Maßnahmen durch.
VR- und AR-Anwendungen, die in ein DMS integriert sind, ermöglichen es zudem, mit speziellen Brillen auf CAD-generierte 3D-Modelle zuzugreifen und sie in einer virtuellen oder erweiterten Realität zu visualisieren. In der Praxis können so einzelne Komponenten auf Schwachstellen oder Verbesserungspotenzial überprüft werden, die von einer KI als solche identifiziert worden sind.
Cloud als obligate Basis
Die Nutzung von KI-Funktionen ist bekanntlich nicht nur sehr ressourcenintensiv, sondern verursacht auch immer größere Datenmengen, was den Einsatz von Cloud-Technologie unabdingbar macht. Unternehmen reagieren auf diese Entwicklung, indem sie vermehrt cloudbasierte DMS einsetzen. Diese kommen sowohl intern als auch entlang der gesamten Liefer- und Wertschöpfungskette zum Einsatz und unterstützen Unternehmen dabei, Qualitätsprozesse effizienter und flexibler zu gestalten.
Mit den richtigen Voraussetzungen wie der Nutzung von Cloud in Kombination mit einem leistungsfähigen Daten- und Dokumentenmanagementsystem sind Unternehmen in der Lage, die Stärken von künstlicher Intelligenz optimal zu nutzen und mit anderen Technologien wie Virtual Reality und Augmented Reality gewinnbringend zu kombinieren – etwa im Bereich Qualitätsmanagement. Auf diese Weise bilden sie die operative Grundlage für nachhaltige Entscheidungen, sinkende Kosten und verbesserte Wettbewerbsfähigkeit.