Kooperationsprojekt : Automatisierungsprojekte mit wissenschaftlichem Beistand

Die Ergebnisse der bisher erfolgten Kooperationsprojekte können sich sehen lassen: Ein ROI von anderthalb bis zwei Jahren und eine Effizienzsteigerung von 20 bis 30 Prozent gegenüber der herkömmlichen Fertigungsmethode. Laut Maximilian Papa von Fraunhofer Austria stellen Cobots – trotz oder vor allem wegen dem vorherrschendem Fachkräftemangel – eine Antwort auf die menschzentrierte Produktion und die steigenden Ansprüche des Marktes dar. Der ursprüngliche Cobot-Hype ist jedoch abgeflacht und Pilotprojekte in den Unternehmen haben diesen Status zur Ermittlung der Praxistauglichkeit selten verlassen. „Dies lässt sich sicher damit erklären, dass vor allem kleinere Unternehmen häufig mit den komplexen Fragen der wirtschaftlichen Integration und der Maschinensicherheit überfordert sind. Aus diesem Grund sehen wir hier noch großen Nachholbedarf im Wissenstransfer und dem Kompetenzaufbau“, so Papa.

Potenzialanalyse

Mit Fraunhofer Austria können Unternehmen im Rahmen eines Kooperationsprojektes ihre Produktionsprozesse auf das Automatisierungspotenzial überprüfen. Am Anfang steht ein „Quick-Check“ bei dem die Sinnhaftigkeit einer Automatisierung mit einem Cobot bewertet wird. „Hierbei werden verschiedene Aspekte zur potentiellen Cobot-Eignung analysiert, indem unter anderem die Bauteilhandhabung und Variantenvielfalt betrachtet werden. Am Ende der Analyse steht ein Bewertungsscore, an dem man das Automatisierungspotenzial abschätzen kann“, erklärt Papa.

Erweist sich ein Prozess für die Automatisierung als sinnvoll, wird in den weiteren Schritten ein Konzept entwickelt und die verschiedenen Ausführungsvarianten des Systems skizziert. „Dem Unternehmen wird damit aufgezeigt, wie hoch der Investitionsaufwand und die Produktivitätssteigerung in verschiedenen Szenarien wäre“, so Papa.

Erfahrungsaustausch

Das Kooperationsprojekt ist in sechs Workshops gegliedert, bei denen man aus dem Erfahrungsschatz der Pilotfabrik der TU Wien, aber auch der bereits durchgeführten Automatisierungsprojekte schöpfen kann. Zur Zusammenarbeit sind nicht nur Unternehmen aufgerufen, die sich bereits intensiv mit dem Thema Automatisierung beschäftigen, sondern auch jene, die erst den Einstieg wagen wollen. „Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass in den angebotenen Kooperationsprojekten sehr hoher Wissensaustausch stattfindet. Die Unternehmen können abseits der präsentierten Inhalte viel voneinander lernen und sich die eine oder andere Lösung auch branchenübergreifend abschauen“, so Papa.

Fraunhofer Austria
Maximilian Papa, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Fraunhofer Austria - © Fraunhofer Austria