Fachartikel von Patrick Molemans : Potenziale des IIoT für die Widerstandsfähigkeit der Lieferketten

Obwohl das genaue Ausmaß und Dauer des von COVID-19 beeinflussten Wirtschaftsabschwungs noch nicht vollständig bekannt sind, wird die Erholung der industriellen Lieferkette von der Effizienz der einzelnen Unternehmen unter schwierigen und unvorhersehbaren Umständen abhängig sein. Für Industrieunternehmen bietet das industrielle Internet der Dinge (IIoT) ein erhebliches Potenzial, die störenden Auswirkungen von Ausfallzeiten zu bekämpfen und letztlich eine größere Widerstandsfähigkeit zu erlangen. Auch wenn sich die spezifischen betrieblichen Herausforderungen von Branche zu Branche erheblich unterscheiden, sind viele der wertvollsten IIoT-Nutzungsfälle für viele Betreiber anwendbar.

Ivanti Wavelink, die Supply-Chain-Geschäftseinheit von Ivanti, fand in einer gemeinsamen Untersuchung mit VDC-Research heraus, dass es einen übergreifenden Trend zu mehr Automatisierung, Konnektivität und Intelligenz in der industriellen Lieferkette gibt. Ausgangsbasis ist die aktuelle Situation in der Logistik: Lager von heute sind komplexer als noch vor 10 Jahren, Produkte und Vertriebskanäle haben sich vervielfacht, Geschwindigkeit wird immer entscheidender, die Zahl der Temperaturzonen ist gestiegen und die Fluktuation der Mitarbeiter ist hoch, während der Zugang zu Arbeitskräften so niedrig wie nie zuvor ist. Die COVID-19-Pandemie hat diese Herausforderungen verschärft, so dass Hersteller und Händler dringend nach neuen Wegen suchen, um ihre Dienstleistungen zu optimieren und auf künftige Marktveränderungen schneller und effizienter zu reagieren.

Patrick Molemans ist seit über zehn Jahren Territory Manager Central Europe bei Ivanti Wavelink. Ivanti Wavelink ist ein führender Anbieter von mobilen Produktivitätslösungen für die Supply Chain. Insgesamt beschäftigt Molemans sich seit mehr als 25 Jahren mit automatischer Identifikation, Datenerfassung und mobiler Datenkommunikation.

Ivanti-Studie zeigt Trend zu mehr Automatisierung, Konnektivität und Intelligenz

Das IIoT wurde für industrielle Bereiche der Lieferkette entwickelt und nutzt vernetzte Geräte, um Intelligenz auf hohem Niveau zu schaffen. Wichtig ist, dass es leicht skalierbar ist, so dass die Benutzer Geräte nach Bedarf hinzufügen können, anstatt ein bestehendes System komplett zu überholen. Heute sind viele Lager und Vertriebszentren bereits mit intelligenten Geräten wie Förderanlagen, Sensoren, Kameras und kollaborierenden Robotern ausgestattet. Doch die Verbindungen zwischen diesen Geräten und Technologien sind überwiegend noch nicht vorhanden. Gefragt sind hier jetzt praktikable Lösungen wie zum Beispiel Ivanti Neurons für IIoT.

Dies verbindet die Systeme in Lagern mit Low-Code- oder No-Code-Anwendungen und ermöglicht eine schnelle und einfache Erweiterung der Systeme, wenn neue Knotenpunkte zur Lieferkette hinzugefügt werden. So können Unternehmen einfach und kostengünstig Anwendungen erstellen, die Lieferkettenprozesse automatisieren und verbessern sowie völlig neue Funktionen bereitstellen. Und, was am wichtigsten ist, Unternehmen können diese innovativen IIoT-Anwendungen nahtlos in bestehende Abläufe integrieren und so weitere Leistungsverbesserungen und betriebliche Effizienzsteigerungen erzielen.

Ivanti Neurons für IIoT integriert nahtlos Daten von vernetzten Geräten und betrieblichen Technologieanwendungen, um eine zentrale Quelle für verschiedene Geschäftseinblicke zu geben.

- © Ivanti

Digitaler Produktpass leicht integrierbar

Neben den Vorteilen der Vernetzung in der Lieferkette, kann die Digitalisierung auch weitere Vorteile bringen. So wird ja derzeit der digitale Produktpass von der Europäischen Union verhandelt. Dieser stellt viele Hersteller und Händler in der Umsetzung vor große Herausforderungen. Nicht jedoch diejenigen, die sowieso den gesamten Weg in der Lieferkette tracken und nachverfolgen, wie zum Beispiel mit der hier vorgestellten IIoT-Technologie.

Im digitalen Produktpass sollen etwa Daten zu Herkunft, Sicherheit, Reparierbarkeit und Recycelbarkeit erfasst werden. Zugriff soll durch Scannen eines QR-Codes am Produkt erfolgen. Mit dem digitalen Produktpass soll eine längere Haltbarkeit und Benutzungsdauer von Produkten ermöglicht werden. Des Weiteren soll damit die Kreislaufwirtschaft vorangetrieben und ein Beitrag zur Erreichung der Klimaziele der EU geleistet werden.

Sicherlich werden aktuell in der Supply Chain noch nicht alle von der EU geforderten Daten erfasst, aber diese digital zu ergänzen, wenn die IIoT Infrastruktur steht und ein Tracking erfolgt, wäre ein leichtes. Entscheidend ist auch hierbei, alle Daten zu erfassen und zu vernetzen, so dass aus einem System darauf zugegriffen werden kann. Wenn diese Verbindung einfach möglich und im Alltag zu integrieren ist, können nicht nur die Zuverlässigkeit und Stabilität der Lieferkette, aus technischer Sicht, erhöht werden, sondern auch die neuen Anforderungen an den digitalen Produktpass mit erfüllt werden.

Mit einem Low-CodeNo-Code-Workflow-Builder bietet Ivanti Neurons für IIoT Funktionen zur Anwendungsaktivierung, sodass Unternehmen schnelle Lösungen implementieren können.

- © Ivanti

Wissen ist Macht und ermöglicht den frühzeitigen Eingriff

Wie sehen das Lager und die Logistik der Zukunft aus? Was ist zukünftig alles miteinander im IIoT vernetzt? Und wo stehen wir bereits heute? Nur die Logistik mit einem optimalen Zusammenspiel aus Menschen, Cobots, Fahrzeugen, Rechnern, Algorithmus und modernsten Geräten, alles miteinander vernetzt, haben eine erfolgreiche Zukunft vor sich. Entscheidend ist zu wissen, was in Echtzeit an welchem Ort passiert. Daraus lassen sich Schlüsse ziehen, welche Stellschraube geändert werden muss, um den reibungslosen Ablauf in der Zukunft nicht zu stören.

Ein einfaches Beispiel: Die MDM-Software erkennt, dass bei einem Picker der Batteriestatus des Scanners niedrig ist, gleichzeitig weiß das System aber, das in 45 Minuten ein LKW zum Abladen eintrifft. Also schickt das System den Mitarbeiter rechtzeitig zum Laden, damit der Scanner genügend Batteriekapazität hat, um den Ladevorgang in der vorgesehenen Zeit durchzuführen. Ebenfalls ganz entscheidend um Ausfälle zu vermeiden, ist die vorbeugende Wartung: Oft werden Dinge erst repariert, wenn sie kaputt gehen, was sich negativ auf die Produktivität auswirkt. Ein Beispiel, um dies zu ändern sind etwa intelligente Vibrationssensoren an Förderbändern. Diese erkennen, wenn die Motoren nicht richtig laufen, oder einen Abstandssensor über einem Etikettenstapel, der automatisch nachbestellt, wenn der Bestand zu gering wird. Als zukunftssichere und skalierbare Technologie bietet die Ivanti Velocity eine Plattform, die eine durchgängige Supply-Chain-Transparenz ermöglicht und durch die Orchestrierung der Workflow-Automatisierung und -Integration ein kontinuierliches Wachstum ermöglicht. Sie ist dabei so konzipiert, dass sie mit den Anforderungen des Lagers mitwächst und in jeder Situation hilft Abläufe zu optimieren.

Nur wenn alles vernetzt ist, entsteht der Wissensvorteil, um sowohl Echtzeit als auch zukünftige Abläufe zu verändern. Und diese Vernetzung geht weit über das Lager hinaus: Von Paletten, Containern, LKWs und Schiffen bis hin zum Produzenten Tausende Kilometer entfernt. Der Konnektivität mit Ivanti Neurons für IIoT sind kaum Grenzen gesetzt und jeder Use Case ist damit abbild- und umsetzbar.