135. OVE-Generalversammlung : "Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern rascher vorantreiben"

Christian Fürthner

Für OVE-Präsident Kari Kapsch ist die Energiekrise bestimmendes Thema.

- © Christian Fürthner

OVE-Generalsekretär Peter Reichel berichtete in seiner Rückschau von neuen Projekten und Initiativen, Runden Tischen zu aktuellen Themen der Branche, vielfältigen Maßnahmen im Bereich Nachwuchsförderung sowie zahlreichen gut besuchten Veranstaltungen. OVE Standardization baute die österreichische Beteiligung in den internationalen Normungsgremien weiter aus, OVE Certification erweiterte sein Leistungsportfolio, die OVE Academy vergrößerte ihr Seminarangebot mit neuen Referenten. Auch die Energiekrise war für den OVE ein bestimmendes Thema. „Wir müssen alles tun, um die Energiewende und damit unsere Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern rascher voranzutreiben. Dafür brauchen wir vor allem qualifizierte Fachkräfte“, betonte OVE-Präsident Kari Kapsch.

Angesichts des aktuellen Fachkräftemangels spielt die Nachwuchsförderung im OVE eine besonders wichtige Rolle. Eine Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts zeigte die Brisanz des Themas klar auf: Branchenweit fehlen aktuell bis zu 13.800 Fachkräfte, jede vierte Stelle kann nicht besetzt werden – Tendenz stark steigend. Mit seinen Nachwuchsinitiativen LET’S TECH und Girls! TECH UP setzt der OVE seit Jahren starke Akzente. Gemeinsam mit Branchepartnern ist für Herbst 2023 eine groß angelegte Kampagne geplant, die das Image der Elektrotechnik zurechtrücken soll. „Wir wollen die Elektrotechnik als das zeigen, was sie heute ist: ein kreatives, zukunftsgerichtetes Fachgebiet mit Lösungen für eine nachhaltige und digitale Zukunft. Dafür setzt sich der OVE als unabhängige Branchenplattform ein, und wir konnten für diese Initiative die wesentlichen Vertreter der Branche mit ins Boot holen“, freut sich OVE-Generalsekretär Peter Reichel.

Die Vorstandsvorsitzende von Infineon Österreich Sabine Herlitschka sprach in ihrem Vortrag über die Bedeutung der Halbleitertechnologie für die grüne und digitale Wende und informierte die OVE-Mitglieder über den European Chips Act. Dieser müsse genutzt und rasch umgesetzt werden, um die europäischen Stärken für den globalen Wettbewerb zu erhalten und zu fördern.

Andreas Kugi, Vorstand des Instituts für Automatisierungs- und Regelungstechnik an der TU Wien, erhielt im Rahmen der Generalversammlung die höchste Auszeichnung des Verbandes.

Ehrung für scheidenden Vizepräsidenten Kugi

Der scheidende OVE-Vizepräsident Andreas Kugi, Vorstand des Instituts für Automatisierungs- und Regelungstechnik an der TU Wien, erhielt im Rahmen der Generalversammlung die höchste Auszeichnung des Verbandes. OVE-Präsident Kari Kapsch überreichte ihm für sein jahrelanges engagiertes Mitwirken im Präsidium die Goldene Stefan-Ehrenmedaille – benannt nach dem berühmten österreichischen Physiker und Gründungspräsidenten des OVE, Josef Stefan – und bedankte sich für sein herausragendes Engagement, mit dem er den Verband in den vergangenen Jahren wesentlich mitgestaltete. Kugi schied statutengemäß nach zwei Funktionsperioden aus dem Präsidium aus. Zu seinem Nachfolger als OVE-Vizepräsident wurde Wolfgang Bösch, Dekan der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik an der TU Graz, gewählt.