Mikroelektronik : Steirisches Hightech-Zentrum von AT&S steht vor Fertigstellung
Mit IC-Substraten aus Leoben werden künftig nicht nur einige der wichtigsten Hersteller für Halbleiter im Bereich High Performance Computing beliefert, es gibt auch enge Kooperationen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen wie etwa Silicon Austria Labs (SAL). Im Rahmen der von der Europäischen Union gestarteten IPCEI-Initiative zur Förderung von innovativen Investitionen („Important Projects of Common European Interest“) hat die österreichische Regierung bereits zugesichert, den Technologieunternehmen im Zuge von „IPCEI Mikroelektronik 2“ Mittel zur Verfügung zu stellen. AT&S-CEO Andreas Gerstenmayer: „Es ist entscheidend, dass die österreichische Regierung neben der Forschung auch die heimischen Technologieunternehmen entsprechend unterstützt.“
Die EU hat das Ziel, ein wettbewerbsfähiges Ökosystem auf dem Kontinent zu schaffen, im European Chips Act festgeschrieben. AT&S leistet mit seiem neuen R&D-Center einen wesentlichen Beitrag auf dem Weg zu diesem wettbewerbsfähigen System, das auch zukunftsweisende Packaging-Lösungen erfordert. Unter „Packaging“ versteht man die „Verpackung“ eines Halbleiters in ein Gehäuse, das etwa über ein IC-Substrat die Kontakte für die Verbindung mit einer Leiterplatte beinhaltet. Im R&D-Center in Leoben werden künftig nicht nur IC-Substrate entwickelt und Kleinserien gebaut, sondern AT&S wird durch diesen Ausbau auch einer der führenden Anbieter von Advanced-Packaging-Lösungen sein.
Green Tech und neue Jobs
Neben technologischen und wirtschaftlichen Neuerungen wurden beim Besuch des Landeshauptmanns auch mögliche Kooperationen zwischen AT&S und dem Land Steiermark bei wichtigen Zukunftsthemen wie Energieversorgung, Umweltschutz und nachhaltiges Wachstum besprochen. „Wenn man von einer ,Green Transformation' spricht, muss man verstehen, dass Technologie und vor allem Mikroelektronik hier eine Hauptrolle spielen werden. Intelligente Steuerungen und effiziente Systeme werden es Gesellschaften in Zukunft erlauben, nachhaltiger zu agieren, ohne auf Wachstum zu verzichten“, erklärt Gerstenmayer.
Neben der überregionalen Bedeutung des neuen Mikroelektronikzentrums in Leoben-Hinterberg erhöhen die zusätzlichen Kapazitäten von AT&S auch die Attraktivität der Region Leoben für Hightech-Industrien. „Mit dieser einzigartigen Investition schaffen wir nicht nur eine Vielzahl attraktiver Arbeitsplätze, sie ist auch ein bedeutendes Regionalentwicklungsprojekt“, sagte Gerstenmayer. Durch den Ausbau des Standorts Leoben werden 800 zukunftssichere Arbeitsplätze entstehen. Damit bekennt sich AT&S klar zum Standort Österreich.