Internationaler Obsoleszenz-Kongress : Lösungswege für mehr Sicherheit und Nachhaltigkeit in den Lieferketten

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Im Mittelpunkt des weltweit größten Fachkongresses seiner Art steht die Beherrschung der Obsoleszenz als maßgeblicher Einfluss auf die Wertschöpfungskette. In zahlreichen Vorträgen stellen über 30 Experten neue Ideen, Methoden und integrative Lösungsansätze vor, die Wertschöpfungsketten wesentlich sicherer und nachhaltiger gestalten. . Hersteller und Anwender besonders langlebiger Wirtschaftsgüter haben bereits seit längerem damit zu kämpfen, dass für die Fertigung oder Instandhaltung ihrer Anlagen oder Geräte dringend benötigte Bauteile, Systeme oder Materialien immer öfter schon nach kurzer Zeit abgekündigt werden oder aus anderweitigen Gründen nicht mehr verfügbar sind. Durch die Corona-Pandemie sowie andere Einflüsse wurden bereits bestehende Lieferketten-Probleme nun massiv verschärft. Sie verdeutlichen, welche Auswirkungen eine anhaltende Obsoleszenz generell auf produzierende Unternehmen haben wird: deutlicher Flexibilitätsverlust bei der Warenbeschaffung, höhere Bevorratungskosten, mehr Redesigns und im schlimmsten Fall bei anhaltenden großen Lieferengpässen sogar gravierende Umsatzverluste.

„Was wir aktuell erleben, ist ein erster Vorgeschmack auf das, was uns vor allem in Europa in den nächsten Jahren und Jahrzehnten bevorsteht. Der zunehmende Innovations- und Kostendruck, die Verschiebung von Marktanteilen, der Rohstoffmangel, geopolitische Verwerfungen, Umweltkatastrophen etc. führen dazu, dass für Produktion und Instandhaltung notwendige Komponenten immer früher abgekündigt werden und dadurch in vielen Industriebereichen die langfristige Versorgungssicherheit abnimmt“, so IIOM-Präsident und COGD-Vorstandsvorsitzender Dr. Wolfgang Heinbach. Umso wichtiger sei es laut Heinbach für alle potenziell von Obsoleszenzen betroffenen Unternehmen jetzt, proaktiv ein hocheffizientes, optimal auf die individuellen Bedürfnisse des jeweiligen Unternehmens abgestimmtes Obsoleszenz Management aufzubauen.

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IOM-Präsident und COGD-Vorstandsvorsitzender Dr. Wolfgang Heinbach - © iiom

24 Vorträge

Hilfestellung hierbei bieten die 24 Vorträge der beiden Konferenztage, in denen die anwesenden oder ggf. via Videoleinwand zugeschalteten Experten in vier Blöcken ein breites Themenfeld abdecken. Das Spektrum reicht von neuen Entwicklungen und Trends im Bereich der Obsoleszenz-Strategien über wichtige Schritte der Prozessentwicklung und Fallstudien bis hin zu Prognosen hinsichtlich künftiger Marktentwicklungen und damit einhergehender Obsoleszenz-Probleme. So wird in den Vorträgen unter anderem dargelegt, warum eine Wertstromanalyse wertvolle Informationen für künftige Obsoleszenz-Aktivitäten und -Prozesse liefert, wie sich veralteten medizinischen Geräten neues Leben einhauchen lässt, unter welchen Voraussetzungen sich externe Design-Ressourcen zur Beschaffung alternativer Design-Lösungen nutzen lassen, oder weshalb Obsoleszenz das Fälschungsrisiko vergrößert und was man dagegen tun kann. Auch gut zu wissen: Richtig eingesetzt, überstützt ein effektives Obsoleszenzmanagement sogar die Energiewende.

Vor der eigentlichen Konferenz am 18. und 19. Mai werden zudem am 17.Mai parallel zwei jeweils ganztägige praxisorientierte Workshops angeboten, in deren Verlauf jeweils fünf Experten mit den Teilnehmern ausführlich an unterschiedlichsten Aspekten der Themenbereiche „Aktives Management der Lieferkette durch Verträge und Audits“ sowie „Das Recht auf Reparatur und seine Auswirkungen für Obsoleszenz-Manager“ arbeiten.