Der große HMI-Überblick : Zehn HMI-Tools,die Sie kennen sollten
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Immer mehr kleine und mittlere Unternehmen stehen bei der Ausrichtung ihrer Prozesse, Produkte und Geschäftsmodelle an die Bedingungen einer vernetzten digitalen Welt vor großen Herausforderungen. Das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation hat sich deswegen die gängigsten HMI-Tools auf dem Markt angeschaut und sie auf ihre größten Vorteile geprüft.
Die TOP-10
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Atvise von Certec
Atvise ist ein voll funktionsfähiges Web-HMI mit vielen verfügbaren Prozessschnittstellen, einem komfortablen Engineering Tool und unbegrenzten Freiheiten im User Interface. Je nachdem, wie die Anforderungen in einem neuen Projekt gelagert sind, kann die Systemarchitektur maßgeschneidert aufgebaut werden. Dabei werden die Visualisierungsclients immer per HTTP(S), die Feldebene und das Engineering-Tool selbst per OPC UA angebunden. Ein neues Projekt beinhaltet schon die ersten Bilder und in der Objektbibliothek sind alle Basiskomponenten vorhanden. Alle Objekte oder Templates stehen im Source-Code zur Verfügung und können auch durch Anfänger leicht angepasst werden.
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Helio von HMI Project
Helio ist ein plattformunabhängiges Visualisierungssystem für industrielle Human Machine Interfaces der nächsten Generation, das zur Gänze auf Webtechnologien basiert. Das Tool unterstützt sowohl die konzeptionelle und gestalterische Ausarbeitung von HMIs als auch die funktionelle Anbindung an vorhandene IT-Strukturen. Helio besteht aus drei Hauptkomponenten, die jeweils mit Webtechnologie in Form einer Client-Server-Architektur umgesetzt sind: Die Editor- Anwendung (Node.js, Typescript, HTML5), das Daten- Gateway (Node.js, Typescript) und die HMI-Runtime (Typescript, HTML5). Alle drei Komponenten sind plattformunabhängig lauffähig und können auf Linux, Windows oder macOS ausgeführt werden. Da konsequent Webtechnologie eingesetzt wird, sind für die HMI- und Editor-Clients jeweils nur ein aktueller Browser nötig.
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I4SCADA von WEBfactory
i4SCADA ist eine webbasierte Visualisierungssoftware für SCADA & HMI Anwendungen. Dank HTML5 Technologie können die Visualisierungsseiten in jedem beliebigen Browser und Endgerät dargestellt werden. Damit können moderne Prozessvisualisierungen in individuellem Design für Maschinen, Fertigungsanlagen und für die Gebäudeleittechnik erstellt werden. i4SCADA verfügt über Schnittstellen zu allen gängigen SPS-Steuerungen. Daten von SPS-Steuerungen oder proprietären Systemen werden zentral erfasst und dank HTML5 den Anwendern überall zur Verfügung gestellt.
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GENESIS64 von Iconics
GENESIS64 ist eine moderne HMI-SCADA-Lösungssuite, die für Microsoft-Betriebssysteme entwickelt wurde. Die Suite bietet Leistung mit OPC-, BACnet-, Modbus- und Open-Standard- Datenbankkonnektivität. Das Tool bietet Konnektivität von SCADA-Systemen im Werk und in Gebäuden bis hin zu Business-Systemen. GENESIS64 wurde entwickelt, um 64- Bit- und OPC UA-Technologien zu nutzen, und ermöglicht es Betreibern, Führungskräften und IT-Fachleuten, Fertigungs-, Energie- und Geschäftsinformationen in Echtzeit in ein sicheres und einheitliches webfähiges Visualisierungs-Dashboard zu integrieren.
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Studio 5000 von Rockwell Automation
Mit dem Tool können Sie keine Steuerungen programmieren. Es ist aber Teil der Studio- 5000-Entwicklungssuite, der Plattform, die die gleichzeitige Zusammenarbeit zwischen beispielsweise dem Steuerungsingenieur und dem HMI-Entwickler ermöglicht, der eine Maschine oder Produktionslinie automatisiert. Die Gestaltung des HMIs selbst läuft in einem aufgeräumten Tool mit vielen vorgefertigten Elementen, die per Drag-and-drop platziert werden können. Das HMI nutzt SVG und erlaubt die einfache Erstellung von Symbolen und Instanzen.
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ZENON von Copa-Data
Zenon erlaubt eine freie Gestaltung des HMI und lässt sich an die individuellen Bedürfnisse unterschiedlicher Benutzer anpassen. Durch Fokussierung auf effizientes Engineering im Zenon Editor und die Möglichkeit des Hot-Reloads in der Zenon Runtime kann Feedback von den Anwendern rasch umgesetzt und getestet werden. Zenon bietet Freiheit bei der Gestaltung und Effizienz beim Engineering, z. B. durch Definition und Wiederverwendung von Datentypen oder Symbolen. Hat man z. B. sehr viele gleiche Anlagenteile, kann dasselbe Detailbild durch Substitution der Variablen einfach wiederverwendet werden und reduziert späteren Änderungsaufwand.
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WebIQ von Smart HMI
WebIQ besteht letztlich aus drei Komponenten – dem WebIQ Connect, dem WebIQ Visuals und dem WebIQ Designer. Der WebIQ Connect ist der Web-Applikationsserver und bildet die Basis der HMI/SCADA-Toolbox WebIQ. Er stellt alle Funktionen für Web-HMIs und Apps zur Verfügung, also die Datenanbindung zum Prozess, die Speicherung und Auswertung der Daten. Sämtliche persistente Daten, historische Alarme, historische Prozesswerte usw. werden in der integrierten SQLite-Datenbank gespeichert. WebIQ Visuals ist ein inkludiertes Web-Framework mit mehr als 40 Standard-Widgets. Selbst anspruchsvolle Widgets wie Alarmlisten, Trend-Display und Rezepteditor sind standardmäßig enthalten. Dies ermöglicht Kosteneffizienz und schnelle Markteinführung.
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Procon-Web von Weidmüller GTI Software
Procon-Web ist eine Lösung für plattformunabhängige Benutzeroberflächen, die ausschließlich auf HTML5 und JavaScript aufsetzt. So erschließt sich die Unterstützung für Smartphones und Tablets. Das Tool verfügt über viele Kommunikationsinterfaces (z. B. zu Siemens, Rockwell, Beckhoff und B&R) und mit OPC-UA über die zukunftsorientierte Schnittstelle zur Kopplung von beliebigen Steuerungssystemen oder (als Server) zu übergeordneten MES- und ERP-Systemen.
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SIMATIC WinCC (TIA Portal) von Siemens
WinCC (TIA Portal) ist die Siemens-Lösung für alle HMI-Anwendungen von einfachsten Bedienlösungen mit Basic Panels bis zu SCADA-Applikationen auf PC-basierten Mehrplatzsystemen. Die PC-basierten HMI-Lösungen mit WinCC RT Advanced und WinCC RT Professional enthalten bereits alle wesentlichen Funktionen für die Bedienung und Beobachtung von Maschinen oder Anlagen. Für einen erweiterten Aufgabenbereich kann die Funktionalität durch zusätzliche Optionen zielgerichtet ergänzt werden. Diese sind nahtlos in WinCC und TIA Portal integriert.
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TwinCAT HMI von Beckhoff
Das Engineering-Tool ist in die Entwicklungsumgebung Visual Studio von Microsoft integriert. Die HMI basiert auf HTML5 und läuft plattformunabhängig im Browser. Es wurde ein eigenes JavaScript-Framework entwickelt, das als API bereitgestellt wird, damit Kunden Serverfunktionen (z. B. SPS-Zugriff) auf Scriptebene nutzen, eigene Controls entwickeln oder Fremdcontrols einbinden können. Der HMI-Server ist modular erweiterbar und bietet die Möglichkeit, eigene Businesslogiken (z. B. Datenbankzugriffe) in .NET und .NET Core zu entwickeln.
So finden Sie das richtige HMI-Tool
Was die Auswahl besonders schwer macht, ist die Tragweite der Entscheidung und die Tatsache, dass sie nicht einfach mal so von heute auf morgen wieder geändert werden kann. Das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation empfiehlt die folgende Vorgangsweise bei der Auswahl.
- Start: Die finale Entscheidung für ein Tool muss mit den Nutzern aus den betroffenen Bereichen z. B. Vertrieb, Automatisierung, Entwicklung, Instandhaltung und Entwicklung abgestimmt und am besten gemeinsam getroffen werden. Sorgen Sie also dafür, dass alle Bescheid wissen, dass eine Auswahl getroffen wird und dass Sie mit einbezogen werden. Ein unabhängiger Moderator kann den Auswahlprozess methodisch unterstützen, sicherstellen, dass alle Stimmen gehört werden und den Prozess als positives Erlebnis gestalten.
- Team: Es ist wenig ratsam, beispielweise erst nach Fertigstellung des Projekts ein Entwicklungsteam einzustellen. Einige Werkzeuge sind stärker auf Entwickler ausgerichtet, andere auf Automatisierer. Eine gewisse Kenntnis vom Tätigkeitsfeld ist überall vorausgesetzt. Da Bedienoberflächen immer stärker nach vorher definierten Regeln generiert werden, ist damit zu rechnen, dass sich die Arbeit ändert. Die Meinung derer, die später mit dem Werkzeug arbeiten, steht klar im Vordergrund und hat das höchste Gewicht.
- Projekt: Wenn Sie ein grobes Konzept von dem haben, was Sie erreichen wollen, also z. B. wissen, wie Sie das System technisch aufziehen möchten, wie Sie mit Daten umgehen wollen und wie das Bedienkonzept ist, können Sie schon relativ gut sehen, wie groß die Überschneidungen mit dem jeweiligen HMI-Tool sind. Dann können die Hersteller auch einschätzen, welche Module in Frage kommen und Tipps für die Umsetzung geben.
- Technologie: Definieren und priorisieren Sie Anforderungen für das Werkzeug. Was ist essenziell und warum? Das dient nicht nur Ihrem Verständnis, sondern hilft auch dem HMI-Tool-Hersteller, seine Lösung so zu präsentieren, dass es zu Ihrer Herausforderung passt. Die Lösung eines Herstellers ist eine HTML-Oberfläche, die Lösung eines anderen Herstellers könnte eine App sein, in der die Oberfläche gerendert wird. Beide Lösungen können Ihre Anforderung erfüllen.
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