Made in Niedersachsen : Siemens Mobility feiert 150 Jahre Bahnautomatisierungstechnik

Siemens Mobility

Der größte und älteste Bahninfrastrukturstandort entwickelt und produziert Signal- und Bahnautomatisierungstechnologie für die Welt.

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Das vom Braunschweiger Kaufmann Max Jüdel und dem Maschinenbau-Ingenieur Heinrich Büssing 1873 gegründete Werk wurde in den folgenden Jahrzehnten schrittweise von Siemens übernommen. Innovationen aus Braunschweig prägen seit jeher die Eisenbahninfrastruktur weltweit. Auch heute entwickelt Siemens Mobility am Braunschweiger Standort Technologie, die die Schieneninfrastruktur effizienter, nachhaltiger und verlässlicher macht.

„Seit 150 Jahren ist unser Standort in Braunschweig die Denkfabrik für den Schienenverkehr von gestern, heute und morgen,“ so Andre Rodenbeck, CEO von Siemens Mobility Rail Infrastructure. „Wir blicken heute zurück auf die Pionierarbeit für den Schienenverkehr in Deutschland und die Welt, die an diesem Standort geleistet wurde, richten aber unseren Blick nach vorn. Siemens Mobility hat ein einzigartiges Produktportfolio geschaffen, stark in diesen Standort investiert, ein hochqualifiziertes Team aufgebaut und optimale Produktionsbedingungen geschaffen. Wir sind bereit, aus Braunschweig heraus mit unseren Innovationen die Mobilität von morgen maßgeblich zu gestalten,“ so Rodenbeck weiter.

Seit 150 Jahren: Spitzentechnologie für die Bahninfrastruktur

Sie gelten als Pioniere ihrer Zeit: Max Jüdel und Heinrich Büssing gründeten vor 150 Jahren das Braunschweiger Unternehmen mit dem Ziel, die Bahntechnik zu revolutionieren. Allein in den ersten 20 Jahren wurden dort über 90 Patente angemeldet und mehr als 1.000 Stellwerke gebaut, die über 12.000 Weichen und Signale steuerten. Die stürmische Ausbreitung der Eisenbahn im 19. Jahrhundert ist untrennbar mit einer fortlaufenden Entwicklung der Signaltechnik verbunden. Seit jeher prägen Innovationen aus Braunschweig die Eisenbahninfrastruktur in Deutschland - und weltweit. So hat die Siemens Erfindung des legendären Signalrelais K 50 in den 50er Jahren den Markt genauso transformiert, wie 2018 das europaweit erste digitale Stellwerk oder nur vier Jahre später die Verlagerung der Stellwerkslogik in die Cloud.

Zu den bedeutenden Nachkriegsentwicklungen zählte der Abschied von der mechanischen, vielfach mit Muskelkraft betriebenen Stellwerkstechnik zugunsten elektromechanischer Lösungen. Hier ist für Fachleute das Signalrelais K 50 legendär. Es ist die Basis der Relaisstellwerke, die der erste Schritt hin zur Automatisierung des Bahnverkehrs vor dem Computerzeitalter waren. Relais-Knowhow ist für Siemens auch heute relevant, da aktuell noch 50 Prozent Relaisstellwerke im deutschen Schienennetz im Einsatz sind. Für diese werden weiterhin K 50 Relais als Ersatzteile benötigt. Am Standort Braunschweig ist deshalb nach wie vor Fertigungskompetenz zur Beherrschung der Relais-Technik angesiedelt.