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Poloplast und VEGA : Digitales Upgrade für Rohrsystem-Hersteller

Der Leondinger Kunststoffverarbeiter Poloplast hat sein Materiallager auf moderne Füllstandmessung mit digitalisierter Cloud-Auswertung umgerüstet.

Der Leondinger Kunststoffverarbeiter Poloplast hat sein Materiallager auf moderne Füllstandmessung mit digitalisierter Cloud-Auswertung umgerüstet.

- © VEGA Grieshaber

Kunststoffrohre sind Hightech-Produkte, die unterschiedlichsten Belastungen standhalten müssen. Eine Vielzahl an Rohmaterialien wird verarbeitet, neben Kunststoffgranulaten wie PE und PVC etwa auch Kreide und Talkum. Bei Poloplast im oberösterreichischen Leonding werden diese in einer automatisch überwachten Silofarm gelagert.

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Bis 2019 erfolgte die Füllstandmessung der in Summe 50 Silos über ein System, das zunehmend fehleranfällig geworden war und nicht mehr gewartet werden konnte. Die gesamte Produktion war dadurch gefährdet.

Die Zukunft der Materialüberwachung ist digital.
Thomas Hanl, VEGA

Maßgeschneiderte Lösung

Auf der Suche nach einer zuverlässigen und zukunftssicheren Lösung entschied sich Poloplast für die Zusammenarbeit mit VEGA, dem Spezialisten für Füllstandmessung und Prozessautomatisierung. „Wichtig für uns waren viele Einstellmöglichkeiten, um die Silos möglichst genau abgleichen zu können“, erklärt Mario Hennerbichler, Leiter der elektrischen Instandhaltung bei Poloplast.

Präzise Füllstandinformationen sind essenziell, um Überfüllungen zu vermeiden und einen optimalen Materialfluss sicherzustellen. Die Auslassmechanismen und Fördersysteme müssen laufend überwacht und kalibriert werden. Um die Anforderungen an die Mess- und Automatisierungstechnik zu definieren, wurde eine umfassende Bestandsaufnahme der bestehenden Infrastruktur vorgenommen.

Über eine Website visualisiert das VEGA Inventory System alle Messdaten.
Über eine Website visualisiert das VEGA Inventory System alle Messdaten. - © VEGA Grieshaber

Ende 2019 begann die Installation der Sensoren: 55 Geräte VEGAPULS 6X für die Füllstandmessung, die Grenzschalter VEGAWAVE 62 und VEGAVIB S61 sowie der eigensichere Speisetrenner VEGATRENN 141.

Ab 2021 wurde die Visualisierung umgestellt: Signalverarbeitung und Datenübertragung erfolgen über die Steuergeräte VEGAMET 625 und VEGASCAN 693. Letzteres sammelt Signale von bis zu 15 HART-Sensoren ein. Daten werden über Ethernet-Switch und Router in die Cloud-Lösung VEGA Inventory System übertragen.

Materialüberwachung mit Inventory System

„Die präzise Erfassung von Füllständen in Schüttgutanlagen gehört zu unseren Kernkompetenzen“, sagt VEGA-Vertriebsingenieur Thomas Hanl. Die Sensoren wurden in den Silos strategisch positioniert. Die Messbereiche erstrecken sich über bis zu 20 Meter, bei Prozesstemperaturen von minus 20 bis plus 50 Grad Celsius und trotz starker Staubentwicklung.

Die von VEGA eingesetzte Radartechnologie eignet sich besonders gut zur Erfassung korn- und pulverförmiger Materialien. Über die HART-Schnittstelle übermitteln die Sensoren präzise Daten, die vom Steuergerät verarbeitet und in die Cloud-Lösung hochgeladen werden. Eine Website visualisiert anschließend alle Messdaten. „Die Cloud-Lösung ist für den Anwender deutlich günstiger als ein On-Premise-Tool“, so Handl.

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Entwickelt wurde das VEGA Inventory System als webbasierte Software für die Datenerfassung und Visualisierung von Füllstanddaten, beispielsweise in Lagertanks und Silos. Geeignet ist sie für die Überwachung der Füllstände innerhalb eines Unternehmens und für Anwendungen im Bereich Vendor Managed Inventory (VMI).

Vega
Sensoren wurden an strategischen Positionen in den Silos installiert. - © Vega
Durch automatisierte Prozesse und umfassende Visualisierung konnten wir die Effizienz steigern und Kosten senken.
Mario Hennerbichler, Poloplast

Visualisierung und Anpassung

Im Fall von Poloplast wurde jedes einzelne Silos vermessen, der Konus am Siloboden wird über eine Linearisierungstabelle in die Berechnung des Füllstands bzw. der Materialmengen einbezogen. Füllstände werden nicht nur nach Volumen, sondern – entsprechend der hinterlegten Schüttgutdichte – auch nach Gewicht berechnet und visualisiert. Für die Bestandserfassung in entfernten Lagersilos sind Schnittstellen zur einfachen Datenfernübertragung integriert.

Vielfältige Abgleichfunktionen
erlauben eine individuelle Anpassung an die Aufgabenstellungen des Kunststoffverarbeiters. Der integrierte Webserver des Steuergeräts ermöglicht eine einfache Einbindung in Intra- und Extranet. Über drei skalierbare Stromausgänge lassen sich Anzeigen und nachgeschaltete Systeme wie eine SPS ansteuern. Poloplast nutzt einen zusätzlichen Stromausgang an den Steuergeräten, um Messdaten direkt für die Steuerung der Förderanlage einzusetzen.

Dank der Visualisierung können Messstände genau überwacht und angepasst werden. Hanl: „Die Digitalisierung der Messprozesse bietet erhebliche Vorteile hinsichtlich Betriebssicherheit. Durch die automatisierte Überwachung in Kombination mit Grenzwertmeldungen können potenzielle Probleme frühzeitig erkannt und behoben werden, bevor sie den Produktionsprozess beeinträchtigen.“

Der Füllstand der 50 Silos wird mit innovativer Messtechnik überwacht und umfassend visualisiert.
Der Füllstand der 50 Silos wird mit innovativer Messtechnik überwacht und umfassend visualisiert. - © VEGA Grieshaber

Durchwegs positiv fällt das Fazit des Poloplast-Verantwortlichen Hennerbichler aus: „An der Zusammenarbeit mit VEGA schätze ich nicht nur die gute Beratung, sondern auch die Verlässlichkeit. Aufgrund automatisierter Prozesse und umfassender Visualisierung konnten wir die Effizienz steigern und Kosten senken.“