JOANNEUM RESEARCH : Neuer Direktor am Institut ROBOTICS in Klagenfurt

BILD zu OTS - DI Anton Scheibelmasser ist Elektrotechniker und Spezialist in den Bereichen Automatisierungs- und Messtechnik.

Anton Scheibelmasser hat Elektrotechnik in Graz studiert, war bisher im Bereich Automatisierungs- und Messtechnik, in der Lebensmittel-, Automobil- und Ölbohrindustrie sowie an der Montanuniversität Leoben, der FH Campus 02, an der JOANNEUM RESEARCH und der TU Graz tätig.

- © JOANNEUM RESEARCH/Raunig

Das Institut ist auf Wachstumskurs, das Tätigkeitsfeld von ROBOTICS wird erweitert. „Ich bin von Robotik fasziniert und überzeugt, dass diese zukunftsträchtige Technologie die nächste industrielle Revolution einläuten wird“, so Anton Scheibelmasser, der das Institut ROBOTICS – bis 30. Juni 2022 noch gemeinsam mit Michael Hofbaur – leitet. „Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass der Einsatz von Robotern den allgegenwärtigen Arbeitskräftemangel kompensieren und entfallene Lieferketten aus Fernost durch die Produktion im Inland ersetzen kann.“

Das Tätigkeitsfeld des Instituts wird erweitert, so wurde für 2023 bereits eine Umbenennung in „ROBOTICS – Institut für Robotik und flexible Produktion“ in die Wege geleitet. Um den Bedarf der heimischen Industrie nach innovativen anwendungsnahen Lösungen für die flexible digitalisierte Produktion zu decken, soll die Mitarbeiterzahl bis 2027 verdoppelt werden. Neben den am Standort bereits etablierten Forschungsbereichen wie Robotersicherheit und Sensorik wird sich das ROBOTICS-Team mit deren anwendungsorientiertem Einsatz in der Produktion befassen: „Wir stehen Unternehmen mit Beratung, Simulation der Automatisierung und auch bei der Integration von Robotern in ihre Produktionslinien zur Seite“, so Scheibelmasser. Damit erhalten Firmen ganz unterschiedlicher Größe und Branche umfassende Unterstützung bei der Automatisierung.

Fokus auf MRK

Am Standort in Klagenfurt steht schon jetzt eine Vielzahl an Robotern zahlreicher gängiger Hersteller zur Verfügung. Gearbeitet wird hier etwa an Robotersystemen, die für die Mensch-Roboter-Kollaboration entwickelt werden – sogenannten Cobots. Diese bewegen sich in direktem Umfeld von Menschen und sind mit komplexen Sicherheitsmechanismen ausgestattet. Sensorsysteme und an ein Nebeneinander von Menschen und Roboter angepasste Bewegungsabläufe sorgen dafür, dass Personen, selbst im seltenen Fall eines ungewollten direkten Kontakts oder einer Kollision mit einem Roboter, nicht verletzt werden. Zusätzlich wird sich das Institut künftig noch stärker mit Industrierobotern auseinandersetzen, also Robotern, die vom Menschen getrennt, hinter Absperrungen agieren und bei denen es vor allem auf Kraft, Leistung und Geschwindigkeit ankommt.

„Außerdem haben wir uns zum Ziel gesetzt, neue Anwendungsbereiche zu finden“, so Scheibelmasser. „Roboter könnten beispielsweise im Zuge des Manipulierens – Greifen, Heben, Ablegen – auch gleich die Qualitätskontrolle durchführen.“ Dabei kann wiederum auf die Expertise des Instituts DIGITAL in Bezug auf intelligente Sensorik und Messtechnik gesetzt werden. Auch die Nutzung der Roboter als flexibel einsetzbares Werkzeug für neue Produktionsprozesse wird verstärkt mit dem Partnerinstitut MATERIALS erforscht und in Industriekooperationen angewandt.

Institut für Robotik und flexible Produktion

Robotik – in ihren vielfältigen und interdisziplinären Ausprägungsformen – hat Auswirkungen auf die klassische industrielle Fertigung genauso wie auf wesentliche Bereiche des Arbeitslebens. Das Institut ROBOTICS greift den aktuellen Bedarf der Wirtschaft an anwendungsorientierter Forschung für diese Technologien an der Schnittstelle zwischen digitaler und realer Welt auf. Es agiert regional, national und international als starker F&E-Partner der Wirtschaft im Technologiefeld der flexiblen digitalen Produktion. Der Schwerpunkt liegt dabei im Bereich der Industrie- und der professionellen Service-Robotik und berücksichtigt die wirtschafts- und standortrelevanten Aspekte der Produktionsökonomie und Digitalisierung.