Machine Vision : Rutronik beteiligt sich am KI-Spezialisten collective mind

Beim Führen der Beteiligungsgespräche: Fabian Plentz, Chief Operating Officer (COO) von Rutronik, Armin Bär, Geschäftsführer von collective mind, Thomas Rudel, CEO von Rutronik, Joshua Raabe und Artur Hefner, beide Geschäftsführer von collective mind (v.l.n.r.)

Beim Führen der Beteiligungsgespräche: Fabian Plentz, Chief Operating Officer (COO) von Rutronik, Armin Bär, Geschäftsführer von collective mind, Thomas Rudel, CEO von Rutronik, Joshua Raabe und Artur Hefner, beide Geschäftsführer von collective mind (v.l.n.r.)

- © Rutronik

Künstliche Intelligenz (KI) setzt sich im Arbeitsleben immer mehr durch. Auch deutsche, mittelständisch geprägte Unternehmensstrukturen können von KI-Tools profitieren, berichtet das Distributionsunternehmen Rutronik in einer Pressemitteilung. Mit der Beteiligung am KI-Spezialisten collective mind GmbH möchte das Unternehmen eigenen Aussagen zufolge eine Vorreiterrolle einnehmen und sich einen Zeitvorteil bei der Entwicklung von kundenseitig effizienten KI-Applikationen sichern.

Wie der Aussendung zu entnehmen ist, fokussiert sich collective mind seit 2018 vor allem auf den Bereich Machine Vision und damit auf das maschinelle Sehen. Hierbei wird KI-Technologie zur Automatisierung der Bildverarbeitung genutzt. Die collective mind habe in diesem Umfeld als erstes Unternehmen in Deutschland ein zertifiziertes Sicherheitssystem entwickelt, welches auf einer kamerabasierten Objekt- und Ablauferkennung aufbaut.

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Vereinte Kräfte

Auch gemeinsame Stärken sollen vereint werden: Rutroniks Logistik-, Beratungs- und Hardwarekompetenz auf der Produktebene elektronischer Komponenten sowie die Softwareexpertise bei KI-basierten Bildverarbeitungsverfahren in praxisnahen Szenarien wie Logistik und Versand von collective mind.

collective mind möchte sich konkret im Umfeld der Machine Vision-Anwendungen in der Industrie und im Handel mit der Expertise von Rutronik als langjährigen Distributionspartner vieler mittelständischer Unternehmen in Europa, Asien und Nordamerika zur internationalen Nummer eins für diese KI-Lösungen entwickeln, heißt es in der Pressemeldung. „Großes Wachstumspotenzial mit damit verbundenen Entwicklungsprojekten im industriellen Umfeld forcieren wir dabei allen voran im Bereich der Vision Robotik“, umreißt Joshua Raabe, collective mind-Geschäftsführer für das Ressort Technologie die mittelfristigen Pläne.

Durch unsere Beteiligung an collective mind können wir die Integration aus Hardware und Software am Markt nun erstmalig anbieten.
Fabian Plentz, Chief Operating Officer von Rutronik

KI-gestützte Bildverarbeitung in der Logistik

„Wir stellen uns damit einzigartig am Markt auf. Der Trend geht zu Embedded-Gesamtlösungen mit leistungsfähiger, kompakter Hardware für rechenintensive KI-Anwendungen“, erläutert Fabian Plentz, Chief Operating Officer (COO) von Rutronik. „Die Integration aus Hardware und Software stellt oftmals eine große Herausforderung dar, da dies nicht aus einer Hand angeboten werden kann. Durch unsere Beteiligung an collective mind können wir dies am Markt nun erstmalig anbieten und uns damit hoffentlich den entscheidenden Vorteil für unsere aktuellen Kunden und künftigen Geschäftspartner erarbeiten.“

Wie berichtet wird, hat Rutronik bereits weitere international ausgerichtete KI-Entwicklungsprojekte zur Optimierung von Prozessketten im Handel initiiert. Konkret werde mit collective mind die KI-gestützte Bildverarbeitung in der Logistik eingesetzt, um die wachsenden Ansprüche der Rückverfolgung (sog. Traceability) auf Produktebene zu forcieren.

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Logistikexperten gehen davon aus, dass ein Großteil der aktuell eingesetzten Scantechnologie zukünftig durch Kameratechnologien ergänzt oder gar abgelöst werden. Rutronik ist – eigenen Aussagen zufolge – als Use Case für die Erprobung dieser Entwicklung ideal geeignet. Gründe dafür seien die über 100.000 verfügbaren elektronischen Bauelemente und die damit einhergehenden variablen Erfassungsdaten.

Erster Pilot in Pforzheim aktiv

Das Ziel der beiden Unternehmen ist es, dass die KI-Anwendung in der Logistik zukünftig auch bei wechselnden Formaten und Anordnungen der Produktdaten auf den entsprechenden Produktlabels und ohne Anpassung der Software die Informationen vollautomatisch richtig erkennt. Der erste Pilot der Entwicklung läuft bereits im größten Logistikzentrum von Rutronik in Eisingen bei Pforzheim.