Nachhaltigkeit und KI im Fokus : Die Highlights der Hannover Messe 2023
Siemens zeigt 44 Use Cases des Xcelerators
Auf der Hannover Messe präsentiert Siemens die besten Anwendungsfälle seiner Plattform, die nun auch mit einem Automatisierungsportfolio erweitert wurde. Cedric Neike präsentierte am Dienstag eine Kooperation mit dem Batterienherteller FREYR, der Batteriezellen-Gigafactory-Produktion mit dem Siemens Xcelerator skaliert.
FREYR plant, seine geplanten Gigafactories in Norwegen und den USA mit dem führenden Industrial Operations X Portfolio von Siemens auszustatten. Industrial Operations X setzt neue Maßstäbe mit einer breiten Palette von Produkten und Dienstleistungen für Industriebetriebe, um Operational Technology (OT) mit integrierter Informationstechnologie (IT) zu kombinieren.
Siemens und FREYR werden ihre Kräfte entlang des gesamten Batteriedesign- und Fertigungsprozesses bündeln: von Produktionsdesign, Produktdesign bis hin zur Automatisierung des gesamten Produktionsprozesses. Siemens wird eine breite Palette von Lösungen aus dem Xcelerator-Portfolio von Siemens anbieten, darunter Product Lifecycle Management (PLM), Manufacturing Execution Systems (MES), Industrial Edge Computing und Tools für IT/OT-Konnektivität.
BionicCellFactory: Dekarbonisierung mit KI
Mit dem Free Motion Handling zeigt Festo auf der Hannover Messe ein autonom fliegendes Assistenzsystem, das problemlos mit dem Menschen interagieren und ihn bei schweren Arbeiten unterstützen kann. Free Motion Handling ist ein von Festo entwickeltes Flugsystem: ein Heliumballon, der mit Propellern ausgestattet ist. Ein Greifer ermöglicht es, Objekte zu fassen und zu transportieren. Das Herstellervideo stellt das System vor.
Außerdem kann man am Festo-Stand die BionicCellFactory ansehen - ein System für die industrielle Produktion von Biomasse. Mit der Automatisierungstechnik lässt sich die Biomasse im geschlossenen Kreislauf hocheffizient, ressourcenschonend und im großen Maßstab kultivieren. Die gewonnene Biomasse kann in der Chemie-, Lebensmittel- oder Pharmaindustrie eingesetzt werden. Damit präsentieren wir die BionicCellFactory als ein Werkzeug für die biologische Transformation hin zur umweltgerechten Kreislaufwirtschaft. Die BionicCellFactory ist in fünf Module aufgeteilt, in denen Natur und Technik auf unterschiedliche Art und Weise verschmelzen. Im Gegensatz zu chemischen Prozessen kommen wir ohne hohe Temperaturen, hohe Drücke und Giftstoffe aus.
Hermes Award geht an Bosch Rexroth
In diesem Jahr hat die Jury unter dem Vorsitz von Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, ein Produkt für den dynamischen Robotikmarkt ausgezeichnet. Bei dem nominierten Projekt Smart Flex Effector handelt es sich um ein sensorgestütztes Ausgleichsmodul (Endeffektor) für Roboter mit unabhängiger, präziser Kinematik in sechs Freiheitsgraden. Es kann bei Handlings- oder Fügeprozessen mit engen Toleranzen in der Automatisierungstechnik oder Robotik mit Lasten bis 6 kg eingesetzt werden. Die Position von Werkstücken oder Handling-Objekten kann von Robotern mit Smart Flex Effector ertastet werden. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig, da es als Zusatzgerät für unterschiedliche Roboter auch für die Mensch-Roboter-Kollaboration geeignet ist.
„Die enge Mensch-Roboter-Interaktion nimmt eine zentrale Stellung bei der Lösung drängender wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und demografischer Herausforderungen ein: vom Optimieren der industriellen Montage über die Erhöhung der Produktivität in der Landwirtschaft bis hin zur Unterstützung des Medizin- und Pflegepersonals in Form von Assistenzrobotern. Der Smart Flex Effector treibt die Effizienz und die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten von Robotern voran und erzeugt damit messbaren Mehrwert für Industrie, Umwelt und Gesellschaft. Mit der Auszeichnung des Projekts geht der Hermes Award zum dritten Mal an Bosch Rexroth. Herzlichen Glückwunsch zu dieser exzellenten Leistung“, sagt Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft und Vorsitzender der Jury.
Mehr als 300 Startups
Startups sind Innovationsquellen, die neue Technologien und Geschäftsmodelle entwickeln und damit einen Beitrag zu den Herausforderungen dieser Zeit leisten. Das spiegelt sich in den Produkten und Lösungen wider, die von den jungen Unternehmen präsentiert werden. Von Blockchain und maschinellem Lernen über digitale Zwillinge und IT/OT-Integration bis hin zur E-Mobilität und grünem Wasserstoff.
Die zentrale Startup-Area in der Halle 17 besteht aus einer Ausstellungs- und Bühnenfläche. Sie bietet Platz für Produktpräsentationen und Einzelgespräche sowie verschiedene Netzwerkformate. „Wir bieten verschiedene Beteiligungspakete, die die Bedürfnisse von Startups individuell erfüllen“, erklärt Basilios Triantafillos, Global Director bei der Hannover Messe. „Das Rahmenprogramm mit Bühne und Sonderveranstaltungen erweitert das Angebot zum Netzwerken.“ Ergänzend dazu befindet sich in der Halle 16 der vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle geförderte Gemeinschaftsstand „Junge & innovative Unternehmen“.