EIT Manufacturing : CLC East in Wien offiziell eröffnet

Official Opening EIT

Dipl.-Ing. Michael Esterl (Generalsekretär & Kabinettchef BMDW), Mag. Gerhard Hirczi (Geschäftsführer Wirtschaftsagentur Wien), Ao. Univ.-Prof. Dr. Martin Polaschek (Bundesminister BMBWF), Leonore Gewessler, BA (Bundesminister BMK), Martin Kern (Direktor EIT), Johannes Hunschofsky (Direktor EIT Manufacturing CLC East), Klaus Beetz (CEO EIT Manufacturing)

- © Matthias Heschl

Europa als weltweiter Vorreiter bei Innovationen im Bereich der Fertigung – dies ist das erklärte Ziel von EIT Manufacturing, einer Wissens- und Innovationsgemeinschaft des Europäischen Instituts für Innovation und Technologie (EIT), einer Einrichtung der Europäischen Union. Das EIT wurde 2008 von der EU ins Leben gerufen, um die Innovationsfähigkeit Europas zu stärken und ist ein integraler Bestandteil von Horizon Europe, dem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation. Mit einem Budget von mehr als 3 Mrd. Euro in der laufenden Förderperiode trägt das EIT zur Verwirklichung des Strategieplans von Horizon Europe bei und unterstützt die Entwicklung dynamischer europaweiter Partnerschaften zwischen führenden Unternehmen, Forschungsinstituten und Universitäten. Mehr als 2.900 Partner machen das EIT zum größten Innovationsökosystem in Europa, das Innovatoren und Organisationen miteinander verbindet.

Österreich als strategischer Standort für Innovationen in der Fertigungsindustrie

Das CLC East befindet sich nicht nur sinnbildlich mitten im Ökosystem der Industrie. Mit seinen Büros im Technologiezentrum Seestadt in Wien agiert das 14-köpfige internationale Team bestens vernetzt und inmitten innovativer Start-ups, etablierter Industrieunternehmen und technologischer Infrastrukturen. Mit seinen vielfältigen Programmen stärkt EIT Manufacturing die europäische Fertigungsindustrie, die auch in Österreich mit einem Beitrag von 21 % zum Bruttoinlandsprodukt ein Schlüssel für Wachstum ist. Die Stärke der österreichischen Industrie ist im EIT Manufacturing Ökosystem deutlich spürbar. In den ersten zwei Jahren der operativen Tätigkeit von EIT Manufacturing waren österreichische Organisationen in rund 20 % aller geförderten Projekte involviert. „Die innovationsbasierte Fertigung ist ein wichtiger Motor für Österreichs Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit. Das EIT Manufacturing und seine CLCs bieten ein starkes Netzwerk für innovative Unternehmen, Start-ups und KMU sowie gezielte Maßnahmen zur Beschleunigung von Innovationen im europäischen Fertigungssektor“, so Dipl.-Ing. Michael Esterl, Generalsekretär und Kabinettchef, Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW).

Um diese Maßnahmen besonders in Österreich schneller voranzutreiben, haben das BMDW und das BMK im Rahmen der FTI-Initiative „Produktion der Zukunft“ über die FFG weitere Mittel für das EIT Manufacturing CLC East bereitgestellt. Das im CLC East integrierte Innovationslabor „MIT.IC.AT“ verfolgt das Ziel, österreichische Firmen aus dem Produktionsumfeld, besonders KMU und Start-ups, schneller in die größte europäische Wissens- und Innovationsgemeinschaft EIT zu integrieren und eine umfangreiche und starke Verankerung von EIT Manufacturing in Österreich zu bewirken.

Forschungs- und Innovationsprojekte, die an neuen Lösungen zur CO2-Reduktion arbeiten, sind entscheidend zur Erreichung der Klimaziele und der Klimaneutralität Österreichs und für die Unabhängigkeit von fossilen Energien. Besonders der Fertigungssektor hat durch die technologischen Entwicklungen von Industrie 4.0 ein enormes Potenzial, durch Transformationsprozesse und neue, digitale Produktionstechnologien massiv zum Klimaschutz beizutragen und gleichzeitig die Ziele des Green Deals umzusetzen.

Klimafreundliches Europa

„Klimafreundliche Innovationen und Technologien sind wichtige Verbündete im Kampf gegen die Klimakrise. Sie tragen eine entscheidende Rolle, um die Technologien und Lösungen für eine sichere und umweltfreundliche Energiezukunft zu finden und umzusetzen, sorgen für Wertschöpfung und leisten auch einen wertvollen Beitrag, um von fossilen Energien, allem voran Öl und Gas, unabhängiger zu werden. Mit dem EIT-Standort in Österreich haben wir einen wertvollen Partner gewonnen, der uns eine stärkere Vernetzung und Zusammenarbeit ermöglicht und mit dem wir gemeinsam an einer klimafreundlichen Zukunft Europas arbeiten können“, sagt Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK).

Um zielgenau auf die Bedürfnisse des Markts eingehen zu können und Innovation in besonders wichtigen Themenbereichen zu forcieren, hat EIT Manufacturing 2021 mit Hilfe seines Netzwerkes vier Fokusgebiete definiert, in denen Innovationsprojekte vorwiegend gefördert werden. Diese sollen vor allem die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der europäischen Fertigungsindustrie optimieren, sowie die Digitalisierung des Sektors und die Zusammenarbeit zwischen Menschen und Maschinen steigern.

Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie

Wissensdreieck Bildung-Forschung-Innovation

„Innovative Impulse werden für zukunftsfähige Lösungen der aktuellen Herausforderungen wie flexiblere Produktionssysteme, umweltfreundliche Produktion oder mehr Zusammenarbeit auf digitalen Plattformen dringend benötigt. Eine enge europäische Zusammenarbeit im Wissensdreieck Bildung-Forschung-Innovation ist essenziell, um diese Impulse zu schaffen. Ich freue mich daher, dass mit dem neuen Co-Location Center East das vielfältige Angebot des EIT Manufacturing direkt in Wien genützt wird“, so Dr. Martin Polaschek, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF). In seiner Koordinationsfunktion für das Horizon Europe Programm in Österreich ist das BMBWF auch für die Aktivitäten des EIT hierzulande zuständig. Der Bundesminister betont den Mehrwert des EIT Netzwerks und ermutigt Organisationen im produzierenden Bereich, die Angebote des EIT Manufacturing zu nutzen.

Im Anschluss an die Festansprachen und die Podiumsdiskussion konnten sich die Teilnehmer einen Überblick über die laufenden Aktivitäten, Initiativen und Programme des EIT Manufacturing in den Bereichen Innovation, Education, Business Creation und RIS (Regional Innovation Scheme) verschaffen. So wurde beispielsweise ein mobiles Luftreinigungsgerät mit integrierter Desinfektionsfunktion demonstriert, welches 2020 im Zuge einer speziellen Projektausschreibung gefördert und unter Beteiligung des Instituts für Fertigungstechnik und Photonische Technologien der TU Wien entwickelt wurde. Auch unterstützte Start-ups (SentryNode), die Gewinnerin des LEADERS Bewerbs, Angela Ivanova (LAM’ON), und Projektleiter von geförderten Projekten (u.a. DeCoTe) waren vertreten, um ihre Innovationen und Leistungen zu präsentieren. Darüber hinaus stellte das CLC East Team die Projekte MIT.IC.AT und EuProGigant vor. EuProGigant, mit CLC East als Projektpartner, ist das Gaia-X Leitprojekt im Produktionsumfeld für eine smarte und souveräne Nutzung von Daten in der Produktion. Das Team informierte Interessierte über die nächsten geplanten Aktivitäten, wie beispielsweise den Manufacturing Day am 1. Juni 2022 im Zuge der ViennaUP’22 und das bereits zum zweiten Mal stattfindende Start-up Programm „Discover Vienna: Manufacturing Edition“.

Martin Polaschek, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung