Minderheitsbeteiligung : ABB investiert in Edge-to-Cloud-Plattforminnovator Pratexo

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ABB erweitert bestehende Kooperation mit US-amerikanischem Technologieunternehmen Pratexo.

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ABB investiert in eine strategische Partnerschaft mit Pratexo, ein Anbieter einer Plattform für die Beschleunigung von Edge-to-Cloud-Lösungen. Im Rahmen dieser Partnerschaft übernimmt ABB über ihre Risikokapitalgesellschaft ABB Technology Ventures (ATV) eine Minderheitsbeteiligung an Pratexo. Finanzielle Details der Investition wurden nicht bekannt gegeben.

Die Technologieplattform von Pratexo unterstützt IoT- und KI-Initiativen, die Rechenleistung am Gerät erfordern. Die Technologie des Unternehmens ermöglicht die schnelle Bereitstellung von Systemen, die IoT-sensorgenerierte Daten in großer Menge verarbeiten und fortgeschrittene Echtzeit-Analysen in der Nähe des Gerätestandorts anstatt in der Cloud durchführen können. Die Division Electrification Service von ABB wird die branchenführende No-Code-Entwicklungsplattform Pratexo Studio nutzen, um das Design digitaler Edge-to-Cloud-Lösungen für Kunden zu beschleunigen und zu revolutionieren. Auf diese Weise sollen Kunden bessere Entscheidungen über künftige Aktivitäten treffen können.

Maßgeschneiderte, dezentrale Softwarelösungen

Die Zusammenarbeit mit Pratexo soll Kunden von ABB helfen, Edge-basierte Netzwerke und Lösungsarchitekturen zu implementieren, die Echtzeit-Erkenntnisse liefern und zusätzliche Vorteile mit sich bringen: Der Datentransfer in die Cloud verringert sich, Datenschutz und Datensicherheit werden verbessert, und der Betrieb ist auch ohne Internetverbindung möglich.

Ein Beispiel hierfür sind maßgeschneiderte, dezentrale Softwarelösungen, mit denen Verteilnetzbetreiber elektrische Systeme in Echtzeit steuern, überwachen und bewerten können. Außerdem können sie potenzielle Ursachen von Maschinenstörungen ermitteln und Vorgänge auf lokalster Ebene optimieren. Das ermöglicht die Anpassung an sich rasant verändernde Umstände, etwa indem Maßnahmen im Fall von Veränderungen bei Stromverfügbarkeit und -verbrauch eingeleitet werden.

"Wir sind bestens positioniert, um Kunden in jeder Phase ihrer digitalen Transformation zu unterstützen. Durch die Zusammenarbeit mit innovativen Start-ups wie Pratexo, und Investitionen in diese Firmen, erweitern wir unser technologisches Leistungsspektrum. Damit ermöglichen wir unseren Kunden bessere Industrie-4.0-Geschäftsergebnisse", sagt Stuart Thompson, Leiter der Division Electrification Service von ABB. «Mit dem offenen Technologie-Stack von Pratexo können wir den Übergang nahtlos, sicher und individualisiert umsetzen und skalieren.»

«In den vergangenen zwanzig Jahren ging es in der IT vorwiegend darum, die Datenverarbeitung in der Cloud zu zentralisieren. In den nächsten zehn Jahren wird es darum gehen, dies mit einem hybriden Edge-to-Cloud-Ansatz auszugleichen, also die richtige Verarbeitung an der richtigen Stelle und auf der richtigen Ebene vorzunehmen. Unsere enge Zusammenarbeit mit ABB wird diesen Wandel erleichtern und beschleunigen», ergänzt Blaine Mathieu, CEO von Pratexo.

Resilienz, Flexibilität und Skalierbarkeit

Pratexo ist Teil des Innovations- und Wachstumshubs SynerLeap von ABB und war einer von drei Gewinnern der ABB Electrification Startup Challenge 2022. Bei diesem globalen Wettbewerb entwickeln Innovatoren wegweisende Konzepte, die den sicheren, smarten und nachhaltigen Übergang zur Elektrifizierung weltweit unterstützen.

"Angesichts der zunehmenden Fokussierung auf IT-Sicherheit und Datenschutz wenden Unternehmen sich von zentralen Cloud-Lösungen ab und setzen im Sinne der Resilienz, Flexibilität und Skalierbarkeit verstärkt auf Edge- und Microcloud-basierte IoT-Lösungen", sagt Mads Moeller, Leiter ABB Technology Ventures für Elektrifizierung. «Diese Partnerschaft wird die Entwicklung von Softwaretechnologie für ABB-Kunden beschleunigen, damit sie die Ursachen elektrischer Störungen in Echtzeit analysieren und den Betrieb verbessern können.»

Die Partnerschaft ist die sechste Risikokapitalbeteiligung von ABB im Jahr 2023 und erweitert das Netzwerk von ABB-Innovationspartnern, die Lösungen zur Förderung der Dekarbonisierung entwickeln. ATV, die Risikokapitalgesellschaft von ABB, hat seit ihrer Gründung im Jahr 2009 rund 300 Millionen US-Dollar in Start-ups investiert, die in den Bereichen Elektrifizierung, Robotik, Automation und Antriebstechnik aktiv sind.