AUTstanding 2023 : Österreichs beste HTL-Automatisierungsprojekte ausgezeichnet

WEKA Industriemedien

Jurymitglied Clemens Maier von Beckhoff Automation (links) und AUTlook-Chefredakteur Klaus Paukovits (rechts) kürten das Siegerprojekt des diesjährigen HTL-Wettberwerbs für Automatisierungstechnik. Die Schüler der HTL Rennweg überzeugten mit einem ausgeklügelten System für ein modulares Messstationen Mesh-Netzwerk

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1. Platz: ModuStat - Das modulare Messstationen Mesh-Netzwerk

Mit ModuStat haben die Schüler der HTL-Rennweg ein innovatives und modulares System entwickelt, mit dem man einfach individuelle Messstationen zur Messung von Umweltdaten aufbauen und zu einem Netzwerk verbinden kann. Alle Messstationen aus einer Vielzahl an verschiedenen Modulen können mit jeweils individuellen Fähigkeiten zusammengestellt werden um anschließen untereinander eine drahtlose Verbindung in Form eines Mesh-Netzwerkes aufzubauen.

Das ermöglicht es, erstmals einfach und zielgerichtet für eine Vielzahl an Anwendungen Messstationen individuell zusammenzustellen und selbst für einen großflächigen Bereich die Daten übersichtlich und zentralisiert auswerten zu können.

Mit diesem innovativen Konzept haben Kristof Katzenberger, Lukas Löschl und Florian Wehse die Jury überzeugt und sie holen sich den 1. Platz des diesjährigen HTL-Wettbewerbs AUTstanding.

2. Platz: LocalEyes - Die autonome Logistik-Drohne

Auch der zweite Platz geht heuer an die HTL Rennweg. Tobias Thiel, Niklas Wohlfahrt, Boris Bovsunovskyy und Lukas Lorenz haben eine Logistik-Drohne entwickelt, die ihre Missionen teilautonom ausführt. Die Drohne ist in der Lage, autonom in der Luft zu navigieren und ein bis zu 300g schweres Paket an einem vorher bestimmten Ort abzuwerfen.

Das Flugzeug kann in der Industrie helfen Lieferketten möglichst kurz zu halten und diese effizient zu automatisieren („Just in Time“). Somit können Zwischenschritte in der Lieferkette entfernt werden. Da die Drohne eine Nutzlast über eine große Entfernung transportieren kann, besteht die Möglichkeit, in Ländern mit schlechter Infrastruktur medizinische Güter schnell an medizinische Fachkräfte vor Ort zu liefern.

Der zweite Platz wurde von Dario Stojicic von ABB präsentiert.

3. Platz: RARLP - Radar Assisted Rocket Landing Program

Den dritten Platz holen sich Johannes Moser und Marvin Pürmayr von der HTL Neufelden, die ein automatisiertes Landeverfahren einer Modellrakete mittels Radartechnologie entwickelt hat. Das Ziel dieser Diplomarbeit ist es, die Technologie Radar in Modellraketen einzubauen und automatisiert in Landesimulationen zu verwenden. Zunächst soll die Rakete von einer gewissen Höhe abgeworfen werden. Dann soll sie detektieren dass sie sich im Fall befindet, und anschließend einen Fallschirm und Bremsklappen öffnen. Das Radar soll dann dazu verwendet werden den verbleibenden Abstand zum Boden zu messen, und darauf basierend die Landefüße im richtigen Zeitpunkt öffnen.

Dabei ist vor allem die exakte Höhenmessung von Bedeutung, die im Vergleich zu Luftdrucksensoren ohne Referenzierung exakte Höhenwerte liefert. Dies ist vor allem für Landungen interessant. Zusätzlich wurde neben einem komplett neuen Anwendungsbereich auch eine neue Messaufgabe entwickelt, denn ein solches Radar wurde noch nie zur Höhenmessung eingesetzt.

Tristan Schöberl, Vertriebsleiter bei Kraus & Naimer, präsentierte Platz 3 von AUTstanding 2023.

Alle weiteren Platzierungen

Bei der Siegerehrung wurden von den 29 eingereichten Diplomarbeiten die TOP-10 prämiert, die von der Fachjury sorgfältig ausgewählt wurden. Den vierten Platz teilen sich ein Team der HTBLuVA Salzburg, das ein autonomes Miniaturbootes zur Erstellung von Gewässer-Tiefenprofilen und zur automatisierten Entnahme von Wasserproben entwickelt hat, und Schüler der TGM, das ein iInverses Pendel auf Rädern entwickelt hat.

Auch Platz 6 geht an zwei Teams. Schüler der HTL Mössingerstraße haben ein automatisiertes Verfahren für Wartungsarbeiten in Autobahntunneln entwicklet. Und ein Team der HTBLA Grieskirchen hat mit dem Projekt FIRA ein vollautomatisiertes Assistenz- und Verwaltungssystem für Feuerwehren in Österreich entwickelt.

Die weiteren Plätze gehen an ein Team der HTL-Neufelden, das ein funktionales, portables Spritzgussmaschinen-Modell entwickelt hat. Schüler der HTL Braunau überzeugten mit einem digitalen Zwilling für fahrerlose Transportsysteme in Produktionsanlagen. Ein weiteres Team der HTL Rennweg entwickelte einen Transportwagen für den Rennwagen-Akku des Os.car Racing Teams. Und Platz zehn geht heuer an ein weiteres Team der TGM, das es geschafft hat, eine Drohne mittels EEG-Sensor zum Abheben und Landen zu bringen.