Wissen, wie bzw. woher der Marktwind weht

Bachmann electronic – breit aufgestelt Als weltweite Nummer 1 bei der Automatisierung von Windkraftanlagen und mit einem breiten, insgesamt 46 Firmenjahre umfassenden Erfahrungs-Fundus im Rücken, weiß Bachmann electronic mittlerweile genau, was Kunden wirklich wollen. Wobei Produkte oder Lösungen von der Stange nicht so der Feldkircher Ding sind. „Wir kommen dort ins Spiel, wo besonders qualitativ hochwertige, robuste, hochperformante Produkte gefragt sind“, beschreibt Bachmann electronic CEO Bernhard Zangerl. Bachmann sei kein Ikea, sondern ein Möbeltischler, dessen Kreationen aus ganz speziellen Hölzern geschnitzt sind und die haarscharf den Geschmack oder besser gesagt den wahren Bedarf der Kunden treffen. „Heute wollen Kunden moderne, einfach bedienbare Software-Werkzeuge, um möglichst schnell eine funktionsfähige Maschine realisieren zu können. Sie wollen Energiemess- und -Managementsysteme, um den eigenen Verbrauch unter Kontrolle zu haben und immer mehr verlangen auch nach einer permanenten Anlagenzustandsüberwachung“, zählt Bernhard Zangerl ein paar Marktbedürfnisse auf, denen Bachmann mit einem entsprechenden Produkt- bzw. vermehrt Lösungsangebot entgegenkommt, u. a. mit vordefinierten Software-Paketen, mit denen sich rund 80% einer Anwendung abdecken lassen. Das bedeutet: Der Kunde bekommt funktionsfähige Grundgerüste geliefert, die er dann je nach tatsächlichem Bedarf parametrieren und feintunen kann. „Für ein Condition Monitoring von Maschinen und Anlagen beispielsweise stellen wir Funktionsbibliotheken zur Verfügung, mit deren Hilfe sich Standard-Komponenten wie Zylinder, Aggregate oder Pumpen mit minimalem Engineering-Aufwand überwachen lassen“, konkretisiert Martin Greif, Geschäftsfeldleiter der Business Unit Industry bei Bachmann. Das Bachmann-eigene Software-Framework namens FMS (Flotten-Management-System) fischt in der Tiefe der Maschinen-Sensorik und -Aktorik nach verwertbaren Daten, fördert diese zutage und „veredelt sie zu weltweit nutzbarem Wissen“ wie es seitens des Vorarlberger Unternehmens so schön heißt.

Condition Monitoring mit vorhandenen Ressourcen

Insbesondere in der Schwerindustrie, also überall dort, wo ein Ausfall richtig teuer werden kann bzw. wo eine Maschinenlebensdauer von 20 bis 30 Jahren die Norm darstellt, ist eine effiziente Maschinenüberwachung und -wartung von allerhöchster Bedeutung. „Wenn offshore bei einer Windkraftanlage ein Getriebe ausfällt, dann schlägt sich das schnell einmal mit bis zu 100.000 Euro zu Buche“, bringt Martin Greif ein Beispiel aus der Praxis. So gesehen kein Wunder, dass sich derzeit die meisten der insgesamt rund 5.000 im Feld installierten Condition Monitoring-Systeme von Bachmann bei Windkraftanlagen im Einsatz befinden. „Wir bieten es als Dienstleistung an, Windturbinen remote zu überwachen. Und sollten irgendwelche Auffälligkeiten auftreten, bekommt unser Kunde sofort die Information, dass er sich dieses oder jenes Lager genauer ansehen sollte, um größere Schäden zu vermeiden“, beschreibt Bernhard Zangerl.

Während es Bachmann im Windenergie-Bereich immer mit ähnlich aufgebauten Anlagen zu tun bekommt, bei denen im Prinzip hauptsächlich die Differenzierung zwischen getriebelos oder mit Getriebe einen entscheidenden Einfluss auf die Gestaltung eines entsprechenden Monitoring-Systems nimmt und wo es demzufolge relativ leicht fällt, eine zielgerichtete Sensorik bzw. Algorithmik zu entwickeln, gestaltet sich die Sache im Maschinenbau bedeutend komplizierter. „Weil sich der Maschinenbau durch Inhomogenität charakterisiert und weil es einen enormen Unterschied macht, ob eine Sinterpresse oder ein Walzwerk überwacht wird, weil in beiden Anlagen unterschiedliche Komponenten eingesetzt werden und komplett andere Prozesse ablaufen“, erklärt der Geschäftsfeldleiter der Business Unit Industry Martin Greif, warum Bachmann in diesem Bereich keine Standardlösung, sondern das eingangs erwähnte FMS-Software-Framework mit seinen Funktionsbibliotheken anbietet. Und da Bachmann ein möglichst praxisnahes und kosteneffizientes Software-Konzept für eine zustandsorientierte Anlagenüberwachung kreieren wollte, werden vom Flotten-Management-System zunächst nur jene Daten abgefragt, die ohnehin standardmäßig in der Maschinensteuerung vorhanden sind. Denn laut Martin Greif reiche es in 99% der Fälle mit dem zu starten, was bereits an Infrastruktur vorhanden ist, um an die wichtigsten Informationen für eine adaptive Maschinen-Regelung zu kommen. „Der Absatz von Neuanlagen geht tendenziell nach unten. Demzufolge müssen Maschinenbauunternehmen heutzutage einen erheblichen Anteil ihres Umsatzes mit Service- bzw. Dienstleistungsangeboten lukrieren. Wer da einen besseren, zielorientierteren Service offerieren kann, der die realen Betriebsbedingungen einer Maschine mitberücksichtigt, wird die Nase vorne behalten am Markt“, prophezeit Martin Greif. „Maschinenbauer müssen lernen, wie ihre Anlagen in der Praxis verwendet werden. Nur dann können sie punktgenau nachentwickeln und zu 100% auf die tatsächlichen Kundenbedürfnisse eingehen“, ergänzt er. Derzeit wird laut Feldstudien lediglich ein Bruchteil der verfügbaren Funktionsvielfalt einer Maschine auch tatsächlich genutzt im laufenden Betrieb. Deshalb unterstützt Bachmann mit Lösungen wie FMS bei der Suche nach den wahren »Sehnsüchten« der Endanwender.

Wissen ist Macht, auch bei Neuentwicklungen

In der Windenergie sind Vollwartungskonzepte bereits Usus. Da gehe der Trend laut Martin Greif bereits in Richtung Pay-per-Use. Außerdem ist es in diesem Anwendungsbereich mittlerweile gang und gäbe, dass Anlagen ab einem gewissen Verschleiß-Zustand nur noch mit reduzierter Geschwindigkeit weiterbetrieben werden. So ein »Schongang« schützt auf der einen Seite vor einem Totalausfall, hält aber auf der anderen Seite doch noch zu einem gewissen Prozentsatz produktiv. „Das Wissen um dem tatsächlichen Gesundheitszustand einer Maschine lässt aber nicht nur eine adaptive Regelung, sondern seitens der Maschinenbauer auch wesentlich längere Garantie- und Gewährleistungszeiten zu“, spricht der Business Unit Industry Geschäftsfeldleiter einen weiteren Bonus eines permanenten Condition Monitorings an. Dank Multimandantenfähigkeit lassen sich mit der FMS-Software von Bachmann gleich mehrere Maschinen unterschiedlicher Kunden auf einmal im Auge behalten, um aussagekräftige Stichproben über die tatsächliche Anlagennutzung zu erhalten. „Das Prinzip der Private Cloud auf Basis der atvise-Technologie unseres Tochterunternehmens Certec macht es möglich. Damit können wir ähnlich wie beim Netbanking gewährleisten, dass jeder Kunde nur sein eigenes Konto sieht und nur über dieses verfügen kann“, beschreibt Martin Greif. Eine weitere Besonderheit der Condition Monitoring-Lösung aus dem Hause Bachmann: Die Herangehensweise beim Thema Datenkorrelation. „Da werden zeitliche Bezüge hergestellt, Unterscheidungen zwischen den verschiedenen Betriebszuständen einer Maschine getroffen, bei Materialeingriffen die Beschaffenheit von Werkstück und Werkzeug mitberücksichtigt und vieles andere mehr“, betont Martin Greif, dass Bachmann den Maschinenbauern zu profunden Erkenntnissen verhelfen will. Schließlich sollen auch diese wissen, woher der Marktwind weht, um die Trefferquote bei Neuentwicklungen erhöhen und in Zeiten eines verschärften Wettbewerbs kostenoptimierte, anwenderorientiere Maschinen designen zu können. www.bachmann.info