Meinung : Das sagt die Branche zur Absage der "Smart Automation"
Die Absage der Smart Automation Wien wegen des Corona-Virus ist angesichts der aktuellen Entwicklungen in Österreich nicht mehr als eine Fußnote in einer Geschichte, deren Ende noch niemand absehen kann. Und doch stellt sich die Automatisierungsbranche einige Fragen, die weit über die akute Pandemie-Prävention hinausgehen: Wie geht es mit der Smart Automation am Standort Wien weiter? Was bedeutet das für Fachmessen und den persönlichen Kontakt mit Kunden und Partnern allgemein? Welche alternativen Möglichkeiten zur Information der Marktteilnehmer gibt es stattdessen?
AUTlook hat einigen der wichtigsten Branchenvertreter fünf Fragen dazu gestellt. Die Antworten zeigen die gesamte Bandbreite der Meinungen zu diesen Themen - wir bringen sie hier als Diskussionsgrundlage und Orientierungshilfe.
1) Die Smart Automation Wien 2020 wurde zwei Monate vor dem Start abgesagt, noch bevor in Österreich ein Veranstaltungsverbot angeordnet wurde. War diese Entscheidung zum diesem Zeitpunkt richtig, oder hätte man noch länger zuwarten sollen?
Thomas Lutzky, Geschäftsführer Phoenix Contact Österreich/Mitglied Fachbeirat Smart Automation: Die medizinische Dimension der Absage kann ich aus heutiger Sicht nicht beurteilen, täglich lernen wir dazu. Aber je früher eine solche Entscheidung getroffen wird, desto besser. Denn nur so lässt sich Planungssicherheit für alle Beteiligten herstellen.
Alexander Mayrböck, Vertriebsleiter B&R Österreich/Mitglied Fachbeirat Smart Automation: In einer Telefonkonferenz des Fachbeirates der Smart Automation am Abend des 4. März wurde gemeinsam beschlossen die Messe abzusagen. Die Entscheidung war aufgrund der dynamischen Entwicklung der Situation und der damit verbundenen Reiseeinschränkungen, die dem Schutz der Mitarbeiter und der Unternehmen dienen, sicher richtig. Die allgemeine Verunsicherung hätte mit größter Wahrscheinlichkeit das Publikumsaufkommen äußerst negativ beeinflusst. Ein weiteres Zuwarten wäre wirtschaftlich nicht angebracht gewesen, da auf die Aussteller ja immer höhere Kosten im Falle einer Stornierung von zB Messehotels, Standbau, etc zukommen.
Dietmar Buxbaum, Buxbaum Automation: Ich halte jede Veranstaltungsabsage für vollkommen übertrieben und eine Panikreaktion die für mich absolut unverständlich ist. Das bezieht sich nicht nur auf die Smart. Würden nun all jene jedes Jahr gleich reagieren, dürfte es zwischen Oktober/November und März/April keine einzige Veranstaltung mehr geben, da in diesem Zeitraum immer irgendwo eine Grippewelle durchs Land zieht. Das stört merkwürdigerweise niemanden. Obwohl hier absolut gesehen wesentlich mehr Menschen erkranken und wesentlich mehr Menschen daran sterben. Der Zeitpunkt einer Absage auf Grund von ein paar Erkältungen ist daher immer der falsche. Ich denke, daß die Gründe hier aber anders liegen und die Grippeviren nur als Ausrede hergenommen werden.
Martin Grabler, Vertriebsleiter Binder Austria: Die Entscheidung des Messebeirats halte ich zum aktuellen Zeitpunkt für die richtige Entscheidung. Die Epidemie wird in Europa erst seinen Höhepunkt erreichen, neben dem Schutz der Mitarbeiter, wäre das abhalten der Messe auch nicht wirtschaftlich, da von einem Ausbleiben der Besucher auszugehen ist.
Harald Taschek, Geschäftsführer T&G Automation: Wegen der Planungssicherheit ist das natürlich zu begrüßen.
Armin Pehlivan, Geschäftsführer Beckhoff Automation Österreich/Mitglied Fachbeirat Smart Automation: Die Entscheidung ist vollkommen richtig und kam zum genau richtigen Zeitpunkt. Einige Tage davor hatte sich die Messe Hannover entschieden, unsere Leitmesse HMI auf Juli zu verschieben. Somit war die Absage der Smart Automation das richtige Zeichen zur richtigen Zeit.
Christoph Ungersböck, Geschäftsführer Sick Österreich: Die Verschiebung zum jetzigen Zeitpunkt ist richtig, da das Risiko einfach zu hoch ist. Für alle Beteiligten ist die frühe Absage auch angenehmer, da dann noch entsprechend reagiert und alternative Aktionen geplant werden können.
Christian Löschenbrand, Leiter Marketing BellEquip: Da die professionelle Vorbereitung auf ein solches Event einige Monate Vorlauf braucht, war es aus unserer Sicht durchaus sinnvoll, schon frühzeitig diesen Schritt zu machen. Das spart Zeit und Geld.
David Machanek, Vertriebsleiter Pilz Österreich: Diese Entscheidung zum jetzigen Zeitpunkt zu treffen, verhindert, die für die Planung und Vorbereitung einer solchen Messe notwendigen Ressourcen weiterhin unnötig zu binden.
Clemens Zehetner, Leiter Marketing & Solution, Endress+Hauser Österreich: Nach den Verschiebungen der Hannover Messe und auch anderer Großmessen in Deutschland war zu erwarten, dass auch die Messe in Wien - noch dazu mit nicht allen üblichen Ausstellern - eine Bewertung der Situation durchführt. Eine Verschiebung in den Sommer wie die HMI hätte sicherlich nicht zu mehr Besucherstrom geführt. Eine frühzeitige Absage ist in Bezug auf die Vorarbeit natürlich besser als eine in letzter Minute.
Peter Janda, Local Business Line Manager Messtechnik & Analyse ABB Österreich/Mitglied Fachbeirat Smart Automation: Die Entscheidung war vor dem Hintergrund der absehbaren Entwicklungen im Kontext des Corona-Virus richtig. Spätestens mit der Entscheidung der Bundesregierung am 10. März zum Verbot von Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen in geschlossenen Räumen hätte die Messe ohnehin verschoben werden müssen.
2) Hätten Sie eine Verschiebung, etwa parallel zur auf Herbst verlegten Intertool, richtig gefunden, oder ist die endgültige Absage die beste Lösung?
Thomas Lutzky, Phoenix Contact: Nein, denn die Smart Automation findet im Gegensatz zur Intertool ohnehin im Jahresrhythmus statt. Wir freuen uns schon auf Linz im Mai 2021.
Alexander Mayrböck, B&R: Im Herbst findet eine der wichtigsten Messen im B&R-Messekalender statt, die SPS in Nürnberg. Traditionell begrüßen wir auf der "Smart Production Solution" sehr viele Besucher aus Österreich. Eine Smart Automation im Herbst in Wien wäre aus unserer Sicht nicht zielführend, da die SPS 2020 sicher Besucher aus Wien abgezogen hätte. Die nächste Smart ist schon im Frühjahr 2021. Die Absage ist auch in Hinblick auf den Weiterbestand der Messe zu befürworten. Eine schlecht besuchte Messe im Herbst würde die Weiterführung nur mehr in Frage stellen.
Dietmar Buxbaum, Buxbaum Automation: Da die Smart in Wien aus meiner Sicht ohnehin schon längere Zeit nicht erfolgreich läuft ist die endgültige Absage wohl die richtige Lösung.
Martin Grabler, Binder Austria: Die Smart Automation in Wien endgültig abzusagen ist eine strategisch richtige Entscheidung, da im Herbst mit den zwei großen Fachmessen Electronica in München sowie SPS in Nürnberg der Informationsbedarf der Unternehmen bereits bestmöglich abgedeckt wird.
Harald Taschek, T&G Automation: Die Absage ist aus meiner Sicht ok, insbesonders da ja das aktuelle Konzept in Wien (C4I) nicht überzeugend ist.
Armin Pehlivan, Beckhoff Automation: Hierzu gab es unterschiedliche Standpunkte, durch die zeitliche Nähe zur Smart in Linz im Frühjahr 2021 hat man sich schlussendlich einstimmig auf eine Absage geeinigt. Somit trage ich diese Entscheidung mit.
Christoph Ungersböck, Sick: Eine Verschiebung auf Herbst hätte aus meiner Sicht keinen Sinn gemacht, da im Mai 2021 bereits die Smart Automation in Linz stattfindet. Da wären die beiden Termine einfach zu knapp beisammen gewesen.
Christian Löschenbrand, BellEquip: Da schon im Mai 2021 die Smart Automation in Linz folgt, war die Absage auch aus unserer Sicht die beste Lösung.
David Machanek, Pilz Österreich: Der knappe zeitliche Intervall zur nächsten Ausgabe der Smart Automation 2021 macht eine Verschiebung nicht sinnvoll, zumal im Sommer mit der Verschiebung der HMI die internationale Leitmesse erst im Juli über die Bühne geht, zeitlich dicht gefolgt von der SPS in Nürnberg im November.
Clemens Zehetner, Endress+Hauser Österreich: Wir haben uns mittlerweile an den für uns nicht optimalen Termin im Frühjahr gewöhnt. Dieser findet immer rund um andere Großmessen in Deutschland statt, die eventuell Besucher abziehen. Hier denke ich vor allem an die IFAT oder an die alle drei Jahre stattfindende ACHEMA. Der Herbst ist immer etwas gedrängt, da das zweite Halbjahr durch die Monate Juli und August veranstaltungstechnisch eigentlich zwei Monate kürzer ist. Wir haben hier einige Aktivitäten geplant und hier die Smart Automation Wien einzuschieben, hätte der Qualität der Messe wohl nicht geholfen.
Peter Janda, ABB: In Wien hätte es vermutlich aufgrund des dichten Messeprogramms kaum eine Option für eine Verschiebung gegeben. Um es positiv zu sehen: Das gibt Reed auch die Zeit und Möglichkeit, um ein neues und noch attraktiveres Konzept für die Smart in Wien 2022 zu entwickeln.
3) Aus heutiger Sicht: Wird es eine Smart Automation Wien im Jahr 2022 geben, oder ist das das Ende der Wiener Smart-Ausgabe?
Thomas Lutzky, Phoenix Contact: Ja! Ich sehe heute keinen Grund die Smart Wien 2022 nicht auszutragen.
Alexander Mayrböck, B&R: Bereits im Mai 2020 wird es eine Fachbeiratssitzung geben, in der das Thema Smart Automation in Wien besprochen wird. Aus Sicht von B&R sollte eine Messe in Wien alternierend zu der Messe in Oberösterreich sinnvoll umsetzbar sein. Wenn das Konzept passt, steht B&R einer weiteren Teilnahme an der Smart Wien offen gegenüber.
Dietmar Buxbaum, Buxbaum Automation: Aus meiner Sicht ist es das Ende der Smart in Wien.
Martin Grabler, Binder Austria: Warten wir ab an welchem Standort die Intertool im Herbst 2020 stattfindet. Sollte das Konzept erfolgreich sein, würde eine Kooperation der Messen an dem neuen Standort durchaus Sinn machen.
Harald Taschek, T&G Automation: Das will ich nicht beurteilen. Aus meiner Sicht erscheint mir aber eine Smart Automation Linz im 2-Jahres-Rhythmus als ausreichend.
Armin Pehlivan, Beckhoff Automation: Wir waren und sind immer zu Wien gestanden und finden die Smart in Wien aus geschäftlicher Sicht nach wie vor eine sehr gute Messe. Ich spare es mir jedoch die Unkenrufe von den ewig Gestrigen zu kommentieren und nenne anstelle dessen nur zwei Zahlen, somit kann sich jeder eine eigene Meinung bilden - Besucher Smart 2019 in Linz: 7.422, Besucher Smart 2018 in Wien: 21.861.
Christoph Ungersböck, Sick: Das ist sehr schwer zu sagen. Für uns ist die Smart Automation in Wien nicht interessant, da sie verglichen zur SMART in Linz für uns einfach zu wenig Output bringt. Wir wären auch heuer nicht als Aussteller dabei gewesen.
Christian Löschenbrand, BellEquip: Das wird davon abhängen, ob es gelingt, eine Neupositionierung für eine Smart 2022 vorzunehmen.
David Machanek, Pilz Österreich: Dass die Reed Messe Wien die Smart Automation für heuer abgesagt hat ist durchaus verständlich und im Sinne des gesundheitlichen Wohlergehens von Ausstellern, Besuchern und auch Messepersonals zu begrüßen! Die Messe abzusagen noch bevor es zur gesetzlichen Weisung kam zeigt den Weitblick des Veranstalters und des Fachbeirats. Dass bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass Pilz eine Plattform zur Präsentation von Produkten und Services genommen wird, die es zu kompensieren gilt. Aktuell diskutieren wir, wie dies am besten umgesetzt werden kann und wie langfristig nun entsprechende Aktivitäten neu gesetzt werden. Die veränderten Rahmenbedingungen zwingen uns zu einem Umdenken. Das bedeutet aber auch, dass der Einsatz von Ressourcen zu gegebener Zeit evaluiert werden muss.
Clemens Zehetner, Endress+Hauser Österreich: Ich bin überzeugt, dass mit dem richtigen Konzept eine Messe einen starken Mehrwert bringen kann. Eine reine Fokussierung auf neue Produkte und der Präsentation der Features von diesen ist allerdings nicht mehr zeitgemäß, da diese Themen bereits online betrachtet werden können. Ich glaube es ist jetzt auch noch zu früh, um zu spekulieren, dass die Messe in Wien bleiben wird. Generell kann ich sagen, dass wir in den letzten Jahren gute und wertvolle Gespräche auf den Messen hatten und hier sehr zufrieden waren.
Peter Janda, ABB: Im letzten Messebeirat wurde besprochen, dass der normale Rhythmus der Smart Automation beibehalten werden und somit die Smart Automation Wien 2022 tendenziell stattfinden sollte. Final muss diese Entscheidung jedoch von Reed getroffen werden.
4) Beeinflusst die aktuelle Situation generell die Messeaktivitäten ihres Unternehmens? Überdenken sie die Teilnahme an solchen Veranstaltungen grundsätzlich, oder sehen sie das nur als momentane Notwendigkeit?
Thomas Lutzky, Phoenix Contact: Messen sind für uns eine ausgezeichnete Möglichkeit unsere Produktinnovationen geballt zu präsentieren und neue Projekte zu initiieren. Leider sind wir derzeit mit der Absage oder Verschiebung zahlreicher Messen, auf denen wir normalerweise als Aussteller präsent sind, konfrontiert. Dazu zählen auch die Light+Building, die Hannover Messe oder die „all about automation“. Wir hoffen sehr, dass sich die aktuelle Ausnahmesituation rasch verbessert und wir schon bald wieder die Möglichkeit haben mit dem interessierten Fachpublikum auf diversen Messen ins persönliche Gespräch zu kommen. Messen bleiben für uns jedenfalls ein wichtiges Element unserer Marktpräsenz.
Alexander Mayrböck, B&R: Natürlich sind unsere Messeaktivitäten von Absagen und Verschiebungen beeinflusst. Ob eine Verschiebung wie bei der Hannover Messe in den Sommer sinnvoll ist, muss sich erst zeigen. Aus meiner Sicht sind Messen, mit der Möglichkeit eines persönlichen Kontaktes, bei der Kunde oder Interessent die Produkte und den Lieferanten aus nächster Nähe erlebt, immer noch eine gute Plattform, um die Leistungsfähigkeit des Unternehmens zu präsentieren und sich vom Mitbewerb zu differenzieren. Aus diesem Grund hoffen wir, dass es sich bei allen Notwendigkeiten - wie Absagen und Verschiebungen - um vorübergehende nicht wiederkehrende Situationen handelt.
Dietmar Buxbaum, Buxbaum Automation: Es beeinflußt unsere Aktivitäten in keinster Weise. Ich halte diese Fehlentscheidungen auch nicht für eine "momentane Notwendigkeit".
Martin Grabler, Binder Austria: Unsere Mitarbeiter sind unser wichtigstes Gut, wir nehmen weltweit daher derzeit nur an Veranstaltungen teil, die für Kunden wie auch Mitarbeitern und Dienstleistern gegenüber unbedenklich sind.
Harald Taschek, T&G Automation: Wir denken laufend über Marketingaktivitäten verschiedenster Art nach und daran ändert sich in der aktuellen Situation nichts. Es sind natürlich die Auswirkungen zu erfassen und in die zukünftigen Entscheidungen einzubeziehen.
Armin Pehlivan, Beckhoff Automation: Beckhoff nimmt pro Jahr an weit mehr als hundert Messen oder Austellungen weltweit teil. Diese Aktivitäten sind nach wir vor eine der grossen Säulen unseres Marktetingmix. Beckhoff wird somit die regulären Messeteilnahmen so bald es möglich ist wieder aufnehmen.
Christoph Ungersböck, Sick: Wir haben bisher nur an ausgesuchten Messen teilgenommen und werden das auch weiterhin so handhaben. Für uns ergibt sich somit keine Änderung für die weitere Planung.
Christian Löschenbrand, BellEquip: Wir hatten für 2020 nur die Smart Automation Wien geplant. Natürlich ist es aber für alle Unternehmen, die einen Marketingschwerpunkt auf ihre Messepräsenz setzen, eine äußerst schwierige Situation, die sich hoffentlich in wenigen Monaten wieder beruhigt hat.
David Machanek, Pilz Österreich: Pilz Österreich stellt nur auf der Smart Automation aus, von daher ist diese Frage nicht relevant für uns.
Clemens Zehetner, Endress+Hauser Österreich: Aktuell natürlich, da wir umplanen müssen. Generell setzt Endress+Hauser sehr stark auf persönliche Betreuung der Kunden. Der Kontakt mit einem kompetenten Berater vor Ort ist äußerst wichtig. Wenn das Konzept und die Ausrichtung einer Messe passen, dann freuen wir uns natürlich auch darauf, dass wir teilhaben können.
Peter Janda, ABB: Mit dem entsprechenden Erlass der Bundesregierung stellt sich die Frage zur Teilnahme an Messen und größeren Veranstaltungen aufgrund von Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Corona-Virus aktuell nicht, wir folgen nur den behördlichen Vorgaben. Grundsätzlich stehe ich persönlich Messen zur Vorstellung neuer Produkte und Systeme nach wie vor positiv gegenüber.
5) Planen Sie statt der Smart alternative Aktivitäten – etwa digitale Angebote wie virtuelle Messen oder Webinare, Events wie Inhouse-Veranstaltungen, Roadshows oder Auftritte auf Konferenzen, andere Marketing-Initiativen ...
Thomas Lutzky, Phoenix Contact: Parallel zu unseren Messeauftritten bieten wir unter normalen Umständen zahlreiche alternative Formate, um Kunden persönlich zu informieren und aktiv mit ihnen in den Austausch zu gehen. Derzeit verschieben wir allerdings alle Events mit größeren Personengruppen und informieren statt dessen virtuell, durch Mailings oder über die Fachpresse.
Alexander Mayrböck, B&R: Bei B&R im Stammhaus in Eggelsberg werden wir im Herbst 2020 mehrere eintägige Veranstaltungsreihe abhalten. Bei diesen Events werden wir in Form von Bühnenvorträgen und Workshops die B&R Neuigkeit detailliert präsentieren und mit unseren Besuchern diskutieren. Mit einem "Track Technology Day" wollen wir speziell den Maschinenkonstrukteur ansprechen. Die Integration flexibler Fördertechnik beginnt mit Simulation und Versuchen am digitalen Zwilling ja bereits im Konstruktionsbüro. Webcasts und Webinare sind bereits Bestandteil unseres digitalen Angebotes, aber auch hier werden wir die zukünftigen Aktivitäten noch verstärken.
Dietmar Buxbaum, Buxbaum Automation: Da unser Plan ohnehin kein Mitwirken auf der Smart beinhaltet hat, ist die Suche nach Alternativen auch nicht notwendig. Allerdings steht für jene die nun etwas Suchen und Geld für etwas wirklich Gutes ausgeben möchten der Automation Golf Day als Möglichkeit offen. Das ist für uns jedes Jahr einer der Highlights.
Martin Grabler, Binder Austria: Als Global Player und einer der führenden Anbieter im Bereich Rundsteckverbinder bedienen wir bereits alle relevanten alternativen Marketing-Kanäle. Wir freuen uns dennoch auf eine rasche Entspannung der Lage, um unser dichtes weltweites Messeprogramm wieder aufnehmen zu können.
Harald Taschek, T&G Automation: Unser Konzept für das erste Halbjahr 2020 steht und ist von der Absage nicht betroffen. Es sind hier aber keine größeren Kundenevents nach der Absage der Smart Automation und der Hannover Messe mehr enthalten - mit Ausnahme der Automatica/IT2Industry.
Armin Pehlivan, Beckhoff Automation: In der tat überlegen wir uns ein alternatives Programm für Wien im Herbst, jedoch ist dies aktuell nicht mehr als eine Idee. In erster Linie hoffen wir momentan auf eine Normalisierung der Lage und dass die Bevölkerung die prekäre Situation weitgehend heil übersteht.
Christoph Ungersböck, Sick: Parallel zu unseren Messeauftritten haben wir bisher immer schon auch eigene Veranstaltungen durchgeführt. Das reicht von Auftritten bei Konferenzen wie etwa der Industrierobotik oder der Instandhaltungskonferenz über Inhouse-Veranstaltungen bei uns und auch bei Kunden bis hin zu eigenen Veranstaltungsreihen wie beispielsweise die Sicherheitstechniktage. Aktuell veranstalten wir die Roboter Roadshow gemeinsam mit KUKA, Schunk und dem bfi Steiermark, bei der wir an mehreren Standorten in Österreich, Ungarn, Slowenien und Rumänien Halt machen, um uns vor Ort mit Kunden über sichere Mensch-Roboter-Kollaboration in Workshops auszutauschen. Außerdem sind wir Mitveranstalter einiger Veranstaltungen wie beispielsweise der knew.tech, eine Fortbildungsinitiative zum Thema Industrie 4.0 für AusbildnerInnen und LehrerInnen oder des IO-Link Forum Österreich.
Christian Löschenbrand, BellEquip: Sofern man den vielen Messeabsagen etwas Positives abgewinnen kann, ist es genau dieser Punkt, dass man jetzt findig sein muss, um sich auf andere Art und Weise ins Rampenlicht zu stellen. Das ist ein sehr spannender Prozess, für den wir offen sind. Im Moment wollen wir aber noch abwarten, was mit Corona noch auf uns zukommt und werden die Ersatzaktivitäten für die Messe planen, wenn absehbar ist, wann die Wirtschaft wieder rund läuft.
David Machanek, Pilz Österreich: Die durch die Absage freigewordenen Ressourcen ermöglichen uns, andere Initiativen und Veranstaltung ins Auge zu fassen bzw. andere Kommunikationskanäle verstärkt zu nutzen und viel mehr selbst zu entwickeln.
Clemens Zehetner, Endress+Hauser Österreich: Wir bieten schon seit längerem digitale Angebote, wie Webinare, an und werde diese auch in 2020 anbieten. Die Absage der Messe hat darauf keinen großen Einfluss. Natürlich werden wir auch auf Seminare und Roadshows setzen, die wir jedes Jahr in unterschiedlichen Themengebieten durchführen und auch für 2020 geplant haben. Aktuell müssen wir natürlich die Situation abwarten.
Peter Janda, ABB: Ja, wir werden unseren Kunden attraktive Alternativen bieten, wie etwa Roadshows, Inhouse-Messen, etc. deren Durchführung aber natürlich auch im Kontext der behördlichen Vorgaben fundiert geprüft wird.