SPS-Studie : Beckhoff sichert Platz 2 ab

Seit 2001 befragt die Marktstudie "SPS-Systeme" die deutschen Maschinenbauer nach ihren Präferenzen auf dem SPS-Markt. Studienautorin Michaela Rothhöft, die diese Erhebungen im Auftrag des Verbands der Maschinen- und Anlagenbauer VDMA alle drei bis vier Jahre durchführt, hat so in den letzten 17 Jahren einen reichen Erfahrungsschatz zu diesem Thema zusammengetragen. Die aktuelle Studie, für die Anfang 2018 über 300 deutsche Maschinenbauer befragt wurden, zeigt, wie sich der Markt für SPS-Systeme und die Nutzung durch die Maschinenbauer verändert hat.

And the Winner is ...

Mit den Steigerungsraten, die Beckhoff seit Anfang des Jahrtausends vorweisen kann, kann kein anderer Hersteller mithalten. Bei der ersten Befragung 2001 kannten nur etwa 6 Prozent der Befragten Beckhoff als Hersteller von SPS-Systemen. Heute steht das Unternehmen bei der Bekanntheit mit über 60 Prozent unangefochten auf dem zweiten Platz, noch vor Rockwell (54 Prozent), B&R/ABB (49 Prozent), Mitsubishi (33 Prozent) und Schneider (30 Prozent). Klarer Branchenprimus ist und bleibt hier aber Siemens, dessen Bekanntheit als SPS-Lieferant konstant bei 99 Prozent liegt. "Das zeigt", so Studienautorin Rothhöft, "dass auch kleinere Unternehmen im Vergleich mit großen Konzernen durchaus Chancen haben, in einem bestehenden Markt Erfolge zu feiern. Sie profilieren sich dabei durch die Erfüllung technischer Anforderungen, aber auch durch einen guten Preis."

Profinet springt auf Platz 1

Bei der Anbindung an SPS-Systeme hält der Trend zum Ethernet-Einsatz weiter an. Mittlerweile ist diese Technologie bei 98 Prozent der Maschinenbauer vorhanden. Dabei ist Profinet, vor vier Jahren noch auf Platz zwei, mittlerweile das mit Abstand am meisten verbreitete Protokoll (74 Prozent). TCP/IP ist auf 58 Prozent gesunken, während man schon bei fast jedem vierten Maschinenbauer OPC UA findet. Hier erwarten die Befragten die größten Steigerungsraten: Der Anteil soll zukünftig auf 42 Prozent steigen.

Cloud ja, Koordination über Cloud nein

Die Ansprüche an die Technik sind generell hoch: So ist für drei von vier Maschinenbauern die integrierte funktionale Sicherheit sowie die integrierte Maschinenbedienung (HMI) erforderlich. Immer mehr verlangen auch die Möglichkeit der Hochsprachen- und objektorientierten Programmierung. Mehr als jedes zweite Unternehmen möchte zudem zukünftig eine Cloud-Anbindung nutzen. Dabei stehen vor allem die Diagnose, das Monitoring, die Datensammlung sowie die Analyse und Auswertung im Vordergrund. Die Koordination von Maschinen über Cloud-Dienste wird dagegen nur sehr selten beabsichtigt. Auch erwünschte Technologieänderungen wurden abgefragt. Am häufigsten genannt wurden dabei "verbessertes Engineering" und - hier beginnt die Herausforderung für die SPS-Anbieter - "Kompatibilität verschiedener Hersteller".

Die gesamte Studie im Umfang von 500 Seiten ist bei der Studienautorin zum Preis von 1.150 Euro (ohne MwSt) erhältlich, für VDMA-Mitglieder um 950 Euro (ohne MwSt).