Marktanteile : Wie sehr Feldbusse schrumpfen

Industrial Ethernet kommt mittlerweile auf 59 Prozent der neu installierten Knoten (Vorjahr: 52 Prozent), während Feldbusse nur mehr bei 35 Prozent (Vorjahr 42 Prozent) liegen. Bei den einzelnen Technologien liegt EtherNet/IP mit 15 Prozent als das am häufigsten installierte Netzwerk an der Spitze, dicht gefolgt von PROFINET (14 Prozent). Bemerkenswert ist, dass alle Feldbusse gemeinsam erstmals einen deutlichen Rückgang der neu installierten Knoten aufweisen: Nach einem zuletzt moderaten Wachstum (plus 6 Prozent) gibt es jetzt mit einem Minus von 5 Prozent erstmals einen Marktrückgang. Zum Vergleich: Wireless legt jährlich um 30 Prozent zu und deckt mittlerweile 6 Prozent aller Verbindungen ab.

Das ergab die jährliche Auswertung des industriellen Netzwerkmarktes von HMS Networks. Diese Studie bezieht sich neu installierte Knoten innerhalb der Fabrikautomatisierung weltweit. Laut dieser Erhebung des Technologie-unabhängigen Anbieters setzt sich eine Entwicklung fort, die sich seit längerem abzeichnet: Im vergangenen Jahr hatte Industrial Ethernet erstmals die traditionellen Feldbusse überholt.

"Wesentliche Treiber für den Übergang zu Industrial Ethernet sind, dass die Anwender einerseits eine hohe Performance brauchen und andererseits Fabrikinstallationen mit IT-Systemen oder IIoT-Anwendungen verbinden möchten", erklärtThilo Döring, Geschäftsführer von HMS in Deutschland. Es zeigt sich aber auch ein sehr fragementiertes Bild bei Industriel Ethernet: Steigerungen gibt es aber überall, sowohl bei etablierten Netzwerken wie EtherNet/IP, PROFINET, EtherCAT, POWERLINK und Modbus-TCP als auch bei den Netzwerken, die HMS in der Kategorie "Sonstige Ethernet" zusammengefasst hat.

"Dieses fragmentierte Ethernet-Bild zeigt, dass Industrial Ethernet nie in einem einzigen Netzwerk standardisiert wurde – was viele schon in den 90er Jahren vorhergesagt haben, als die Ethernet-basierten Netzwerke aufkamen. Wie bei den Feldbussen hängt es auch bei den Ethernet-Netzwerken u.a. von der industriellen Anwendung ab, welches Netzwerk jeweils am besten geeignet ist", so Döring.