Geschäftsbericht : Wie Festo 2021 wieder aufholen will

Die Festo Gruppe musste 2020 einen Umsatzrückgang von 7,5 Prozent verkraften, dieser lag demnach bei 2,84 Milliarden Euro. Zum Vergleich: im Vorjahr hat der Automatisierer 3,08 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet. Durch „vorausschauende Sparmaßnahmen und Beschäftigungssicherung“ konnte Festo das Geschäftsjahr 2020 aber dennoch mit einem operativen Ergebnis abschließen, das leicht über dem Vorjahr liegt. „Damit haben wir unsere Belegschaft sicher durch das Krisenjahr geführt und eine gute Basis geschaffen, um für die wieder anlaufende Weltkonjunktur bereit zu sein. Gleichzeitig gibt es uns den finanziellen Freiraum, auch jetzt in unsere Zukunft zu investieren“, sagt der Vorstandsvorsitzende Oliver Jung.

2021 als Aufholjahr: Sparkurs und Investitionen

Die Forschungs- und Entwicklungsquote des Unternehmens lag, wie im Vorjahr, bei 8 Prozent vom Umsatz. Damit will Festo weitere Impulse für die Zukunft setzen. Für 2021 rechnet das Unternehmen mit einem Aufholjahr. „Wir sind gut in das Jahr gestartet, mit einem starken Wachstum im ersten Quartal. Dennoch ist das Pandemieende noch nicht abschätzbar. Wir setzen daher unseren Sparkurs fort. Gleichzeitig investieren wir weiter in unsere Wachstums- und Innovationsstrategie“, so Jung.

Die Strategie für 2025 und drüber hinaus

Festo legt seinen Fokus auf Wachstum und Performance, Innovation und Zukunftsmärkte, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz sowie Nachhaltigkeit. Zudem setzt das Unternehmen auf den „Capability Shift“, die Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im digitalen Wandel: „Der Strukturwandel in vielen Branchen ist für uns deutlich spürbar, von der Elektronikindustrie über die Elektromobilität bis hin zu LifeTech. Die Elektrifizierung in der Automobilindustrie nimmt gerade massiv Fahrt auf. Wir verzeichnen eine starke Nachfrage nach Automatisierungslösungen für die Produktion von Elektrofahrzeugen und Fahrzeugelektronik sowie die Batteriefertigung. Hinzu kommt ein großer Bedarf nach Qualifizierung im gesamten Spektrum der Elektrifizierung. Dies bietet uns für die nächsten Jahre große Wachstumschancen“, erläutert Jung.

Virtuelle Weiterbildung und LifeTech boomen

Weltweit wächst der Bedarf an virtuellen Trainings in der Aus- und Weiterbildung (Digital Education), was nicht zuletzt der Pandemie geschuldet ist. Festo Didactic hat daher vor kurzem eine neue digitale Lernplattform, Festo LX, für den technischen Unterricht auf den Markt gebracht. Auch das Geschäftsfeld LifeTech mit Medizintechnik und Laborautomation erlebt momentan einen Boom - hier gibt es Zuwachsraten von über 100 Prozent. Daher baut Festo sein 2018 eröffnetes Technical Engineering Center für LifeTech in Boston aus, um auf diesem Wachstumsmarkt mitzumischen.

Impulse vom österreichischen Markt

Auch in Österreich übertraf der Start ins neue Jahr die Erwartungen, wie Rainer Ostermann, Geschäftsführer Festo Österreich, erläutert: „Der Start ins neue Jahr war deutlich stärker als erwartet. Aus verschiedenen Branchen gab es spürbar positive Impulse – Automobilindustrie inklusive. Das ist ein wichtiges Signal! Vor uns liegt ein spannendes Jahr, das sehr vom Impffortschritt geprägt sein wird. Der beeinflusst letztendlich auch die Gesamtstimmung bei den Menschen und der Wirtschaft. Grundsätzlich spüren wir jedenfalls, dass die Industrie und der Maschinenbau bereit sind, zwei Gänge höher zu schalten.“