Mehr als nur Infrastruktur : Neue Geschäftsmodelle mit 5G

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© Getty Images

Bei der Entwicklung des Mobilfunkstandards 5G, die auch der nächste Standard in der industriellen Produktion sein wird, bringen auch Unternehmen aus dem Bereich der industriellen Kommunikation ihre Expertise ein. Denn die Industrie hat andere Anforderungen als Privatkunden. Das den Mobilfunkprovidern klar zu machen, hat such zum Beispiel Weidmüller auf die Fahnen geschrieben.

Besondere Anforderungen

"Eine Herausforderung, die mit der Digitalisierung einhergeht, ist der geschickte Datentransport und das Schaffen der dafür notwendigen Infrastruktur", sagt Dr. Patrick Benjamin Bök, Leiter des Bereichs Global Digitalization bei Weidmüller. "Damit das im industriellen Umfeld funktioniert, müssen jedoch besondere Anforderungen erfüllt werden", ergänzt Dr. Jan Stefan Michels, Leiter der Standard- und Technologieentwicklung bei Weidmüller. Dazu gehören zum Beispiel die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit der Kommunikation, die Möglichkeit des Betriebs "privater" 5G-Netzwerke ohne zwingende Einbindung von Mobilfunkprovidern und die Diagnose und Fehlerbehebung bei Nutzung von providerbetriebenen Netzen.

Doch in einem ganz wichtigen Punkt geht 5G über die Entwicklung der Technologie hinaus, erklärt Michels: "Wir müssen gemeinsam mit den Mobilfunkprovidern Geschäftsmodelle für die Machine-to-Machine-Kommunikation entwickeln, weil sie grundsätzlich anders betrieben wird als wir das vom Smartphone und der Telefonie kennen."

Einheitliche Standards

Damit diese Anforderungen bei der Entwicklung und Einführung des Standards berücksichtigt werden, hat sich im letzten Jahr der Zentralverband der Elektroindustrie (ZVEI) dieses Themas angenommen. Michels ist als Experte von Weidmüller in dem Arbeitskreis vertreten, dem auch viele andere Unternehmen aus dem Umfeld der industriellen Automatisierung angehören. "Wichtig ist es, einheitliche Standards zu schaffen", verdeutlicht der Technologieexperte. "Mit 5G werden Technologien und Mechanismen entwickelt und getestet, die eine zukunftsfähige Kommunikation sicherstellen sollen – und viele Anwendungsfelder liegen in der Vernetzung der Industrie.

Wie private Netzwerke funktionieren können

Zukünftig sind in diesem Bereich zwei Szenarien möglich: Sofern ein 5G-Mobilfunknetz von einem Mobilfunkanbieter vorhanden ist, können Geräte und Maschinen mit 5G-Schnittstellen ausgestattet werden und sich in das Netz einwählen. "Die Technologien und Mechanismen, die mit 5G entwickelt werden, lassen sich aber auch auf die eigene, lokale Infrastruktur, wie das globale Maschinennetzwerk, übertragen", erklärt Michels. In diesem Fall werden Maschinen nicht in das Netzwerk eines Mobilfunk-Serviceproviders eingebunden, sondern in ein privates. Eine Lösung, die aktuell vom ZVEI bevorzugt wird, da Unternehmen hier nicht auf die Einführung von 5G bei den Mobilfunkanbietern warten müssten.

Internationales Forschungsprojekt 5GTANGO

Neben dem Engagement im ZVEI treibt Weidmüller das Thema auch auf internationaler Ebene voran. Gemeinsam mit 16 weiteren Projektpartnern, wie dem Mobilfunkanbieter Telefónica und den Endgeräteherstellern Huawei und Nokia, engagiert sich Weidmüller in einem internationalen Forschungsprojekt.

"Im Rahmen des Forschungsprojektes 5GTANGO, das von der EU über das Programm Horizon 2020 gefördert wird, sollen Maßnahmen zur Qualifizierung von Services umgesetzt werden, die 5G-Netzwerke flexibel programmierbar und damit besser skalierbar machen“, erklärt Bök, der das Projekt bei Weidmüller betreut. Für das Unternehmen, das sich immer mehr auf Digitalisierungs- und Automatisierungslösungen spezialisiert, ergeben sich bei 5GTANGO Synergien als Anwender in der eigenen Fertigung und als Anbieter von Lösungen für die Digitalisierung.

Mit dem Piloten "Smart Manufacturing" ermöglicht Weidmüller ein industrielles Anwendungsszenario. In einer Produktionshalle in Detmold wird dazu ein sogenanntes IIoT (Industrial Internet of Things)-Testbed genutzt. "Wir stellen aber nicht nur die Infrastruktur bereit, sondern definieren auch Anforderungen aus industrieller Sicht und unterstützen die forschenden Partner, wie die Universität Paderborn, beim Validieren und Verifizieren der entwickelten Services", schließt Bök.