3D-Druck : Cerion ermöglicht industriellen Seriendruck von Kunststoffbauteilen

Mit der 3D-Druckanlage Cerion von Cubicure werden jetzt Kunststoffbauteile auf Knopfdruck und in Serie werkzeuglos gefertigt.
© Otmar Winterleitner

Der industrielle Seriendruck von Kunststoffbauteilen bedeutet eine radikale Abkehr von bisher bekannten Konzepten der lithographischen additiven Fertigung wie Harzbädern oder Materialwannen. Stattdessen führt Cubicure mit Cerion eine neue Drucktechnik mit mobilem Druckkopf und umlaufender Harzträgerfolie ein. Cerions Druckkonzept ist in seinen Dimensionen skalierbar und bringt ein neuartiges Verständnis von Durchsatz und Fertigungsqualität in den lithographischen 3D-Druck.

Eine neue Ära der additiven Serienfertigung

Der Produktionsvision sind kaum Grenzen gesetzt: Von einzelnen Großbauteilen bis hin zu tausenden Kleinteilen soll Cerion gleichbleibend hohe digitale Produktionsqualität bieten. Auf einem Baufeld von einem Meter mal 30 Zentimeter fertigt das System Kunststoffbauteile mit einer optischen Auflösung von 50 x 50 μm² und einer hohen Wiederholgenauigkeit. „Durch die Art der Prozessführung mit überfahrendem Druckkopf und präzisester Belichtungssteuerung gibt es über das Baufeld verteilt keine Varianz in der Fertigungsgenauigkeit der Bauteile“, sagt Bernhard Busetti, Prozessingenieur und Produktmanager für AM-Systeme bei Cubicure. Cerion setzt darüber hinaus auf Cubicures „Hot Lithography“-Technologie. Dadurch steht dem neuen System ein breites Prozessfenster zur Verarbeitung unterschiedlichster Photopolymere zur Verfügung.

Stereolithographie neu gedacht

„Das ist der wesentliche Durchbruch in der großtechnischen Skalierung von lithographischen Druckprozessen“ freut sich Geschäftsführer und CTO Robert Gmeiner. „In diesem Druckprozess erfolgen sowohl der Materialeinzug als auch das Ablösen der gedruckten Kunststoffschichten vom Trägermedium in skalierbarer Art und Weise. Die Prozesskräfte und viele andere Faktoren im Aufbauprozess sind nun von der Bauteilgeometrie und der Bauraumauslastung entkoppelt. Auch Breite und Länge eines Baufeldes machen in der Prozessperformance keinen Unterschied mehr. Nach drei Jahrzehnten Stereolithographie ist ein Prozess gefunden worden, der industriell skalierbar ist.“

Dem Massendruck von Hochleistungspolymeren soll nun nichts mehr im Weg stehen – der nächste Schritt führt in ein Zeitalter der werkzeuglosen Fertigung. Eine Chance, sich selbst ein Bild von der Zukunft des lichthärtenden 3D-Drucks zu machen, gibt es Mitte November auf der Messe Formnext in Frankfurt am Main, auf der Cubicure ausstellen wird.

Über Cubicure

Die Cubicure GmbH entwickelt, produziert und vertreibt Systemlösungen für den industriellen 3D-Druck von Kunststoffteilen. Mit Wurzeln in der Hochschulforschung und dem Anspruch, die digitale Zukunft der Industrie mitzugestalten, stellt das Wiener Unternehmen seit 2015 die Weichen für eine agile Produktion. Ihr Hot Lithography Verfahren ermöglicht die additive Fertigung von widerstandsfähigen Hochpräzisionsbauteilen.