VDMA : Abschwung erfasst Automation

Die zweite Jahreshälfte sorgt beim deutschen Maschinenbauerverband VDMS für Sorgenfalten: "Ein zunächst hoher Auftragsbestand wurde im Jahresverlauf weitgehend abgebaut und die aus Vorjahren bekannte Herbstbelebung blieb aus. Nach einem Jahrzehnt der Rekorde muss auch unsere Innovations- und Wachstumsbranche aufgrund der schwierigen weltwirtschaftlichen Lage nun einen deutlichen Dämpfer hinnehmen", sagt Wilfried Eberhardt, Vorsitzender von VDMA Robotik + Automation und Chief Marketing Officer der KUKA AG.

Alle Teilbranchen betroffen

Diese Entwicklung zieht sich 2019 durch alle Teilbranchen der Robotik und Automation. Für die Industrielle Bildverarbeitung wird ein Rückgang des Branchenumsatzes um 7 Prozent erwartet. Die größte Teilbranche, Integrated Assembly Solutions, rechnet mit einer Abschwächung um 5 Prozent. Die Robotik geht derzeit von einem Minus von 3 Prozent aus.

Sättigungseffekte in wichtigen Märkten

Gründe für diesen Rückgang sind neben einer an Dynamik verlierenden Weltkonjunktur auch Sättigungseffekte in wichtigen Märkten. So stagniert zum Beispiel der weltweite Verkauf von Smartphones, was sich auch auf die Investitionen in Maschinen auswirkt. Darüber hinaus sorgt die aktuelle Unsicherheit in vielen Kundenbranchen für Investitionszurückhaltung. Hier wirken sich Unwägbarkeiten durch die Transformation der Automobilindustrie sowie die zunehmende Zahl von Handelsstreitigkeiten besonders stark aus.

Minus 10 Prozent für 2020 prognostiziert

Derzeit ist keine Trendwende in Sicht ist, sagt der VDMA. Daher prognostiziert der Verband für 2020 einen weiteren Rückgang des Branchenumsatzes um 10 Prozent. "Als Schlüsseltechnologie für die Optimierung der Produktion und als Garant für hohe Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstandards wird die Robotik und Automation aber auch in Zukunft eine zentrale Rolle spielen und mittelfristig auf ihren Wachstumskurs zurückkehren", betont Patrick Schwarzkopf, Geschäftsführer des VDMA Fachverbandes Robotik + Automation.