Geschäftsjahr 2021 : Wintersteiger erholt sich nach starkem Umsatzeinbruch
„Es ist wichtig zu betonen, dass unser Cash Flow sowie unser EBITDA auch in der Krise stets positiv waren“, betont Finanzvorstand Harold Kostka und CEO Florestan von Boxberg ist überzeugt, dass Wintersteiger trotz gegenwärtiger Beschaffungskrise im laufenden Jahr den Corona-Knick endgültig überwindet und erstmals die 200 Mio. Euro Umsatzgrenze überspringen wird.
Die Pandemie hat das Unternehmen, und hier besonders die Skiverleih-Kunden in der Division Sports, kalt erwischt. Der Umsatz des bis dahin dominierenden Geschäftsfeldes brach 2020 um 30% ein. 2021 steigt er wieder um 23% an, liegt jedoch weiterhin deutlich unter Vorkrisenniveau. Erst 2022 ist mit einer Steigerung gegenüber 2019 zu rechnen. „Wir sind stolz, dass Sports in dieser schwierigen Phase immer ausgeglichen bilanzieren konnte“, zeigt sich Boxberg vom Geschäftsmodell der Division überzeugt.
Wintersteiger hat die Krise für Firmenzukäufe und eine Produktoffensive genutzt. 2021 wurde der Generalimporteur für Norwegen und Schweden erworben. Anfang 2022 wurden ein Maschinenbauunternehmen für die Holzsparte nahe Stuttgart mehrheitlich übernommen und eine Minderheitsbeteiligung an einer Wiener IT-Firma durchgeführt. Die Divisions Seedmech und Woodtech sind im letzten Jahr auf 44 Mio. Euro (+38%) bzw. 39 Mio. Euro (+18%) ebenfalls stark gewachsen.
Das Ergebnis 2020 war auch durch Restrukturierungsaufwendungen in der Sparte Metals belastet, die sich 2021 mit neuer Ausrichtung und einer starken Positionierung bei Zulieferern der Elektromobilität sowie deutlicher Internationalisierung zur relativ profitabelsten der vier Divisions entwickelt hat. „2021 haben alle unsere Sparten trotz hoher Investitionen in die Zukunft Gewinn geschrieben“, streicht Kostka hervor.
Mehr Eigenständigkeit
2022 wird Wintersteiger mit rund 50 Mio. Euro Umsatz pro Division eine Größe erreichen, die mehr Eigenständigkeit zulässt. Mit diesem Argument kündigte der Vorstand die Ausgründung der vier Divisions in eigenständige Gesellschaften, einer Produktions- und Supply Chain GmbH und die Bildung einer strategischen Holding als großes Projekt für das laufende Jahr an. „Wir delegieren Entscheidungen dorthin, wo sie kompetent und schnell getroffen werden können“, stellt Boxberg die Neuausrichtung vor. „Damit wird es uns in den Divisions gelingen, noch mehr Fokus auf die Bedürfnisse unserer Kunden zu richten und in der Produktionsfirma eine noch klarere Ausrichtung auf die Industrialisierung unserer Produkte voranzutreiben.“ Und Kostka ergänzt: „Die Holding fungiert als Spange, die Finanzen, IT, HR, Legal, Marketing und M&A Aktivitäten bündelt.“