1,34 Milliarden Umsatz : WAGO erzielt erneut Rekordergebnis

"13 Prozent Umsatzwachstum in einem Jahr, das von steigenden Kosten, Energiekrise und Materialengpässen geprägt war, ist ein bemerkenswertes Ergebnis“, sagt CEO Heiner Lang. „Das zeigt, wie stabil und zukunftssicher WAGO aufgestellt ist. Vorausschauende Planung, Bestandsreserven sowie eine sehr gute Auftragslage haben einen großen Teil zu diesem Wachstum beigetragen“, ergänzt Jürgen Koopsingraven, der als CFO im März die Geschäftsführung des kaufmännischen Bereichs von seinem Vorgänger Axel Börner übernahm.

Die Umsatzverteilung nach Landesmärkten blieb bei WAGO im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. Während Deutschland mit einem Umsatzanteil von rund 27 Prozent traditionell den wichtigsten Markt darstellt, erreichte das übrige Europa 42 Prozent; ROW (Rest of World) stieg auf gut 31 Prozent. „Insbesondere auf dem amerikanischen Kontinent hat sich das Geschäft mit 26 Prozent Wachstum überproportional entwickelt. Das Geschäft in Asien ist mit fast 20 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich gewachsen; insbesondere in Indien und Korea, aber auch in Japan stiegen die Marktanteile deutlich. Trotz der Lockdownbeschränkungen in China blieb der Umsatz dort nahezu konstant“, erläutert CSO Jürgen Schäfer.

Ein entscheidender Erfolgsfaktor für das Wachstum der WAGO Gruppe ist das große Engagement der Belegschaft. Die Zahl der Mitarbeitenden ist mit rund 9.000 um ca. 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestiegen. Etwa 4.200 von ihnen sind in Deutschland beschäftigt, darunter 226 Auszubildende und duale Studierende am Stammsitz in Minden und 49 im Produktions- und Logistikzentrum in Sondershausen (Stichtag 31.12.2022). Und das Unternehmen wächst weiter. Allein im Jahr 2023 sind bei WAGO rund 350 Stellen zu besetzen. „Wir sprechen gezielt Bewerberinnen und Bewerber aus ganz Deutschland an und können ihnen heute dank mobilem Arbeiten sehr individuelle Arbeitsmodelle anbieten“, so Dr. Heiner Lang.

Dr. Heiner Lang, Bosch Rexroth AG , Lohr am Main am 27.4.2018
WAGO-CEO Heiner Lang - © Wolfram Scheible

101 Millionen Euro investiert

Auch wenn sich WAGO zunehmend international aufstellt, liegt der Investitionsfokus weiterhin auf den deutschen Niederlassungen. 2022 hat das Unternehmen insgesamt 101 Millionen Euro investiert, 2023 werden es mehr als 180 Millionen Euro sein – das größte Invest in der WAGO Geschichte.

Dabei spielt die Nachwuchsförderung eine wichtige Rolle. Ende 2022 nahm das neue Ausbildungszentrum in Minden seinen Betrieb auf. Sechs Millionen Euro investierte WAGO hier in die Zukunftsbeschäftigung. Auf 3.500 m² Fläche finden technische und kaufmännische Auszubildende sowie duale Studierende eine gemeinsame Lern- und Arbeitsumgebung. Darüber hinaus werden am Mindener Stammsitz die Kapazitäten in der Spritzerei aufgestockt.

Mit 40 Millionen Euro ist der Bau eines neuen Logistikzentrums in Sondershausen das größte Investitionsprojekt der kommenden Jahre. WAGO erweitert damit seine Kapazitäten noch einmal deutlich. Auf einer Fläche von 11.000 m² entsteht ein modernes Hochregallager mit neuesten Technologien, einem hochautomatisierten Kommissionier- und Lagerbereich und Büroflächen. Die Arbeiten laufen seit Herbst 2022, die Inbetriebnahme ist für 2024 geplant. „Um den Standort zukunftsfähig zu entwickeln und nachhaltig zu sichern, investieren wir vorausschauend in die Digitalisierung und Automatisierung unserer Logistik“, so Jürgen Koopsingraven.

Das alles ist Teil der WAGO Wachstumsstrategie, zu der auch der Kauf einer zwölf Hektar großen Fläche in Garbsen bei Hannover zählt. Aktuell werden die Möglichkeiten intern analysiert und auf zukünftige Bedarfe abgestimmt.

„Internationalisierung begreifen wir bei WAGO als Chance, das Unternehmen wachstumsorientiert aufzustellen und damit langfristig den Erfolg zu sichern“, betont Heiner Lang. Durch den Neubau eines deutlich größeren Werks in Indien hat WAGO seine Produktionskapazität dort verzehnfacht. Knapp 400 Mitarbeitende sind hier tätig. Auch in die europäischen Werke des Unternehmens wird weiter investiert: Die Standorte Schweiz, Polen und UK werden erweitert.

Ausblick

Die Folgen des Ukraine-Konflikts sind auch für WAGO deutlich spürbar: Die Kosten für Rohstoffe, Energie und Transport sind enorm gestiegen. Hinzu kommen weiterhin Lieferengpässe, auch wenn sich die Lage langsam entspanne: „Wir haben aktuell noch nicht wieder normalisierte Zulieferzeiten, beispielsweise für Automatisierungsprodukte, und starten deshalb mit einem hohen Auftragsbestand in das laufende Geschäftsjahr. Für 2023 erwarten wir eine knapp zweistellige Umsatzsteigerung, die allerdings einer starken Anstrengung bedarf, da sich die konjunkturellen Unsicherheiten auf die Entwicklung von Geschäftschancen auswirken werden,“ erklärt Heiner Lang.