Intelligente Fertigung : Rockwell-Studie: Deutschland überholt Europa bei GenAI-Einsatz

Rockwell Automation präsentierte die deutschen Ergebnisse seines 10. jährlichen Berichts zur intelligenten Fertigung.
- © Rockwell AutomationRockwell Automation hat die deutschen Ergebnisse seines 10. jährlichen Berichts zur intelligenten Fertigung vorgestellt. Die Daten zeigen, dass der Fertigungssektor erhebliche Investitionen und Erträge in generative KI tätigt, aber immer noch mit Herausforderungen wie ungleichmäßiger Personalentwicklung und unzureichend genutzten Daten zu kämpfen hat.
Die globale Studie, die auf dem Feedback von mehr als 1.500 Führungskräften aus der Fertigungsindustrie weltweit basiert, unterstreicht die wachsende Dynamik der KI in Deutschland. 51 Prozent der Hersteller haben KI/ML-Lösungen in der Fabrikhalle eingesetzt, ein Anstieg gegenüber 47 Prozent im letzten Jahr und über dem europäischen Durchschnitt.
GenAI als strategisches Werkzeug
Im Bereich GenAI liegt Deutschland nun an der Spitze aller befragten europäischen Länder. 63 Prozent der Unternehmen haben bereits investiert, ein Sprung von 39 Prozent im Jahr 2024. Die Investitionen beginnen sich auszuzahlen. 13 Prozent der deutschen Hersteller geben an, dass GenAI den höchsten ROI von allen Technologien geliefert hat, gegenüber 8 Prozent im letzten Jahr. Gleichzeitig geben 8 Prozent den höchsten ROI für traditionelle KI/ML an.
Intelligente Tools werden in großem Umfang eingesetzt, wobei deutsche Hersteller in Europa führend sind, KI für die Prozessoptimierung (56 Prozent), Cybersicherheit (53 Prozent) und Qualitätskontrolle (51 Prozent) zu nutzen.
„Deutschlands industrielle Disziplin wird jetzt mit gezielter Innovation gepaart“, sagt Vincenzo Monaco, Managing Director DACH-Region bei Rockwell Automation. „Das Land nimmt GenAI nicht als Trend, sondern als strategisches Werkzeug für Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit an.“
Cybersicherheit entscheidend
Es bestehen jedoch weiterhin Herausforderungen. Obwohl der Druck auf Mitarbeitende nachlässt und der Fachkräftemangel von 41 Prozent auf 34 Prozent zurückgegangen ist, legen nur 23 Prozent der Befragten Wert auf Weiterbildungsmaßnahmen, was unter dem EU-Durchschnitt liegt. Auch Neueinstellungen und Einarbeitung sind mit jeweils 26 Prozent weiterhin ein wichtiges Anliegen.
Cybersicherheit ist nach wie vor von entscheidender Bedeutung. 97 Prozent der Unternehmen investieren in diesen Bereich oder planen dies, und 70 Prozent haben bereits Mittel dafür bereitgestellt. Der wahrgenommene ROI ist jedoch auf 12 Prozent gesunken, und nur 27 Prozent führen neue Cyber-Kontrollen ein, was leicht unter dem globalen Niveau liegt.
Digital Twins hinken
Auch die Einführung von Digital Twins hinkt hinterher: Nur 28 Prozent der Unternehmen haben Simulationstechnologien eingesetzt, während 83 Prozent dies planen, was deutlich unter dem europäischen Durchschnitt von 96 Prozent liegt.
Datennutzung erweist sich als zentrales Hemmnis. Nur 32 Prozent der Unternehmen nutzen mehr als die Hälfte der von ihnen erhobenen Daten, während 38 Prozent weniger als 25 Prozent nutzen.
Trotzdem steigt die Nachfrage nach datengesteuerten Ergebnissen; die Datennutzung zur Prozessoptimierung ist von 30 Prozent auf 47 Prozent gestiegen, und Daten werden zunehmend für die Cybersicherheit (38 Prozent) und die Risikominderung in der Lieferkette (32 Prozent) genutzt.