Forschung und Entwicklung : Neues Wiener Labor für Gleichstromtechnik beflügelt Forschung

DC Lab des AIT Austrian Institute of Technology erforscht Gleichstromtechnik im Labor
© AiT/krischanz

Vor wenigen Tagen hat das AIT Austrian Institute of Technology sein neues DC-Lab am Center for Energy in Wien eröffnet. Kein Grund zur Echauffierung, Marvel-Fans – DC steht für direct current, also Gleichstrom. Das hochmoderne Labor ist eine wichtige Erweiterung für Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung.

Zielgruppe sind vor allem Kunden aus der Industrie und Partner aus der Forschung. Anton Plimon, AIT Managing Director, bezeichnet die Einrichtung als einzigartig in Europa. „Wir bieten der Industrie eine umfassende Prüfinfrastruktur für neue technologische Entwicklungen im Bereich Gleichstromtechnik.“

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Wichtige Anwendungsbereiche für Gleichstromtechnik sind etwa erneuerbare Energiesysteme wie Photovoltaik in Kombination mit Speichern oder Wasserstoff, Bordnetze von Elektrofahrzeugen oder die industrielle Stromversorgung von – zum Beispiel – Datencentern. Herzstücke der europäischen Forschung auf diesem Gebiet waren schon bisher das High Power Laboratory und das SmartEST-Lab. Mit dem neuen Labor kommt nun eine Entwicklungs- und Validierungsplattform hinzu, erklärt Wolfgang Hribernik, Head of Center for Energy.

Konkret deckt das DC-Lab Entwicklungsleistungen entlang des gesamten Entwicklungsprozesses ab – vom Konzept bis zur Inbetriebnahme. Typische Anwendungsfälle sind die Prüfung des Ausschaltvermögens unter Betriebsbedingungen und bei Kurzschlüssen sowie Kurzzeitstrom- und Stoßstromprüfungen. „So können wir zum Beispiel die Entwicklung neuer Hochleistungsschaltgeräte für DC-Netze unterstützen und solche neuen Produkte unter realen Bedingungen charakterisieren“, sagt Friederich Kupzog, Head of Competence Unit Electric Energy Systems am Center for Energy. Auf europäischer Ebene gebe es nur wenige vergleichbare Labore.

Nicht minder beeindruckend: Die Bauzeit betrug nur elf Wochen. Im Schaltgerüst befinden sich vier Spezial-Transformatoren, die für verschiedene Prüfszenarien verschaltet werden können. Das gesamte Investitionsvolumen beträgt drei Millionen Euro.