Klimaschutz : Ist eine grüne Industrie möglich?
Steffen Zendler, Heavy Industry Strategy & Marketing Manager bei Rockwell Automation, fordert konzertierte Anstrengungen auf verschiedenen Ebenen, um das Ziel des Pariser Abkommens zu erreichen, die Produktion bis 2050 kohlenstofffrei zu machen. Er macht das in seinem Blog-Eintrag an drei Punkten fest:
1. Verringerung des bestehenden CO2-Fußabdrucks
Energieeffizienz sei nach wie vor ein Hauptziel des Sektors, um die Bemühungen um eine Minimierung der Treibhausgasemissionen zu unterstützen. In jedem Unternehmen gibt es Bereiche, in denen Verbesserungen möglich sind, mit dem Potenzial für Tausende von Detailverbesserungen, die sich im Laufe der Zeit zu erheblichen Effizienzgewinnen summieren. Insbesondere die Senkung des Heizungs- und Kühlungsbedarfs muss laut Zendler sofort in Angriff genommen werden, da diese Bereiche zwischen 50 und 90 % des derzeitigen Energieverbrauchs in Verarbeitungsbetrieben ausmachen.
2. Innovative Prozesse für eine Kreislaufwirtschaft
Dieser Übergang erfordert Investitionen in Innovationen, um zu umweltfreundlicheren Betriebsmodellen überzugehen. Solche Veränderungen können Steffen Zendler zufolge die Nutzung effizienter und zirkulärer Infrastrukturen umfassen, um Abfälle in neue Produkte oder Geschäftsmöglichkeiten umzuwandeln, sowie Maßnahmen zur Einführung erfinderischer Lösungen, die flüchtige Emissionen und unvermeidbare Kohlenstoffprodukte auffangen und neutralisieren, neben Bemühungen, schlankere Abläufe in der Lieferkette zu ermöglichen, etwa durch eine stärkere Nutzung lokaler Netze und Ressourcen.
3. Zusammenarbeit mit Partnern und Kunden, um Ineffizienzen zu verringern
Digitale Lösungen bilden die Grundlage für ein stärker kollaboratives Umfeld, das sich über die gesamte Kette von der Materialgewinnung, der Teileversorgung und der Produktion bis hin zum Vertrieb und der Interaktion mit Technologiepartnern und Endkunden erstreckt, so Zendler. Die Entwicklung vertrauensvoller Partnerschaften und Interaktionen zwischen diesen verschiedenen Interessengruppen kann so dazu beitragen, neue Anwendungsfälle zu identifizieren und wirtschaftlich und ökologisch bessere Lösungen zu entwickeln. Durch einen stärker integrierten, digital gestützten Ansatz können Fertigungsbetriebe Systeme und Prozesse entwerfen, die erhebliche Effizienzgewinne ermöglichen, und clevere Wege finden, den Kohlenstoffbedarf im Laufe der Zeit zu senken, um gemeinsame Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.