Vielfalt und Flexibilität : Industrielles Kommunikationstalent
Im Sekundenbruchteil und basierend auf verschiedenen industriellen Kommunikationsprotokollen schicken Maschinen Daten hin und her, erteilen Controller Befehle und senden Devices Statusberichte. Unterschiedliche Anforderungen, Standardisierungen und Präferenzen bestimmen dabei über das vorrangig genutzte Protokoll in einem Netzwerk. Allerdings stehen Hersteller und Betreiber solcher Anlagen oft vor einem Kompatibilitätsproblem, da nicht jedes Gerät alle Protokolle „versteht“. Ein Werkzeug, welches alle Protokolle verstehen und sprechen kann, ist in diesem Umfeld also besonders von Vorteil.
netX: Das Sprachgenie der industriellen Kommunikation
Mit diesem Grundgedanken entwickelte Hilscher bereits 2004 die netX-Technologie, eine Reihe von Kommunikationsprozessoren, welche nicht nur für jeweils ein dezidiertes industrielles Kommunikationsnetzwerk genutzt werden können, sondern kompatibel zu allen gängigen Protokollen sind. Lediglich die Firmware des Chips muss angepasst werden, schon kann die jeweilige, mit einem netX-Chip ausgestattete Anwendung in jedes industrielle Netzwerk eingebunden werden. Das ermöglicht es OEMs, eine durchgängige Hardware-Plattform zu konfigurieren und die Kommunikationsprotokolle nach der Herstellung zu installieren, um allen Anforderungen der Kunden gerecht zu werden.
Seitdem wurde die netX-Technologie ständig weiterentwickelt und mehrere Versionen des Chips sowohl mit Master- als auch mit Slave-Funktionalitäten etabliert. Ohne netX stünden zahlreiche Produktionsstraßen, Fertigungsroboter und Förderbänder weltweit still. Basierend auf den netX-Kommunikationsprozessoren hat Hilscher für nahezu jeden Anwendungsfall eine passende Lösung parat, vom individuellen Design-In in eigene Lösungen des Kunden über Gateways bis hin zur fertigen PC-Karte. Neben der Hard- und Software bietet Hilscher auch Starterkits für Entwickler und umfassenden technischen Support rund um das Thema industrielle Kommunikation.
Fokus auf die Zukunft
Gegründet im Jahr 1986 von Hans-Jürgen Hilscher und seit 2020 geleitet von Sebastian Hilscher, blickt das Unternehmen auf eine erfolgreiche und bewegte Geschichte zurück. Ein Generationenwechsel an der Unternehmensspitze, disruptive Technologien und eine globale Bauteileknappheit sind aktuelle Herausforderungen, auf die Hilscher schnell und umfassend reagiert. Mit einem Team aus erfahrenen Managern stellt Sebastian Hilscher das Unternehmen dezentraler auf und bereitet die Hilscher Gruppe auf zukünftige Herausforderungen und neue Innovationen im Bereich der Digitalisierung vor.
Industrielle Kommunikation in der Industrie von morgen
Big Data, Künstliche Intelligenz und Data Analytics sind zentrale Themen, welche auch für Hilscher eine enorme Rolle spielen. Dabei ist die Lösung eines zentralen Problems besonders wichtig: Wie komme ich an die Daten, die ich benötige? Daten werden in die Cloud geschickt, in Maschinen vorverarbeitet oder auch komplett lokal gehalten. Sensoren müssen zusätzliche Diagnosedaten liefern, ganze Bilder von Vision-Systemen müssen transportiert werden. Hierzu sind neue Technologien wie Time Sensitive Networking (TSN), OPC UA und MQTT nötig.
Erste Prototypen, welche für die benötigte höhere Bandbreite ausgelegt sind, sind bereits am Markt vorhanden, während OPC UA und MQTT schon eine wichtige Rolle bei der Kommunikation von der Feldebene in die Cloud spielen. Hilscher hat sich bereits vor einigen Jahren dazu entschieden, seine netX-Chips für diese neuen Technologien aufzurüsten, wodurch den Kunden neue Technologien sehr einfach zugänglich werden.
In enger Abstimmung mit den Standardisierungsgremien entwickelt Hilscher derzeit auch Prototypen für Single Pair Ethernet (SPE). Damit werden auch einfache Sensoren, die bisher aus Kostengründen nicht vernetzt waren, mit einem Netzwerkanschluss ausgestattet. Über diese neuen zwei-adrigen Datenleitungen lässt sich der Datenpool vergrößern und zum Beispiel Datenanalyse-Tools noch umfassender einsetzen.
Technologische Quantensprünge, wie sie derzeit in der industriellen Kommunikation zu sehen sind, setzen oft auch eine umfassende Standardisierung voraus, um proprietäre Lösungen zu vermeiden. An der Setzung dieser Standards beteiligt sich auch Hilscher, so zum Beispiel als eines der Gründungsmitglieder der Open Industry 4.0 Alliance und forscht zusätzlich seit Kurzem auch am deutschen CENTRUM INDUSTRIAL IT (CIIT).
Von Anlagen, die bereits Jahrzehnte in Betrieb sind, bis hin zu modernen Industrie 4.0- Anwendungen, Hilscher greift auf jahrzehntelange Erfahrung zurück, um Ihre Lösung zu vernetzen. Kunden können sich dadurch ganz auf die Entwicklung ihrer eigenen Anwendungen konzentrieren und auf verlässliche Technologie vom Spezialisten für industrielle Kommunikation bauen.