VDMA : Hochkonjunktur in der Automatisierungsbranche
"Die Robotik- und Automationsbranche hat Hochkonjunktur", sagt Frank Konrad, Vorsitzender von VDMA Robotik + Automation. "Die in den Büchern stehenden Aufträge werden die Anbieter allerdings nicht so schnell wie gewohnt abarbeiten können. Jetzt gilt es, Engpässe in den Lieferketten zu managen."
Die Branchenprognose für Robotik und Automation fällt mit einem Umsatzplus von 6 Prozent auch für das Jahr 2022 positiv aus - spiegelt aber mit einer reduzierten Erwartung bereits die stark gestörten Zulieferketten wider. Insbesondere ein Mangel an Elektrotechnik- und Elektronikkomponenten verlängert die Lieferzeiten.
Die drei Teilbranchen entwickelten sich 2021 unterschiedlich. Die Sparte Industrielle Bildverarbeitung legte um 16 Prozent zu: Der Branchenumsatz erreichte 3,1 Milliarden Euro. Der Umsatz derRobotik stieg um 13 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro. Integrated Assembly Solutions verzeichnete einen Umsatzzuwachs von 11 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro. Insgesamt stieg der Umsatz der Robotik und Automation um 13 Prozent auf 13,6 Milliarden Euro - stärker als ursprünglich erwartet.
Prognose 2022 - Teilbranchen & Gesamtbild
VDMA R+A prognostiziert für 2022 in den Integrated Assembly Solutions ein Umsatzplus von 7 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro. In der Robotik wird ein Zuwachs von 5 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro erwartet. In derIndustriellen Bildverarbeitung wird ebenfalls mit einem Plus von 5 Prozent gerechnet, das entspricht einem Umsatz von 3,2 Milliarden Euro.
"Für die gesamte Robotik und Automation erwarten wir ein Umsatzplus von 6 Prozent auf 14,4 Milliarden Euro", sagt Frank Konrad. "Die Robotik und Automation steuert 2022 damit nahezu das starke Vorkrisenniveau von 14,7 Milliarden Euro aus dem Jahr 2019 an."
Die Unternehmen der Robotik und Automation sehen sich einem Arbeits- und Fachkräftemangel ausgesetzt, der sich durch das Ausscheiden der "Baby-Boomer"-Generation aus dem Arbeitsmarkt beschleunigt. Angesichts der wichtigen Zukunftsaufgaben wird dies zunehmend zum Risikofaktor. "Der Arbeitskräftemangel lässt sich durch Robotik und Automation allein nicht lösen", sagt Frank Konrad. "Die Unternehmen bemühen sich nach Kräften, dem Mangel an Nachwuchskräften zu begegnen. Allerdings brauchen wir ein stärkeres Engagement von der Politik: Der Personalmangel droht nach den Disruptionen in den Lieferketten der nächste große Engpassfaktor insbesondere für die deutsche Industrie zu werden.