Studie : Gefragteste Zukunftstechnologien in Österreich: Biotech, 5G und KI
Große Tech-Konzerne wie Facebook, Google oder Netflix sind zwar mittlerweile als wichtiger Bestandteil unseres Alltags nicht wegzudenken, genießen aber nicht immer das höchste Konsumentenvertrauen in Sachen Privatsphäre, Datenschutz und Sicherheit. 59 Prozent der Österreicher zeigen sich in Hinblick auf dem Umgang mit ihren Daten von nationalen und internationalen Konzernen besorgt. Vor allem globalen Tech-Konzernen stehen die Österreicher tendenziell kritischer gegenüber. So geben beispielsweise nur 12 Prozent an, den Metaplattformen Facebook, Instagram und WhatsApp zu vertrauen.
Datenschutz: Österreichervertrauen auf staatliche Institutionen
Fest steht: Die Österreicher vertrauen am ehesten in den Datenschutz des österreichischen Rechtssystems. 59 Prozent der Befragten geben an, dass die österreichische Justiz in Bezug auf Datenschutz bzw. die Sammlung und Verwertung von personenbezogenen Daten vertrauenswürdig bzw. sehr vertrauenswürdig ist; gefolgt vom Gesundheitswesen (57 %) und der öffentlichen Verwaltung (45 %).
Tendenziell weniger vertrauenswürdig schneiden die Telekommunikationsindustrie (23 %), die Medienbranche (12%) und die Kryptobranche (11 %) ab. Die IT-Branche liegt dabei im Mittelfeld. Doch vor allem die jüngeren Generationen stehen den Tech-Unternehmen optimistischer gegenüber: Während nur 20 Prozent der 60 bis 75-Jährigen Vertrauen in die Branche bei der Sammlung und Verwertung ihrer Daten äußern, tun dies mit 44 Prozent doppelt so viele der 14 bis 29-Jährigen.
„Datenleaks, Cyberangriffe und vor allem unzureichender Datenschutz haben in den letzten Jahren dafür gesorgt, dass das Vertrauen in Österreich gegenüber großen internationalen Tech-Konzernen sinkt. Die Digitalisierung bietet somit gerade heimischen Unternehmen die Chance, eigene lokale Lösungen und Angebote auf dem Markt zu etablieren. Diesen Vertrauensvorschuss müssen sie sich zunutze machen und gleichzeitig das enorme Potenzial der Digitalisierung erkennen und voll ausschöpfen“, erläutert Andreas Hladky, Partner und Digital Consulting Leader bei PwC Österreich.
Biotech, 5G & Co.: Was die Österreicher in Zukunft bewegt
Die Technologiefelder entwickeln sich rasant weiter. Ständig kommen neue Entwicklungen mit dem Potenzial hinzu, die österreichische Industrie stark zu verändern: Die Österreicher selbst sehen das größte Potenzial in Biotechnologie, wie etwa Neuroprothesen, Chipimplantate und Biochips (43 %), 5G und weitere Mobilfunkstandards (42 %) sowie künstlicher Intelligenz und maschinelles Lernen (39 %).
Vor allem die männlichen Umfrageteilnehmer sind den Zukunftstechnologien gegenüber positiver eingestellt als die weiblichen Teilnehmerinnen. Virtual & Augmented Reality, Mondreisen und Kryptowährungen nehmen jedoch beide Geschlechter vergleichsweise als weniger interessant wahr.
„Neue Technologiefelder haben enormes Potential für den Innovationsstandort Österreich. Wenn wir die Innovationsführerschaft in einem Bereich erreichen wollen, müssen wir jetzt etwas dafür tun. Auf einen fahrenden Zug aufzuspringen, ist zu spät. Wir sollten uns keinesfalls zurücklehnen und die Technologie der Zukunft wieder anderen überlassen, so wie das beim Web 2.0 der Fall war. Auch viele heimische Tech-Unternehmen haben mit ihren Ideen und Projekten das Potenzial, die Branche nachhaltig zu verändern“, summiert Andreas Hladky.