Dateninfrastruktur : Gaia-X startet Phase der operativen Umsetzung
Unter dem Motto “We are up and running – The Future is Gaia-X” wurden die nun verfügbaren technischen Entwicklungen für den Aufbau eines transparenten, vertrauensvollen und sicheren Datenmarkts in Europa vorgestellt. Der Gaia-X Hub Austria nimmt eine zentrale Rolle in der Vermittlung und Koordination der verschiedenen Initiativen auf österreichischer und europäischer Ebene ein und war ebenfalls prominent vor Ort vertreten. Helmut Leopold, Chairman Gaia-X Hub Austria sowie Mario Drobics, Tobias Höllwarth und Christian Tauber, Mitglieder des Gaia-X Hub Austria Management Boards, positionierten gemeinsam mit Lisbeth Mosnik, Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) den Standort Österreich in dieser internationalen Initiative. Darüber hinaus nahm die Data Intelligence Offensive (DIO) als wichtiger Kommunikator und Partner des Gaia-X Hub Austria am ersten Veranstaltungstag im Rahmen der Session zum Thema „Energy/Sustainability“ teil.
Nachdem der Fokus des Gaia-X Hub Austria bisher auf die Schaffung eines gemeinsamen Verständnisses und einer breiten Verteilung von Informationen und Strategien rund um die Schaffung von Daten-Ökosystemen ausgerichtet war, wird der Schwerpunkt in der nächsten Phase auf der strategischen und technischen Begleitung konkreter Umsetzungsvorhaben in der österreichischen Wirtschaft liegen. So befinden sich bereits erste Pilotprojekte wie z.B. das österreichisch/deutsche Leuchtturmprojekt EuProGigant erfolgreich in der Umsetzung. Damit soll die Grundlage für eine erfolgreiche Teilnahme heimischer Unternehmen an den entstehenden europäischen Datenökosystemen geschaffen werden.
Bereits in der Vorwoche betonte Helmut Leopold im Zuge eines Arbeitstreffens mit dem österreichischen Staatssekretär für Digitalisierung Florian Tursky im Bundesministerium für Finanzen (BMF) die zentrale Rolle von nationalen Hubs als Vermittler zwischen europäischen Initiativen und regionalen Unternehmen. Er strich dabei die besondere Bedeutung konkreter technischer Open Source Lösungen für die österreichische Wirtschaft hervor und betonte die Rolle, die der Umsetzung von Referenzprojekten auf Basis datengetriebener Geschäftsmodelle zukommt. Bestätigt wurde dies auch durch Francesco Bonfiglio, CEO der Gaia-X European Association for Data and Cloud AISBL (GAIA-X AISBL), der im Vorfeld des Gaia-X Summits erläuterte, dass der diesjährige Summit den Übergang aus der bisherigen Konzept- in die Umsetzungsphase von Gaia-X markiert und den Startpunkt für konkete Umsetzungsaktivitäten auf dem Markt setzt.
Kooperation mit der EZB und dem WEF
Auch die am Summit verlautbarten neuen Kooperationen mit der Europäische Zentralbank (EZB) und dem World Economic Forum schaffen eine wichtige Basis für die erfolgreiche Umsetzung auf europäischer Ebene. Darüber hinaus wurde am Summit erstmals eine Demonstration der als Open-Source verfügbaren Gaia-X Föderationsdienste (GXFS) vorgestellt. Die GXFS sind technische Services, die einen vertraulichen Datenaustausch zwischen verschiedenen Geschäftspartnern ermöglichen, ohne dass zusätzliche aufwändige bzw. individuelle Vertragsvereinbarungen durchgeführt werden müssen. Auf diese Weise können datenbasierte Geschäftsprozesse in einem vertrauensvollen, dezentralen Verbund von sicheren Cloud- und Serverinfrastrukturen umgesetzt werden. Damit wird die Grundlage für neue unternehmensübergreifende Geschäftsprozesse geschaffen und es entstehen effektive und sichere Datenmarktplätze.
Damit am Ende eine Zertifizierung der Gaia-X Regel-Konformität sichergestellt werden kann, werden bereits die ersten Europäischen Digital Clearing Houses (GXDCH) realisiert. Um die Transformation von analogen Verträgen zu digitalen Marktplätzen zu ermöglichen, ist eine gemeinsame und sichere Vertrauensbasis in den verwendeten technischen Systemen und festgelegten Geschäftsprozessen notwendig. Digital Clearing Houses stellen sicher, dass dieses hohe Sicherheitsniveau eingehalten wird und sich die involvierten Geschäftspartner im Rahmen der digitalen Zusammenarbeit regelkonform zu den festgelegten Mindeststandards verhalten. Der Gaia-X Hub Austria unterstützt die Einrichtung einer solchen wichtigen Funktion am Standort Österreich, damit sich ein Gaia-X konformes Daten-Ökosystem für den Wirtschaftsstandort Österreich rasch entwickeln kann. Helmut Leopold, Chair Management Board, Gaia-X Hub Austria: „Eine enge Kooperation zwischen Forschung, Industrie und öffentlicher Hand ist die Grundlage für nachhaltige Innovation und gleichzeitig eine essentielle Voraussetzung, um die Wettbewerbsfähigkeit und Datensouveränität des europäischen Wirtschafts- und Gesellschaftsraums sicherzustellen.“