Innovationen aus Linz : FerRobotics automatisiert Paint-Repair-Prozess bei SEAT

FerRobotics

Der FerRobotics AOK XS ist ideal für die Lackreparatur - Schleifen und Polieren von lackierten/beschichteten Metall- oder Kunststoffoberflächen. Der patentierte Endeffektor hat einen automatischen Toleranzausgleich und arbeitet immer mit einer konstanten Anpresskraft direkt auf der Oberfläche.

- © FerRobotics

Gemeinsam mit Lieferanten anderer Automatisierungskomponenten war FerRobotics der strategische Partner für sensitive Roboter-Schleiftools, die bei der Durchführung dieses Projekts zum Einsatz kamen. Alles in Zusammenarbeit mit Experten für Bildverarbeitungssysteme und einem Integrator für industrielle Automatisierung. SEAT setzt dabei auf die FerRobotics Endeffektoren AOK XS 401 und 402 für das Schleifen, Polieren und Reinigen. In der ersten vollautomatisierten Paint Repair Linie der Lackiererei in Martorell.

Die Anlage ist in der Lage, verschiedene Defekte (Einschlüsse, Krater,…), die während des Lackierprozesses entstehen können, nach Form und Größe zu überprüfen, zu klassifizieren und zu reparieren. Und zwar von einer Größe von 0,25 mm bis zu einem Maximum von 2 mm. Zu diesem Zweck sind ein Bildverarbeitungssystem und 4 Roboter installiert. Zwei davon befinden sich in der ersten Station, die für die Überprüfung, die Klassifizierung und das Nassschleifen des Lackfehlers zuständig ist. Die zweite Station ist mit zwei weiteren Robotern ausgestattet und für die Reinigung und das Polieren von Fehlern eingerichtet.

"Die FerRobotics AOK XS Endeffektoren zeigen eine Reduzierung der Schleifmittel und gewährleisten eine erhöhte Prozess-Geschwindigkeit der gesamten Lackreparatur", erklärt Oscar Castellón, Manager Lackprozesse, SEAT S.A.

Durch die Anwendung eines KI-unterstützten Scansystems für die Karosserie, das vom beteiligten Integrator installiert wurde, kann die Anlage automatisch die Karosserieteile nach Kanten und/oder Oberflächenform unterscheiden. Spezifische Reparaturparameter für jeden Bereich des Fahrzeugs (genaue Kraftanwendung, Drehzahl, Dauer, Bearbeitungsbahn) gewährleisten den optimalen Reparaturprozess für jeden zu behandelnden Defekt.

"Wir schätzen es sehr, dass SEAT und sein Team uns an diesem Erfolg teilhaben lässt. Gemeinsam haben wir eine für alle Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit gemeistert", freut sich Ronald Naderer, Gründer und CEO von FerRobotics.

CEO Ronald Naderer

Das Projekt umfasste die Installation einer Zwei-Stationen-Roboterlinie mit je 2 Robotern. Die erste Station ist für die Erkennung, Klassifizierung und das Nassschleifen des Lackdefektes mit FerRobotics Endeffektoren zuständig. Die zweite Station übernimmt das Polieren und Reinigen des Defekts.

- © FerRobotics

Vollautomatischer Lackreparaturprozess

Die Fehlerstellen werden mit einem AOK XS 401 (Active Orbital Kit / 5 mm Exzenter) mit deionisiertem Wasser nass geschliffen und mit einem AOK XS 402 (14 mm Exzenter) poliert. Das Auftragen der Polierpaste erfolgt automatisch, ebenso wie der Wechsel des Schleifpapiers und des Polierpads, das mit Hilfe von Abziehstationen und Magazinen direkt in der Anlage kompakt integriert ist.

Mit dieser Linie ist SEAT technologisch führend bei dieser Art von Verfahren. Es ist in der Lage, von der Erkennung bis zur vollständigen Reparatur des Defekts, einschließlich Schleifen, Polieren und Reinigen, alles zu vereinen.

„Der AOK XS reagiert sehr sensibel auf Veränderungen in der Oberfläche. Gerade bei frisch lackierten, dunklen Karosserieteilen ist es entscheidend, die Kraft des Endeffektors kontrolliert einzusetzen”, erklärt Castellón, “und wir haben schnell erkannt, dass das Schleifen und Polieren der empfindlichen Oberfläche mit Lackfehlern damit optimiert und ein höheres Qualitätsniveau erzeugt wird. Dank der Druckpräzision und der aktiven, nachgiebigen Kraftkontrolle des FerRobotics AOK XS konnten wir unser Ziel, das automatische Beseitigen von Lackdefekten, erreichen", bestätigt Castellón stolz.

Aufgrund der extrem geringen bewegten Masse gibt es beim AOK XS kaum Lastwechselreaktionen oder störende Trägheitseffekte. Hier passen die Verhältnisse von Masse, Kraftbereich und Prozesskräften beim Schleifen und Polieren perfekt zusammen.

Aktive Kraftkontrolle

Um wiederholbare Ergebnisse zu erzielen, muss das Roboterwerkzeug kraftgesteuert und sensibel sein. Nur die patentierte Active Compliant Technology von FerRobotics löst diese Anforderung auf sinnvolle und wirtschaftliche Weise. Mit dieser Anlage verfügt Seat über einen vollautomatischen Prozess, der bisher in den meisten Automobilwerken noch manuell durchgeführt wird.

Als Technologieführer in der kontaktsensitiven Robotik bietet FerRobotics der Industrie das weltweit einzige Plug-and-Play-Systempaket für die vollautomatische Lackreparatur. Der AOK XS ist ein exakt aufeinander abgestimmtes Systempaket, bestehend aus Active Compliant Technology (ACT) und einem für den Robotereinsatz optimierten Exzenterschleifer. Diese integrierte Komplettlösung automatisiert den industriellen Schleifprozess mit individueller Steuerung aller Prozessparameter: Rotationsgeschwindigkeit, Anpresskraft und Vorschub. Die AOK XS bietet höchste Prozessqualität aus einer Hand. Das Systemdesign ist kompakt und leicht. Das enorm belastbare Schleifaggregat ist für den industriellen Einsatz konzipiert.

Patentierte Technik aus Linz

Das preisgekrönte Linzer Hightech-Unternehmen FerRobotics stattet seit mehr als 16 Jahren weltweit Roboter mit Kontaktgefühl aus. Denn, so die Überzeugung, ein Roboter, der sich einer Oberfläche im Moment des Kontakts automatisch anpasst, arbeitet präziser, sicherer und wirtschaftlicher. Mit der einzigartigen, patentierten Active Compliant Technology™ ist es FerRobotics gelungen, Roboter mit eben jener taktilen Empfindsamkeit und exakten Kontaktkraft auszustatten, die für garantierte Prozesssicherheit und Wiederholbarkeit notwendig ist. Selbst bei wechselnder Orientierung im Raum erfolgt ein integrierter Gravitationsausgleich. Ein FerRobotics Endeffektor (End-of-arm-Tool) besitzt die Fähigkeit, die aktuelle Kontaktsituation zu erkennen und in Echtzeit darauf zu reagieren. Er folgt damit dem bionischen Prinzip der menschlichen Hand, verbessert um jene Genauigkeit, die ausgeübte Kraft und den Weg immer konstant zu halten und exakt ident zu wiederholen. Denn die genaue Kraftausübung ist ein KO-Kriterium für perfektes Schleifen und Polieren.

FerRobotics hat sich auf Anwendungen wie beispielsweise Schleifen, Polieren und Entgraten spezialisiert (sogenannte 3D-Jobs: Dirty-Dangerous-Demanding) und mit seinen ausgereiften Systempaketen für diese problematische Handarbeit einen hohen Automatisierungsstandard etabliert.