Automation bleibt im Trend : „Die Industrie holt die Produktion zurück“

GOTTFRIED KAINRADL Gogatec
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Angesichts des Arbeitskräftemangels wie auch der vergleichsweise höheren Personalkosten ist europäische Produktion nur mit Automation möglich. Die Zukunftsaussichten der Branche beurteilt Gottfried Kainradl daher vorsichtig optimistisch, selbst wenn die Umsätze zurzeit allgemein noch eher rückläufig sein mögen: „Der Boom in den ersten Monaten des Vorjahres lag freilich auch daran, dass aus Sorge vor Lieferengpässen vielfach auf Vorrat bestellt wurde.“

2023 feierte Gogatec das 20-jährige Bestehen. Gegründet wurde das Unternehmen 2003 vom Ehepaar Gottfried Kainradl und Gabriele Aicher. „Wir haben bei Null begonnen und erwirtschaften heute mit 23 Mitarbeitenden einen Jahresumsatz von 9 Millionen Euro.“

Eine Alleinstellung hält Gogatec als rein österreichisches Unternehmen. „Darüber hinaus sind wir mit unserem Sortiment zu 100 Prozent auf unsere Kunden aus dem Maschinen-, Anlagen, Steuerungsund Schaltschrankbau ausgerichtet.“ Der Betrieb mit Sitz im 21. Wiener Gemeindebezirk führt 50.000 Artikel von 150 Lieferanten. Angeboten werden fast ausschließlich Eigenmarken – von Gogafix (Kabelverschraubungen) bis Gogaterm (Reihenklemmen).

Neue Solarmarke von Gogatec

Bis zum Herbst kommt Solartechnik unter der Marke Gogasun dazu. Konkret geht es um Zubehör für Montage, Kabelverlegung und Abisolierung inklusive der dazugehörigen Werkzeuge. „Unsere Kunden aus dem Steuerungsbau fragen aktiv danach, da sie zunehmend auch diesen Bereich abdecken wollen.“

Nicht zuletzt aufgrund des erweiterten Sortiments wird Gogatec auf der Smart Automation im Mai des kommenden Jahres mit einem größeren Stand vertreten sein. „Schon bislang waren wir bekannt für die größte Anzahl an Produkten pro Quadratzentimeter Standfläche“, scherzt der Geschäftsführer. Auch der Webshop wird bis dahin modernisiert.

Einen Trend zur schaltschranklosen Automation sieht Kainradl nicht. „Der Schaltschrank an sich hat sich in den vergangenen 40 Jahren kaum verändert. Die Vorteile des Systems überwiegen – von der Flexibilität bis zur Unabhängigkeit von einem einzelnen Lieferanten.“ Die Geräte werden kleiner und effizienter, zugleich steigen die Ansprüche an Kühlung und Lüftung.

Bei den Klemmen geht die Entwicklung von Schraubklemmen zu Push-in-Produkten. „Wir bringen eine neue Serie von Ilme-Rechtecksteckern, auch die kleinen Klemmen sind damit auf Push-instatt Crimp-Technologie ausgerichtet.“