Indoor-Lokalisierung : Sewio und SICK verkünden Partnerschaft, um Echtzeitverfolgung voranzutreiben

SICK

Überwachung und Auswertung des Materialflusses in teil- und nicht automatisierten Bereichen mit Indoor-Lokalisierung und Asset Analytics.

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In Produktionshallen und Warenlager spricht ein hektisches Treiben für Erfolg. Noch mehr Erfolg verspricht es, wenn in Echtzeit bekannt ist, wo sich Produkte, Werkzeuge oder autonome Fahrzeuge aufhalten. Trackinglösungen, basierend auf der UWB-Technologie, erlauben eine genauere Verfolgbarkeit als konventionelle Verfahren dies bisher ermöglicht haben. Einerseits sind sie präziser, andererseits flexibler. „Unternehmer, die indes auch von den Möglichkeiten der Indoor-Lokalisierung im Rahmen der Industrie 4.0 profitieren wollen, kommen nicht mehr an UWB-basierten Tracking-Lösungen vorbei“, erklärt Roland Avar, Head of Product Management Localization bei SICK.

Um das Wachstum im Bereich der Indoor-Lokalisierung zu beschleunigen, gibt SICK jetzt die strategische Partnerschaft mit dem UWB-Spezialisten Sewio bekannt. Das aus Tschechien stammende Unternehmen verfügt einerseits über ein umfangreiches marktspezifisches Know-how für die UWB-Technologie und andererseits über ein breites UWB-basiertes Portfolio. Vor allem die zur Lokalisierung notwendige Hardware, wie Anchors oder Tags von Sewio, ergänzt das Lösungsangebot von SICK ideal. „Wir haben Sewio als starkes Unternehmen im Bereich Forschung und Entwicklung kennen gelernt. Aus der bestehenden Partnerschaft können wir unseren Kunden sehr schnell eine Komplett-Lösung anbieten, die eine vollständige Digitalisierung des Materialflusses ermöglicht. UWB ist die ideale Technologie, um die Lücke für die Echtzeit-Ortung von Industrieanlagen zu schließen“, beschreibt Roland Avar den Nutzen der Zusammenarbeit. „Außerdem sehen wir Anknüpfungspunkte, um Zukunftsthemen wie Asset Tracking oder Asset Monitoring zu entwickeln und so die Supply Chain zu digitalisieren“, so Avar weiter.

"SICK bringt profunde Expertise in der Digitalisierung der Lieferkette mit und liefert Kunden auf der ganzen Welt Komplettlösungen mit professionellem Support. Mit unserem Know-how in der UWB-gestützten RTLS-Technologie sind wir zuversichtlich, dass diese Partnerschaft uns in die Lage versetzen wird, komplexe Industrielösungen zu liefern und die Effizienz und Sicherheit von Smart-Factory-Abläufen weiter voranzutreiben", erklärt Milan Šimek, CEO und Mitgründer von Sewio.

Milan Šimek, CEO und Mitgründer von Sewio

Sensorbasierte Komplettlösung Indoor-Lokalisierung

SICK hat sich zum Ziel gesetzt ein Komplettlösungsangebot für die Indoor-Lokalisierung im Bereich Track & Trace in nicht- oder halbautomatisierten Bereichen zu schaffen und Kunden damit bei der Digitalisierung ihrer Supply Chain zu unterstützen. Mit dem Tag-LOC-System hatte SICK bereits 2019 einen ersten Meilenstein gesetzt und eine Lösung entwickelt, die in Echtzeit Positionsdaten von Assets wie Fahrzeugen, Werkstücken, Materialien erfasst. Die Software Asset Analytics analysiert diese Daten, um so beispielsweise Vollständigkeitsüberprüfungen auf Kommissionierflächen automatisiert durchführen zu können.

Im Dezember 2021 gab SICK die Integration des kroatischen IT-Unternehmens MOBILISIS in die SICK AG bekannt. Mit dem Erwerb macht SICK Lokalisierungslösungen von Waren und Gütern mittels GPS außerhalb von Hallen verfügbar. Darüber hinaus steht dem Sensorhersteller so auch Bluetooth Low Energy (BLE-)Technologie zur Verfügung, mit der die Lücke zwischen RFID und UWB für Innenanwendungen in der Industrie geschlossen werden kann.

Die Ultrabreitband-Technologie (auch Ultra-wideband; UWB)

Ultrabreitband ist eine Technologie, mit der Daten über eine große Bandbreite (>500 MHz) per Funk übertragen werden können. UWB arbeitet mit der so genannten Time of Flight (ToF) des Signals (und nicht mit RSSI (Received Signal Strength Indication)). Dadurch misst die Technologie viel präziser und macht sehr genaue Entfernungsmessungen möglich – selbst bei sich schnell bewegenden Personen und Objekten. UWB funktioniert auch hervorragend in Industriegebieten, in denen viel Metall vorhanden ist. Dank der Übertragung der Daten können bestehende Prozesse mit digitalen Services verbunden, noch transparenter gestaltet werden und so im Kontext der Industrie 4.0 nutzbar gemacht werden.