Pelletiertechnik : Aus Hühnermist und Klärschlamm wird Energie
Pelletieren ist die Kunst, ungenormte Rohstoffe und Abfallprodukte in eine einfach weiterzuverarbeitende Form zu bringen. Durch die Verdichtung steigt auch der Energiegehalt, was bei den beiden häufigsten Einsatzbereichen besonders wertvoll ist. Pelletierung gewinnt zum einen in der Heizungstechnik für die Nutzbarmachung biogener Rohstoffe aller Art immer mehr an Bedeutung. Zum anderen sichert sie bei der Futtermittelproduktion die gleichbleibende Qualität und die Kontrolle des Landwirts über das, was seine Tiere auch quantitativ zu fressen bekommen.
Sonderanfertigungen sind der Normalfall
Je mehr unterschiedliche Ausgangsmaterialien zu Pellets verarbeitet werden, desto individueller müssen die entsprechenden Anlagen geplant und realisiert werden. „Aus langjähriger Erfahrung können wir sagen, dass kein Projekt dem anderen gleicht. Ein hohes Maß an Flexibilität ist daher wichtiger Baustein unserer Arbeit“, sagt Bernhard Löttner, einer der beiden Gründer von Löttner Maschinenbau aus dem Mühlviertel. Er gründete vor zwei Jahren das mittlerweile höchst erfolgreiche Familien-Start-up gemeinsam mit seinem Bruder Thomas, das modernste Pelletiertechnik für biogene Rohstoffe am Markt anbietet und sich großer Nachfrage erfreut. Der ursprüngliche Gedanke war, selbst Pellets zu erzeugen. Jedoch waren die Maschinen in der benötigten Größenordnung am Markt nicht verfügbar, weshalb die zwei Brüder Bernhard und Thomas Löttner anfingen, selbst Pelletieranlagen zu entwickeln. Erfahrungen als Schlossermeister, einer HTL-Ausbildung Maschinenbau und ein FH-Studium der Fachrichtung Energie- und Umweltmanagement laufen hier zusammen. Der Fokus liegt auf Kunden, die keine Serienprodukte benötigen, sondern flexibel und individuell geplante Anlagen. „Sonderanfertigungen und Spezialwünsche sind unsere Stärke!“, betonen die Gründer.
Regelung der Feuchtigkeit als Schlüssel
Das Wichtigste beim Pelletieren ist, die Feuchtigkeit des Ausgangsmaterials zu regeln, damit das Endprodukt in seiner besten Qualität verwertet werden kann. Die Pelletiertechnik wird bei Löttner vorwiegend für biogene Rohstoffe eingesetzt und verfolgt damit ein nachhaltiges Konzept, wie unter anderem zur Wiederverwertung von Abfallprodukten wie Hühnermist oder Klärschlamm. Der Einsatzbereich dieser Maschinen gestaltet sich daher sehr vielseitig – ob im Energiebereich für Sägespäne oder Hackschnitzel, in der Landwirtschaft für Futter- und Düngemittel bis hin zur Abfallentsorgung, wo der Klärschlamm als Energiebringer verwertet wird, anstatt teuer entsorgt werden zu müssen. Der Pelletierung sind keine Grenzen gesetzt und es wird in der hauseigenen Versuchsanlage immer wieder an neuen Möglichkeiten experimentiert, um die individuellen Anforderungen unterschiedlichster Branchen bestmöglich zu erfüllen.
Optimierte Antriebs- und Sicherheitstechnik
Eine der großen Herausforderungen bei der Neuentwicklung von Anlagen ist immer das Zusammenspiel unterschiedlicher Komponenten. Hier fand Löttner Unterstützung bei Routeco, insbesondere durch professionelle Beratung bei der Umsetzung des Schaltschrankes im Bereich der Antriebstechnik sowie bei der Optimierung der Sicherheitstechnik. Unter anderem wurde auf Produkte des Herstellers Rockwell Automation der Marke Allen-Bradley gesetzt. Statt dem Softstarter wurde ein Frequenzumrichter verbaut, der genauer reguliert werden kann und Ausfallzeiten reduziert. Ein wichtiger Fokus lag auch auf der Sicherheitstechnik, wo Routeco durch sein Know-how und das umfangreiche Portfolio ein optimiertes Konzept aus Seilzugschalter (Lifeline 3), Verriegelungsschalter (440G) und den multifunktionalen Sicherheitsrelais (440R) implementieren konnte. Im Bereich der Niederspannungstechnik wurde mit der neuen Serie der Leistungsschalter 140MT in Verbindung mit der neuen Generation der Schütz 100E auf innovative Produkte gesetzt. Weiters konnten mit dem Einbau des Frequenzumrichters Powerflex 525 die Bereiche variable Lastenregelung, Stromdatenerfassung, kompakte Bauform sowie die intuitive Kommunikation zu der sicheren Fernwartungslösung Secomea abgedeckt werden. Durch den Einsatz dieser Komponenten in einer innovativen Gesamtlösung konnten die Produktionskosten generell gesenkt und die Anlage insgesamt effizienter betrieben werden.
Störungsbehebung mit Fernzugriff
Auch in der Pelletiertechnik hat das Thema sichere Fernwartung mit der wachsenden Anlagenzahl an Relevanz gewonnen. In der Vergangenheit wurden zu viele Mitarbeiter für die Wartung und Störungsbehebung beim Kunden vor Ort benötigt, was sich deutlich in den Kosten widerspiegelte. So wurde nach einer Lösung gesucht, welche einen einfachen und sicheren Fernzugriff auf die Anlagen bietet. Mit Secomea hat Routeco einen Partner an Bord, welcher einen sicherheitszertifizierten Fernzugriff in Echtzeit ermöglicht und zudem smart in der Umsetzung ist. Durch dessen Einsatz können nun die Kundenanlagen von der Ferne aus stressfrei und kostengünstig überwacht und gewartet werden. Mittlerweile wird in jeder Anlage ein sogenannter „SiteManager“ als industrieller Router und Edge-Device verbaut.
Kosten minimieren
Für Löttner lag der Mehrwert im umfangreichen Produktportfolio unterschiedlicher Hersteller bei Routeco. Damit konnten unterschiedlichste Komponenten für die Herstellung der Pelletieranlagen bezogen und die individuellen Anforderungen bestmöglich abgedeckt werden. „An Routeco schätze ich sehr, dass ich alles aus einer Hand erhalte. Wir haben von Anfang an professionelle Unterstützung bekommen und hatten immer einen persönlichen Ansprechpartner, der sich rasch und unkompliziert um unser Anliegen kümmert“, so Bernhard Löttner. Damit konnte das Unternehmen seine internen Kosten minimieren und sich auf Lösungen für seine Kunden konzentrieren.