Faulhaber fördert Inklusion : Antriebstechnik für Assistenzsysteme
Treppen laufen, Schuhe binden, mit dem Bus zur Arbeit fahren – für die meisten von uns alltägliche Dinge, die wir tun, ohne darüber nachzudenken. Für Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung können jedoch die einfachsten Dinge zur Herausforderung werden. An der Ostschweizer Fachhochschule OST in Rapperswil gehen Wissenschaftler und Ingenieure seit 10 Jahren der Frage nach, wie diese Herausforderungen und Hindernisse mittels innovativer Technik überwindbar gemacht werden können. Bei der Entwicklung von praxisnahen Assistenzsystemen sind die Miniatur- und Micro-Antriebe von Faulhaber unverzichtbar.
Die Ingenieure beschäftigen sich im MedTech Lab der OST mit Technologien und Lösungsansätzen, die Inklusion ermöglichen. Die sogenannten "Enhanced Teams" blicken bald auf 10-jähriges gemeinsames Tüfteln und Wirken zurück. Silvia Rohner ist Teamleiterin des MedTech Lab, sie hat das Projektmanagement inne sowie die Sicherheitsaspekte im Blick. Außerdem treibt sie die Vision voran: "Für mich persönlich ist die Inklusion sehr, sehr wichtig. Ich glaube, wir müssen als Gesellschaft unseren Personen mit einer Lähmung die Technologie mitgeben, dass sie vollständig im Alltag teilhaben können. Und das unterstützen wir damit, dass wir einfach die Grenzen der Technologie so verschieben, dass dann Bausteine von dem, was wir entwickeln, tatsächlich etwas bewirken, also eine Verbesserung im Alltag von mobilitätseingeschränkten Personen ermöglichen." Das spiegelt auch der Leitspruch der Enhanced Teams wider: "Wir erweitern die Grenzen der Technologie, um das Leben von körperlich beeinträchtigten Menschen zu verbessern."
Ein Ziel, das von Faulhaber sowohl finanziell als auch mit leistungsfähigen Antriebssystemen untererstützt wird. Rohner erklärt, wie der Weg von der Idee zum Prototypen aussieht: "Bei uns geht das immer sehr stark von einer Problemstellung aus und da es sich um Assistenzsysteme für Personen mit Behinderungen handelt, gehen wir immer von den Personen mit den Behinderungen aus. Erst dann, wenn wir da ein Konzept gefunden haben, das tatsächlich ein Problem löst und das das auch tatsächlich im Alltag dann einsetzbar wäre, dann beginnen wir mit der technischen Entwicklung."
Zu den Plänen für die Zukunft gehört auch der Weg nach außen. Hier ist beispielsweise die Teilnahme am 3. Cybathlon im Oktober dieses Jahres geplant. Das ist ein Wettbewerb, bei dem die Piloten mit ihren High-Tech-Assistenzsystemen in verschiedenen Disziplinen antreten - robuste und leistungsstarke Antriebssysteme sind dabei zentral.