Maschinenbau schwächer als erwartet : ABB verzeichnet Umsatzsteigerung und Rekord-Gewinnmarge

Im vierten Quartal 2024 dürfte die operative EBITA-Marge gegenüber dem dritten Quartal zurückgehen.

Im vierten Quartal 2024 dürfte die operative EBITA-Marge gegenüber dem dritten Quartal zurückgehen.

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ABB ist im dritten Quartal 2024 gewachsen und hat mehr Gewinn erzielt. Auch Aufträge kamen etwas mehr herein als im Vorjahresquartal. Die Prognose für das Gesamtjahr wurde beim Umsatz eine Spur vorsichtiger, für die Marge hingegen eine Spur mutiger formuliert. Der Umsatz stieg um 2 Prozent auf 8,15 Mrd. US-Dollar (7,48 Mrd. Euro), wie der Technologiekonzern am Donnerstag mitteilte. Bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte zogen die Verkäufe im selben Umfang an.

Der Auftragseingang, also die Basis des künftiges Umsatzes, erhöhte sich in US-Dollar und organisch ebenfalls um 2 Prozent auf 8,19 Milliarden. Bei den Bestellungen haben dabei die kurzzyklischen Aufträge zugelegt, während die Großaufträge gegenüber dem Rekordwert des Vorjahres nachgaben, hieß es zum Quartalsverlauf. Mit Blick auf die verschiedenen Kundensegmente fielen die Bereiche Rechenzentren, Versorgungsunternehmen und Infrastruktur mit gutem Wachstum auf, während der für die Fertigungsautomation wichtige Maschinenbau schwächelte.

"Obwohl einige Geschäfte nicht ihre optimale Performance erbrachten, haben wir unsere rekordhohe operative EBITA-Marge wiederholt", lässt sich der neue Chef, Morten Wierod, in der Mitteilung zitieren. So kletterte der operative Gewinn (EBITA) um 12 Prozent auf 1,55 Mrd. US-Dollar und die entsprechende Marge um 1,6 Prozentpunkte auf 19,0 Prozent. Der bereits im zweiten Quartal erreichte Höchstwert wurde damit gehalten. Diese Marge spiegle die soliden Verbesserungen in drei Geschäftsbereichen gegenüber der Vorjahresperiode wider, wodurch die schwache Performance im Geschäftsbereich Robotik & Fertigungsautomation und im E-Mobility-Geschäft ausgeglichen wurde, so ABB.

Der schwächer als erwartete Markt für Fertigungsautomation und eine etwas verlangsamte Abwicklung des Auftragsbestands beeinflussen das Umsatzwachstum.
Morten Wierod, CEO von ABB

Reingewinn steigt um 7 Prozent

Der Reingewinn rückte dabei um 7 Prozent auf 947 Mio. US-Dollar vor. Mit dem Auftragseingang und den Gewinnziffern hat ABB die Schätzungen der Analysten mehr oder weniger getroffen. Am unteren Ende der Erwartungen fiel hingegen der Umsatz aus, was sich wiederum in einer klar höher als prognostiziert ausgefallenen Gewinnmarge niederschlug.

Die Prognosen für das Gesamtjahr 2024 werden leicht angepasst. Neu wird eine operative EBITA-Marge von knapp über 18 Prozent erwartet, zuvor waren es "rund 18 Prozent". Das Umsatzwachstum auf vergleichbarer Basis wird nun bei unter 5 Prozent gesehen, davor waren es "rund 5 Prozent". ABB sieht sich zudem auf "gutem Weg", den angepeilte freien Cashflow in der Höhe von mindestens 3,7 Mrd. US-Dollar zu erreichen.

"Unsere starke Performance im dritten Quartal führt zu einer Anhebung der Margenprognose für das Gesamtjahr. Gleichzeitig beeinflusst der schwächer als erwartete Markt für Fertigungsautomation und eine etwas verlangsamte Abwicklung des Auftragsbestands das Umsatzwachstum", so CEO Wierod zu den modifizierten Jahresprognosen.

Für das vierte Quartal 2024 verspricht sich ABB ein Wachstum des vergleichbaren Umsatzes im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich und die Wiederholung des historischen Musters eines negativen Book-to-Bill Verhältnisses. Die operative EBITA-Marge dürfte gegenüber dem dritten Quartal zurückgehen.