Repositionierung von Spörk : "Die Umsetzung ist dann einfach"

Wolfgang Schwarz hatte ein Ziel, das auf den ersten Blick gar nicht so kompliziert klingt: „Wir wollten das präsentieren, was war tatsächlich machen“. Doch bei einem seit 33 Jahre tätigen Unternehmen wie der „Spörk Antriebssysteme GmbH“ mit einem gewachsenen und über die Jahre stark veränderten Leistungs-Spektrum ist das eben doch gar nicht so leicht. Der Weg, den Spörk dabei gewählt hat und dessen Ergebnis auf der Smart Automation erstmals öffentlich gezeigt wird, zeigt exemplarisch, wie man so etwas anpackt –und auch, was sich in den letzten drei Jahrzehnten in der Branche verändert hat.

Vom Händler zum Komplettanbieter

Alles begann 1986 mit dem Handel von mechanischen Antriebskomponenten. Im Laufe der Jahre kamen auch elektrische Komponenten wie Frequenzumrichter und Steuerungen dazu: Spörk wurde als Lieferant von Antriebs- und Steuerungstechnik ein Begriff. 2007 übernahm Wolfgang Schwarz den Familienbetrieb von den Gründern. Zu dem Handelsunternehmen kam da bald die technische Dienstleistung dazu. „Mir war bald klar, dass wir uns nur entwickeln können wenn wir auch Dienstleistung anbieten“, erinnert sich Schwarz an diese Zeit. Das technische Know-how war im Betrieb ja vorhanden, es musste neben dem Handel mit Komponenten nur auf den Markt gebracht werden. Der Erfolg erster kleinerer Automatisierungsprojekte gab der Strategie Recht, der Bereich „Automatisierungsprojekte“ ergänzte den technischen Handel. Zwei Jahre später begann Spörk auch mit dem Bau von Schaltschränken – ein Thema, in dem sich Kompetenzen aus den bisherigen beiden Firmenschwerpunkten perfekt ergänzen. Seit 2010 ist Spörk zudem direkter Distributionspartner von Yaskawa, womit auch die Robotik Einzug hielt. Der Erfolg stellte sich auch hier ein, im Jahr 2018 erzielte Spörk mit 55 Mitarbeitern rund 8,5 Mio. Euro Umsatz. Aber wenn es gut läuft, soll man innehalten und in die Zukunft blicken: Wie soll es weitergehen – und wo wollen wir hin?

Werte und Zielkunden

Wolfgang Schwarz holte sich für die Antworten professionelle Unterstützung. Das Duo Carola Kohler und Roman Kreitner hat Erfahrung mit der Re-Positionierung und dem Markenrelaunch von Unternehmen. Neben den fachlichen Kompetenzen stand dabei die Frage nach den gemeinsamen Werten des Unternehmens im Mittelpunkt – und letztendlich auch die Kunden, die dazu passen. Im Herbst 2018 wurden dazu vier Workshops mit Führungskräften und Mitarbeitern von Spörk abgehalten sowie eine Kundenbefragung durchgeführt. Das Ergebnis: Der ideale Zielkunde von Spörk ist ein produzierendes Unternehmen in KMU-Größe, das mit seinem Partner auf Augenhöhe kommunizieren möchte, Handschlagqualität besitzt und kreative Ideen zur Lösung seiner speziellen Aufgabenstellung schätzt. Schwarz: „Genau diesen KMU-Aspekt wollten wir mit der Neupositionierung dann auch betonen.“ Herausgekommen ist „Lösungskompetenz auf Augenhöhe“ als neuer Claim, der den neu gestalteten, entschlackten und modernisierten Schriftzug von Spörk ergänzt.

Bereichsübergreifendes Denken

Das größte Wachstumspotenzial sieht Schwarz in Automatisierung und Robotik. Dieser Bereich entwickelt sich am Markt einfach am dynamischsten. Doch auch hier verändern sich die Anforderungen zunehmend. Über die technische Dienstleistung hinaus geht es zunehmend zur grundsätzlichen Beratung. Gerade für KMUs bedeutet der Trend zu Automatisierung mehr als nur die Entwicklung einzelner Maschinen: „Es geht darum, den gesamten Prozess anzuschauen, kreative Lösungen zu finden und diese dann ins Unternehmen zu integrieren.“ Immer öfter hören die Mitarbeiter von Spörk die Bitte, doch einfach mal durch eine Halle zu gehen, sich alles anzusehen und herauszufinden, was man wie optimieren und automatisieren kann. Dazu braucht man Partner, denen man vertraut, die bereichsübergreifend denken können und mit denen man auf Augenhöhe kommunizieren kann, und der produktneutral berät. All das kann Spörk – doch damit noch immer nicht genug.

Prozesskette aus einer Hand

„Wir bieten ein Paket, das kein anderer Anbieter in Österreich vorzuweisen hat“, ist sich Schwarz sicher. Denn neben der Beratungsleistung kommt auch die gesamte restliche Prozesskette für Automatisierungsprojekte bei Spörk aus einer Hand: Über den technischen Handel werden die Komponenten von allen gängigen Herstellern geliefert. Dazu kommt die Programmierkompetenz, das steuerungstechnische Know-how, der Schaltschrankbau im eigenen Haus, auch der konstruktive Teil des Maschinenbaus wird von Spörk selbst gemacht, und dazu noch Inbetriebnahme und vor allem das Service – „gerade das ist oft entscheidend“, sagt Schwarz. Diese umfassende Palette erst einmal zu erkennen und dann in einem neu gestalteten Firmenauftritt auch darzustellen, das war für den Geschäftsführer die Herausforderung der letzten Monate: „Die Umsetzung ist dann einfach.“ Ob das gelungen ist, davon kann man sich auf der Smart Automation ein Bild machen.