Fachmesse Wien : Wels statt Wien, RX statt Reed

Messeveranstalter Reed Exhibitions hat die Corona-Phase für eine Neuorientierung auf vielen Ebenen genutzt. Zum einen wurde der komplette Firmenauftritt einem Relaunch unterzogen. Sichtbarstes Zeichen der Veränderung ist das Abgehen vom bekannten Namen: Der Eventkonzern, der in 22 Ländern der Welt aktiv ist, tritt seit 11. Juni unter dem neuen Namen RX auf. Das soll nicht nur moderner klingen, sondern auch mit Inhalten gefüllt werden. RX will in Zukunft nicht nur einzelne Messen veranstalten, sondern „seine Kompetenzen im Daten- und Technologiebereich nutzen, um ganzjährig Inhalte für Communities zu schaffen“, wie es in der Aussendung heißt. Was das heißt, zeigte RX gleich einmal bei der Vorstellung des neuen Konzepts für die Intertool.

Content-Bühnen

Die Fertigungsmesse Intertool, die bisher alle zwei Jahre parallel zur Smart Automation in Wien stattgefunden hat, übersiedelt ab Mai 2022 nach Wels. Dort, inmitten des oberösterreichischen Industriegebiets, mietet RX die beiden großen Hallen der Messe Wels und zeigt seine Neuausrichtung damit sowohl örtlich als auch strategisch. Erstmals stehen hier zwei Content-Bühnen als zentrale Kommunikationsplattformen für Wissenstransfer im Zentrum einer Messe. „Unsere Kunden wollen von uns in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Kontakte und Themenanreize“, so RX-COO Barbara Leithner: „Auf den Punkt gebracht heißt das: Kontakte vermitteln, Inhalte vermitteln. So verbinden die Vorteile von physischen Events mit der Reichweite der digitalen Medien und bauen unser Zukunftsgeschäft aus.“ Die neue Intertoll zeige nämlich als erstes das themenfokussierte Veranstaltungskonzept von RX.

Lead-Generierung

Die neue Intertool wird als hybride Veranstaltung über die Bühne gehen. Das bedeutet, dass die physische Messe mit den persönlichen Kontaktmöglichkeiten natürlich im Mittelpunkt bleibt. In den beiden Welser Hallen stehen insgesamt 27.000 m2 Ausstellungsfläche samt kostenlosen Parkplätzen direkt vor dem Eingang zu Verfügung. Runherum wird es jedoch von digitaler Lead-Generierung bis zur Contenproduktion, Podcasts und einer digitalen Plattformen über die Öffnungszeiten von 10.-13.Mai hinaus Angebote geben, die Aussteller bisher nicht von einer Messe gewohnt waren.

Automatisierung integriert

Für die Automatiserer, deren Vertreter bei der Präsentation des Messekonzepts am 23. Juni ebenfalls anwesend waren, gibt es ebenso wie für die Schweiß-Branche allerdings einen Wehrmutstropfen: Der Fokus der neuen Fertigungsmesse liegt klar auf der relaunchten Marke Intertool. Das bedeutet, dass die Aussteller sowohl der Automatisierungs- als auch der Schweiß-Szene ihre Messe-Marken in den geraden Jahren verlieren und dafür einen eigenen, nicht separat vermarkteten Ausstellungsbereich auf der Intertool bekommen. Das entspricht, so RX, dem Trend zur vernetzten Produktion: Auf der neuen Intertoll soll es um Einrichtungen, Verfahren und Systeme entlang der Prozesskette gehen, aber auch Trends wie vernetzte Wertschöpfungsketten, Pay-per-Use, flexible Kleinserienfertigung und das visionäre Thema der biologischen Transformation abbilden. Die Automatisierung wird ein Teil davon sein – mit dem Trost, dass die Smart Automation in Linz in den ungeraden Jahren Fixpunkt im Veranstaltungskalender bleibt.