intelligente Produktion : Was integrierte Automation für die additive Fertigung bedeutet

integrierte automation für die additive fertigung von B&R und Evolve
© B&R

Auf der einen Seite steht die additive Fertigung. Sie ist flexibel und hat sich bisher vor allem in der Herstellung von Prototypen bewährt. In der Serienproduktion gilt sie hinsichtlich Materialqualität und Stückkosten jedoch als wenig praktikabel.

Auf der anderen Seite steht das Spritzgießen. Mit diesem verbindet man in der Produktion gemeinhin Volumen und Qualität.

Evolve Additive Solutions wollte beides miteinander verbinden. Die US-Organisation entwickelt Lösungen für die Produktion und konzentriert sich derzeit auf Industrie 4.0. Die neueste Lösung von Evolve ist eine SVP-Plattform (Scalable Volume Production), ausgestattet mit einer B&R-Lösung. So werden Antriebstechnik, Prozesssteuerung, Sicherheitstechnik, Visualisierung und IIoT-Konnektivität vereint.

3D-Druck war 2020

B&R Industrial Automation ist ein Hersteller von Automatisierungstechnik mit Hauptsitz in Oberösterreich. Die Zusammenarbeit mit Evolve zeigt, wie integrierte Automation die additive Fertigung ermöglicht. Damit gehöre die Lösung in die „intelligente Fabrik von morgen“, findet Steve Chillscyzn, CEO von Evolve.

https://youtu.be/e7Nkd-cI25E

Das Herzstück der Evolve-Plattform ist die STEP-Technologie (Selective Thermoplastic Electrophotographic Process). Ähnlich wie bei einem 2D-Laserdrucker wird das Material Schicht für Schicht aufgetragen und anschließend zu dreidimensionalen Teilen mit gleichmäßiger Dichte und Qualität verschmolzen. Wie lässt sich das mit 3D-Druck vergleichen? Die STEP-Technologie ist bis zu zehn Mal schneller als industrielle 3D-Drucker. Zudem können Teile aus unterschiedlichen Materialien und in mehreren Farben hergestellt werden.

Formen in der Cloud

Wenn additive Fertigung in der Serienproduktion eingesetzt wird, spielen die Materialeigenschaften eine entscheidende Rolle. Mit der Antriebstechnik von B&R ist Evolve in der Lage, die Ausrichtung der 2D-gedruckten Schichten zwischen den sich hin- und herbewegenden Platten und dem Förderband präzise zu synchronisieren. In Kombination mit einer leistungsstarken Druck- und Temperaturregelung wird während der Verschmelzung eine durchschnittliche Oberflächenrauheit von nur vier Mikrometern erreicht – ganz ohne Nachbearbeitung.

Und dann ist da noch die Vernetzung. Die Formen werden in der Cloud gespeichert – so können weltweit identische Teile hergestellt und neue Designs umgesetzt werden, ohne neue physische Formen herstellen zu müssen. Maschinen-Upgrades und Wartungsdienste können außerdem aus der Ferne durchgeführt werden. Das optimiert nicht nur die Verfügbarkeit, sondern senkt auch die Kosten.