Lebender Standard : Spezifikation von Profinet mit TSN abgeschlossen

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Das Ziel der Nutzerorganisation PI (Profibus & Profinet International), TSN als zusätzliche Layer-2-Technik in die Profinet-Architektur zu integrieren, ist mit der aktuellen Profinet-Spezifikation V2.4 erreicht. Die Spezifikationsarbeiten sind abgeschlossen, damit können sowohl Hersteller als auch Anwender die Vorteile von TSN, wie IEEE-Ethernet-Technik mit höherer Bandbreite, Deterministik, flexible Netzwerkkonfiguration und große Chipvielfalt, interoperabel umsetzen. Dabei bleibt die Anwenderschnittstelle unverändert, d.h. die Nutzung von IO-Daten, Diagnose und Parametrierung, da die neuen TSN-Mechanismen im Wesentlichen in den unterlagerten Kommunikationsschichten wirken. Das erleichtert Anwendern den Einstieg in die neue Technologie.

Die Spezifikation wurde Innerhalb eines Jahres in einem intensiven Entwicklungs- und Reviewprozess von den Expertinnen und Experten vieler Mitgliedsunternehmen ausgearbeitet. Die intensive Diskussion und die langjährige Erfahrung der Mitarbeiter in der entsprechenden Arbeitsgruppe stellen eine genaue und lückenlose technische Beschreibung sicher. Zusätzlich sind frühzeitig parallel sowohl erste Implementierungen als auch die Konzepte für die Zertifizierung entstanden. Hierdurch konnte die Stabilität der Spezifikation getestet und auf Fachmessen bereits demonstriert werden. Zum einfachen Verständnis der Funktionsweise ist auch eine Guideline verfügbar, die auf wenigen Seiten die Grundlagen von TSN anschaulich erklärt.

Die Profinet Spezifikation 2.4 und IEEE-Spezifikationen sind vor allem für die Entwickler der Basistechnologie von Hard- und Firmware notwendige Grundlagen. Die Gerätehersteller bedienen sich dann einfach der entsprechenden Stacks oder Module, müssen also - wie bisher - nicht die Details verstehen oder gar selbst implementieren. Dadurch können Gerätehersteller einfach ihr bestehendes Profinet-Portfolio um TSN ergänzen. Die Spezifikation wird in dem bekannten jährlichen Wartungsprozess weitergepflegt, sodass neue Kundenanforderungen, Felderfahrungen oder Technologieentwicklungen offen und nachvollziehbar integriert werden. Dieses Vorgehen unterstützt die Weiterentwicklung des "lebenden" Standards Profinet.

Die drei Teile der Spezifikation gibt es auf der PI-Homepage zum Download.