Strategische Partnerschaft : Siemens und SAP wollen die Lücke zwischen OT und IT schließen

Siemens Digital Industries Software und SAP gaben bereits im Juli 2020 ihre strategische Partnerschaft bekannt. Durch die Erweiterung ihrer Kooperation bieten die Unternehmen nun neue Lösungen für den Service- und Asset-Lifecycle an. Siemens legt den Fokus zunächst auf die diskrete Fertigungsindustrie und bietet das SAP Asset Intelligence Network, die Anwendung SAP Asset Strategy and Performance Management sowie das SAP Enterprise Portfolio- und Projektmanagement-Paket an. SAP bietet im Gegenzug das Software-Portfolio Teamcenter Service Lifecycle Management (SLM) von Siemens an, das ein Ökosystem mit integriertem Service-Engineering und Asset Operations ermöglicht.

IT und OT verbinden

Beide Unternehmen wollen Anlagenbauer durch ihre cloudbasierten Services unterstützen, beispielsweise durch die Steigerung der Betriebseffizienz kritischer Anlagen, dem Vermeiden ungeplanter Maschinenstillstände und dem Verkürzen der Konstruktionszyklen von Engineering-Projekten. Damit sollen der Geschäftswert eines Produkts und Assets oder Service über den gesamten Lebenszyklus hinweg maximiert werden und neue kollaborative Prozesse zwischen Hersteller und Betreiber entstehen. Die neuen Lösungen sollen den Maschinen- und Anlagenbauern ermöglichen, neue Services und Geschäftsmodelle für Bestandsanlagen anzubieten und Eigner und Betreiber sollen dabei unterstützt werden, die Auslastung und Zuverlässigkeit ihrer Anlagen durch die Nutzung von im Betrieb gewonnen Daten zu steigern sowie Risiken zu reduzieren. „Durch die Verbindung von IT und OT hilft Siemens Industrieunternehmen dabei, fundierte Entscheidungen zu treffen“, sagt Cedrik Neike, Vorstandsmitglied der Siemens AG und CEO von Siemens Digital Industries. „Mit dieser Partnerschaft schaffen wir einen echten digitalen roten Faden, der über Komponenten von Siemens und SAP-Betriebsdaten in Echtzeit mit virtuellen Produkt- und Anlagemodellen verbindet und so fundierte Erkenntnisse über Betriebsabläufe ermöglicht. Damit beschleunigt sich das Tempo der digitalen Transformation für die Eigner, Betreiber und Hersteller von Industrieanlagen, die nun neue Geschäftsmodelle einschließlich leistungs- und einsatzbasierter Kosten anbieten und ihre Assets effizienter nutzen können.“

Mehr Zusammenarbeit und Informationsaustausch der Netzwerkpartner

Unternehmen, die Industrieanlagen konstruieren, projektieren, betreiben und warten, haben das Ziel, ihren Anlagenbetrieb zu verbessern, ungeplante Maschinenstillstände zu vermeiden und dabei die komplexe Beziehung zwischen Erstausrüstern (OEMs) und Anlagenbetreibern zu regeln. Siemens und SAP wollen hierzu Lösungen anbieten, bei denen der Service Design Content über den geschlossenen Regelkreis des digitalen Zwillings mit den betrieblichen Abläufen geteilt und wieder zum Produktdesign zurückgespielt wird. Durch die enge Zusammenarbeit der Netzwerkpartner untereinander kann der digitale Zwilling für die Planung und Ausführung von Service-Abläufen für Anlagen, Flotten, Maschinen und Fabriken genutzt werden. „Siemens und SAP teilen eine gemeinsame Vision der Zukunft von Industrieunternehmen“, sagt Thomas Saueressig, Mitglied des Vorstands der SAP SE zuständig für SAP Product Engineering. „Über diese Partnerschaft können wir unseren Kunden unvergleichliche Vorteile in Form eines digitalen roten Fadens bieten, der sich durchgängig durch die gesamte Produktion und die Lieferketten zieht - vom Produktdesign über die Fertigung, die betrieblichen Abläufe bis hin zur Wartung. Damit versetzen wir Unternehmen in die Lage, ihre allgemeine Geschäftsperformance zu steigern und die Rendite des eingesetzten Vermögens (Return on assets) zu verbessern. Wenn wir Cloud-Lösungen wie das SAP Asset Intelligence Network für engere Zusammenarbeit und stärkeren Informationsaustausch nutzen, können Siemens und SAP gemeinsam ihren Kunden helfen, Industrie 4.0 voranzutreiben.“