TU & FH Wien : Doktoratskolleg für "Resilient Embedded Systems"

© Matthias Heisler

Die TU Wien und die FH Technikum Wien starten mit Wintersemester 2018/19 erstmalig ein gemeinsames Doktoratskolleg. Mit diesem Pilotprojekt zum Themenbereich „Resilient Embedded Systems“ schaffen die beiden Hochschulen einen Weg, um eine gemeinsame Doktoratsausbildung umzusetzen und gemeinsam zu forschen. Die Ergebnisse des international besetzten Programms stehen auch Wirtschaft und Industrie zu Verfügung und sollen somit einen direkten Technologietransfer für Industrie 4.0 Anwendungen, aber auch Bereiche wie autonomes Fahren, Verkehrsleitsysteme und die Digitalisierung von kritischen Infrastrukturen schaffen. Das Doktoratskolleg wurde mit Unterstützung der Industriellenvereinigung und des Bildungsministeriums vorgestellt.

Zielsetzung und Umfang des Doktoratskollegs

„Resilient Embedded Systems“ gehören zum Forschungszweig der „Cyber Physical Systems“, die das Herzstück von Industrie 4.0-Anwendungen bilden. Die insgesamt 20 Doktoranden werden die nächsten fünf Jahre je nach Schwerpunkt bzw. Zugehörigkeit der Betreuer an der TU Wien oder der FH Technikum Wien arbeiten und mit ihren Dissertationen neue Erkenntnisse und Lösungsansätze für Industrie 4.0 und andere Gebiete der Digitalisierung entwickeln. Die Absolventen werden qualifiziert, anspruchsvolle Projekte beispielsweise in Raum- und Luftfahrt zu leiten, Unternehmen zu beraten oder in deren Forschungsdivisionen zu unterstützen und selbstverständlich auch selbst als Gründer zu fungieren.

Zentrale Forschungsfelder

In der Zusammenarbeit der TU Wien und Fachhochschule Technikum Wien wird die gesamte Wertschöpfungskette in der Forschung von der Grundlagenforschung über anwendungsorientierte Forschung bis zur Entwicklung mit unterschiedlichen Schwerpunkten bedient. Die Forschungsfelder im Rahmen des Doktoratskollegs werden beispielsweise die zuverlässige Kommunikation zwischen Systemkomponenten oder der Aufbau selbstheilender Hardware auf Basis asynchroner Logik sein. In anderen Arbeiten geht es um das Thema „Security“, insbesondere den Schutz von sicherheitskritischen Embedded Systems vor Manipulation oder Hackerangriffen. Auch die Verifikation eingebetteter Systeme im Bereich medizinischer Implantate wird in einer Dissertation behandelt, mit dem Ziel, für den Patienten größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten.

International besetztes Programm zu „Resilient Embedded Systems“

In einer globalisierten Forschungslandschaft ist die internationale Ausrichtung ein wesentlicher Bestandteil. Im Doktoratskolleg werden pro Studienjahr vier bis sechs international angesehene Forscher als Gastprofessor eingeladen, die entsprechend ihrer Reputation und fachlichen Nähe zu den Dissertationsthemen ausgewählt werden. Die Lehrenden kommen u.a. aus Italien, USA, Belgien, Großbritannien, Brasilien, Israel oder Australien. Auch die Suche nach den „besten Köpfen“ für die Doktoratsstellen erfolgt international. Das Doktoratskolleg „Resilient Embedded Systems“ ist als Anstellung von 30 Wochenstunden für vier Jahre konzipiert. In zwei Kohorten, die im Oktober 2018 und 2019 starten, werden jeweils zehn Dissertanten aufgenommen. Die Bewerber müssen sich schriftlich für das Doktoratskolleg bewerben. Im Rahmen eines mehrstufigen Auswahlverfahrens werden die Doktoranten schließlich vom Scientific Board nach einem Hearing ausgewählt und bestätigt. Das erste Studienjahr dient als Einstiegsphase, in der eine gemeinsame Wissensbasis geschaffen wird. Danach starten die Doktoranten in ihre Forschungsarbeit, ergänzt durch Kurse bei Gastvortragenden und themenspezifische Vertiefungen. Zusätzlich bieten Lehrveranstaltungen Unterstützung in Bereichen wie Forschungs- und Karriereplanung, Wissenschaftsphilosophie oder Innovationsgrundlagen.