Smart Engineering : Digitalisierung im Schaltanlagenbau

"Smart Engineering and Production 4.0" heißt die Kooperation der drei großen Technologietreiber Eplan, Rittal und Phoenix Contact, die auf der Hannover Messe ihre neuesten Ergebnisse präsentieren. Im Mittelpunkt stehen neueste Ergebnisse zur Entwicklung einer Verwaltungsschale speziell für den Schaltanlagenbau, mit der Software-Systeme, Maschinen und Anlagen nach Industrie 4.0 kommunikationsfähig gemacht werden sollen. Der Markt ist riesig: Alleine in Europa werden jedes Jahr rund eine Million Großschaltschränke in Umlauf gebracht. Die Produktivität im Schaltanlagenbau zu steigern bietet enormes Potenzial - und ist ein wichtiger Schritt in Richtung hochautomatisierter Fertigung nach Losgröße 1.

Digitale Artikel, intelligente Produktion

In Hannover wird dafür ein praxisnaher Use-Case präsentiert. Insgesamt sechs Stationen bilden die wesentlichen Prozesse vom Engineering über die Produktion bis zur Prüfung ab. Dabei geht es um die Themen entlang der Wertschöpfungskette: Von der digitalen Bereitstellung der Komponentendaten in Form eines digitalen Artikels über den Engineering-Prozess, in dem der digitale Zwilling des Schaltschranks entsteht, bis hin zur konventionellen und intelligenten Produktion, die mit den Daten des digitalen Zwillings arbeitet. In einer Augmented-Reality-Applikation wird gezeigt, wie sich Anlagen zukünftig wesentlich einfacher und schneller prüfen und zertifizieren lassen.

Mehr Produktivität im Mittelstand

Das Hauptziel des Technologienetzwerks ist es, Produktivitätssteigerungen durch Industrie 4.0 speziell für die mittelständischen Unternehmen des Schaltanlagenbaus aufzuzeigen. Wichtige Grundlage hierfür ist die Schaffung herstellerneutraler Standards für die Daten und Datenkommunikation. Diese sollen die Interoperabilität zwischen den verschiedenen Systemen aus den Bereichen Engineering, Materialwirtschaft, Fertigungsplanung sowie der Produktion verbessern. Für die Kommunikation setzt das Technologienetzwerk auf standardisierte Informationsmodelle und Kommunikationsprotokolle, wie AutomationML oder OPC UA sie bereitstellen. Neben diesen ist eine semantische Beschreibung notwendig, um Industrie-4.0-Konzepte umsetzen zu können. Im Rahmen des ZVEI-Projekts openAAS (open Asset Administration Shell) wird an einer Verwaltungsschale speziell für den Schaltanlagenbau gearbeitet. Damit werden Industrie-4.0-Komponenten – die so genannten Assets – in die Lage versetzt, direkt miteinander in Interaktion zu treten.

Live is Life

Digitale Artikeldaten, durchgängiges Engineering und virtuelle Prototypen werden am Messestand des Technologienetzwerks verwendet, um das smarte Zusammenspiel von Engineering und Fertigung am Beispiel des Schaltanlagenbaus zu demonstrieren. Die drei beteiligten Spezialisten für Engineering, Schaltschranksystemtechnik und Automatisierung wollen so die innovativen Konzepte von Industrie 4.0 für die Besucher live erlebbar machen.

Live zu sehen auf der Hannover Messe 2018 von 23.-27. April, Halle 8, Stand D28