Corona-Krise : Digitalisierung der Intralogistik soll nach Corona-Pandemie forciert werden

digitization digital transformation digital transformation digitalization automation business digitize strategy background concept solutions technology paperless converting convert analog information data digitized digitalized process tech blue conceptual evolution innovation management success transform processes digitization digital transformation digital transformation digitalization automation business digitize strategy background concept solutions technology paperless converting convert analog information data digitized digitalized process tech blue conceptual evolution innovation management success transform processes
© Olivier Le Moal - stock.adobe.com

Angesichts der Corona-Pandemie erwarten Unternehmen der Working Group Intralogistics in der Open Industry 4.0 Alliance deutliche Vereinfachungen in der Automatisierung der Lager und Lieferketten. Die Workgroup arbeitet an der Anbindung der Sensoren und der Standardisierung des Datenflusses im Rahmen der Verwaltungsschale. Der Bericht auf dem Blog der Wirtschaftswoche über den Digital Readiness Index 2020 konstatiert, dass sich Deutschland zwar im internationalen Vergleich in 3 von 7 Kategorien verbessert hat, doch in Bezug auf den Index des Jahres 2019 von Rang 6 auf den Platz 14 zurückgefallen ist. Andere Industrienationen würden deutlich schneller vorankommen. „Es mag zwar sein, dass sich die deutschen Unternehmen im Schnitt etwas langsamer voran bewegen. Das hat aber auch systemische Gründe, da die Konzentration bisher auf Einzelfällen oder sogenannten Leuchtturmprojekten lag. Heute geht es um die echte Skalierung durch die automatische Umsetzung aller möglichen Anwendungen in den Werkhallen und Lagern der Industrie“, sagt Nils Herzberg, Sprecher des Vorstands der Open Industry 4.0 Alliance und Global Head Strategic Partnerships for Digital Supply Chain and Industry 4.0 bei SAP. „Wir werden bis zum November 2020 einige Use Cases entwickeln und hoffentlich auf der SPS praktisch vorführen.“

Mehr regionale und durchrationionalisierte Lager

"Wir erwarten, dass als Folge der Corona-Pandemie Lokalität bei Lieferketten an Bedeutung gewinnt. Das passt zum allgemeinen Trend, dass mehr regionale, aber dafür auch durchrationalisiertere Lager entstehen. Unser Ziel ist es, Lager zu virtualisieren und so Transparenz zu schaffen. Lokal lieferfähig zu sein und zeitgleich den globalen Überblick über Verfügbarkeiten und Warenströme zu haben, wird den Unterschied machen“, sagt Christian Liedtke, Mitglied der Arbeitsgruppe Intralogistik der Open Industry 4.0 Alliance Head of Strategic Alliances bei Kuka. Der Intralogistik-Markt werde als Schlüssel zur Digitalisierung der Industrie gesehen. Hier werde sich zeigen, wie sich die Wirtschaft trotz der Pandemie neu sortieren kann. Die Analysten von Logistics IQ erwarten, dass sich der weltweite Warehouse Automation Market bis 2025 von 13 Mrd. US-Dollar auf 27 Mrd. US-Dollar mehr als verdoppeln wird, bei einer jährlichen Wachstumsrate von 11,7 Prozent. Es werden Reduktionen von 65 Prozent bei den operativen Kosten und 85 Prozent bei der Lagefläche erwartet.

Fokus auch auf Kundenperspektive

Die Working Group Intralogistics legt das Augenmerk nach eigenen Angaben auch auf die Kundenperspektive des Betreibers von automatisierten Anlagen. Als Teil der „Umsetzungsallianz“ ist die Working Group demnach etwa damit beschäftigt, innerhalb der Verwaltungsschale, einem Referenzmodell für Industrie-4.0-Komponenten, vorhandene Standards auf zwei Ebenen aktiv umzusetzen: der automatischen Übersetzung von Maschinen-Attributen und dem zur Verfügungstellen von Software-Diensten (Cloud-Services) in der Verwaltungsschale. Eine automatische Übersetzung von Geräteeigenschaften (Attributen) könnte etwa die Nachricht über den Batteriezustand eines Lagergeräts an das Lagerverwaltungssystem sein. Heute sind die Attribute als Digitaler Zwilling in der Cloud oder (zum Teil) auf dem Roboter selbst hinterlegt. Was eine Maschine wie ein Roboter tun kann, wird als Service programmiert. Die Open Industry 4.0 Alliance hat sich auf die Fahnen geschrieben, dafür zu sorgen, dass alle Lagerroboter sich mit verschiedenen Lagerverwaltungssystemen sowie untereinander verstehen und ihre Services binnen Minuten nach Inbetriebnahme automatisch zur Verfügung stehen.

Die Open Industry 4.0 Alliance ist innerhalb eines Jahres von 13 Unternehmen auf 55 angewachsen. Die Working Group Intralogistics der Allianz vereint globale agierende Unternehmen wie Captron Electronic, Dunkermotoren, Fujitsu, Gebhardt Fördertechnik, Kuka, Pepperl + Fuchs, Salt Solutions und SAP.